Erika Schirmer
Erika Schirmer (* 31. Juli 1926 als Erika Erna Mertke in Polnisch Nettkow, Landkreis Grünberg i. Schles.[1]) ist eine deutsche Schriftstellerin, ehemalige Kindergärtnerin und Sonderpädagogin. Bekannt wurde sie vor allem durch das von ihr komponierte und getextete Lied Kleine weiße Friedenstaube.
Leben
Schirmer lebte als schlesische Heimatvertriebene in der späteren DDR, zunächst im katholischen Eichsfeld, war dann Kindergärtnerin auf Rügen und arbeitete ab 1948 in Nordhausen.[2] Nachdem sie ihr Lehrerstudium 1956[3] erfolgreich abgeschlossen hatte, arbeitete sie in der Grundschule in Nordhausen-Salza. Ab 1972 war Erika Schirmer Pädagogin für behinderte Kinder und Jugendliche.[4]
Schirmer lebt in einem Seniorenheim bei Nordhausen.
Werk
Sie schuf „Hunderte Gedichte, Lieder, Kinderreime, Kurzgeschichten, Kalender- und Kunstblätter sowie Scherenschnitte“, die oft den Harz und Nordhausen thematisieren. Auf fast 120 Ausstellungen, darunter auch Wanderausstellungen in Polen, wurden diese präsentiert.[5] In der Thüringer Allgemeinen veröffentlichte sie ihre Verse als Harzer Fingerhut. 1948 wurde ihr erstes Kinderlied Der Winter ist gekommen… veröffentlicht.[4] Weithin bekannt wurde das „DDR-Volkslied“ und Lied der Jungen Pioniere Kleine weiße Friedenstaube, das sie im März 1949 komponierte und textete. Es entstand, nachdem sie ein Plakat zum Pariser Weltfriedenskongress von 1949 mit der weltberühmten Zeichnung La Colombe von Pablo Picasso gesehen hatte[6].
Auszeichnungen
- 1996: Auszeichnung für Vorbildliche Integration von Aussiedlern in der BRD durch die Präsidentin des Deutschen Bundestages Rita Süssmuth[4]
- 1998: Kunstpreis des Landesverbandes der Vertriebenen für ihren Gedichtband „Heimat, die ich meine – Nordhausen“[5][4]
- 2004: Kunstpreis des Landesverbandes der Vertriebenen für ihr Gesamtwerk[5]
- 2011: Goldener Roland[7]
- 2013: Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen[5]
- 2014: Ehrenbürgerin ihrer Geburtsstadt Czerwieńsk (Polen)
- „Für ihr langjähriges Engagement für Frieden, Humanität, Werteerziehung und Demokratie“ wurde sie am 6. Oktober 2016 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[8][9]
Weblinks
- Literatur von und über Erika Schirmer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie bei NordhausenWiki
- Kleine weiße Friedenstaube, fliege übers Land, … – Verdienstkreuz am Bande für Erika Schirmer. Auf: Lesen in Deutschland, 6. Oktober 2016.
Einzelnachweise
- Volksstimme.de, Deutsche singen im polnischen Nietkow gemeinsam das Lied von der Friedenstaube, 17. Oktober 2012.
- NNZ-Online.de: Erika Schirmer zu Gast bei Freunden, 20. April 2015.
- Verlag Wittich, Die Mutter der „Kleinen weißen Friedenstaube“, 6. Mai 2013 (Memento des vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- Kyffhaeuser Nachrichten, Ausstellung eröffnet, 10. Dezember 2008".
- Website der Stadt Nordhausen, Bildergalerie: Scherenschnitte und Blütenbilder von Erika Schirmer im Museum „Flohburg“, 18. Januar 2007.
- Kunstsammlung:: ARTIFACT. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2019; abgerufen am 14. August 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- NNZ-Online.de: Goldener Roland verliehen, 19. Juni 2011.
- MDR: Verfasserin der „Kleinen weißen Friedenstaube“ ausgezeichnet, 5. Oktober 2016 (Memento des vom 7. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- Bericht vom 31. Januar 2018 auf Nordhausen.de, Abruf am 5. Januar 2019