Erik von Merizzi

Erik Edler von Merizzi (teilweise auch Erich von Merizzi) (* 3. April 1874 in Laibach; † 1. Juni 1917 in Val Laghetto Compoluzzo, bei Vicenza) war ein österreichisch-ungarischer Offizier. Bekannt wurde von Merizzi vor allem im Zusammenhang mit dem Attentat von Sarajevo auf Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este, bei dem Merizzi verletzt wurde.

Leben

Erik von Merizzi stammte aus einer alten Offiziersfamilie. Sein Vater war Karl von Merizzi, dieser diente in dem österreichischen Freiwilligenkorps in Mexiko. Erik von Merizzi besuchte von 1897 bis 1899 die k.u.k. Kriegsschule. Nach verschiedenen Stationen war er ab 1910 als Flügeladjutant von Oskar Potiorek tätig, dem Landeschef von Bosnien und der Herzegowina, der bei Beginn des Ersten Weltkriegs Oberkommandierender der Balkanstreitkräfte der Doppelmonarchie war. Potiorek kannte Erik von Merizzi seit er ein kleines Kind war, gehörte doch Karl von Merizzi zu seinen engsten Vertrauten.[1] Innerhalb des Offiziercorps der Armee in Bosnien galten Merizzi und Potiorek als isoliert.[2]

Am Tag vor dem Attentat wollte Franz Ferdinand den Besuch in Sarajewo eigentlich absagen. Merizzi konnte aber Franz Ferdinand überzeugen, den Besuch doch durchzuführen. Bei dem Attentat auf Franz Ferdinand wurde Merizzi durch eine Bombe verletzt. Da der Thronfolger auf einen Besuch des verletzten Merizzis im Spital bestanden hatte, wurde die Route durch Sarajevo umgeändert. Die Änderung der Route führte in der Folge zu Konfusionen, wodurch das Attentat auf Franz Ferdinand erst möglich wurde. Merizzi wirkte im Krieg als Generalstabschef der Armeegruppenkomando Syrmien-Banat. Ab 1915 war der Generalstabschef der 4. Armee in Galizien. 1917 wurde er Kommandant der 8. Feldartillerie Brigade. Merizzi verstarb an einem Herzinfarkt.[3]

Einzelnachweise

  1. John R. Schindler: Fall of the Double Eagle : The Battle for Galicia and the demise of Austria-Hungary. 2015. S. 91
  2. Günther Kronenbitter: „Krieg im Frieden“. Die Führung der k.u.k. Armee und die Grossmachtpolitik Österreich-Ungarns 1906–1914 (= Studien zur internationalen Geschichte. Band 13). Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-56700-4. S. 76
  3. Rudolf Jerabek - Potiorek, General im Schatten von Sarajevo, Styria, Graz/Köln 1991, ISBN 3-222-12067-6, S. 218

Literatur

  • L.: F. Würthle: Franz Ferdinands letzter Befehl. In: Österr. in Geschichte und Literatur, Jg. 15, 1971, S. 313 ff.
  • Rudolf Jeřábek: Potiorek. General im Schatten von Sarajevo. Styria, Graz/Köln 1991, ISBN 3-222-12067-6.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.