Ernst Braun (Ingenieur)

Leben

Ernst Braun studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Stuttgart und wurde im Anschluss daran 1902 Assistent an der Materialprüfanstalt dieser Hochschule. 1903 übernahm er vertretungsweise die Professur für Technische Mechanik. 1906 war er vorübergehend Konstrukteur bei der Maschinenfabrik Germania in Chemnitz und wechselte noch im gleichen Jahr zur Escher Wyss AG in Zürich. 1909 wurde er an der Hochschule für Technik Stuttgart promoviert. 1910 wurde er Professor für Kraftmaschinen an der Technischen Hochschule Hannover. 1913 wurde er an den Lehrstuhl für Maschinenbau an der Technischen Hochschule Darmstadt berufen. 1921 nahm er schließlich die Gelegenheit war, an die Technische Hochschule Stuttgart zurückzukehren und wurde Leiter des Lehrstuhls für Wasserkraftmaschinen und -anlagen. Im Wintersemester 1939/1940 hielt er in Vertretung auch an der Deutschen Technischen Hochschule Prag Vorlesungen. Seine Emeritierung erfolgte 1948. Braun leitete jedoch noch über ein Jahr lang seinen Lehrstuhl kommissarisch. Als Hochschullehrer und Forscher befasste er sich intensiv mit der theoretischen Erfassung der Stau- und Senkkurven, der Spiegelbewegungen im Wasserschloss und des Druckstoßproblems. Besonders die Arbeiten über die rechnerische Erfassung des Druckstoßes haben Braun in Fachkreisen allgemeine Anerkennung gebracht. Aufbauend auf die entsprechenden Arbeiten von Nikolai Jegorowitsch Schukowski und Lorenzo Allievi (1856–1941),[1] entwickelte er entsprechende Berechnungsverfahren. Die Veröffentlichungen Brauns zeichnen sich durch Klarheit und Praxisnähe aus.[2] Er war Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).[3][4]

Literatur

  • Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover, 1931, S. 58.
  • TH Hannover (Hg.): Catalogus Professorum. Der Lehrkörper der technischen Hochschule Hannover 1831–1856, Hannover: Technische Hochschule 1956, S. 165.
  • Manfred Hampe und Gerhard Pahl: Zur Geschichte des Maschinenbaus an der Technischen Universität Darmstadt, Düsseldorf 2008, S. 95.

Einzelnachweise

  1. Lorenzo Allievi (* 1856 in Neapel; † 30. Oktober 1941 in Rom) italienischer Ingenieur, bekannt für seine Druckstoß-Theorie, Marco Ceccarelli Abstract Lorenzo Allievi is best known for the Water hammer solution, which he proposed in 1903. But he also contributed to Mechanism Design with the milestone work 'Cinematica delle Biella; [fluid dynamics] He is an electrical engineer and hydraulics expert from Italy. Allievi provided a detailed hydrodynamic analysis of the water hammer effect, which caused catastrophic damage to the hydroelectric power plant at his work location in Papigno (Terni).
  2. Reden und Aufsätze, Universität Stuttgart, Technische Hochschule Stuttgart, s. 59; Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1931-1956, Hannover 1956.
  3. Verein Deutscher Ingenieure (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis 1914. Berlin 1914, S. 179.
  4. Verein Deutscher Ingenieure (Hrsg.): Mitglieder-Verzeichnis 1954. Hoppenstedts Wirtschaftsverlag, Essen 1954, S. 718.
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