Erik Perwe
Erik Perwe (* 1. Januar 1905 in Karlskrona, Schweden; † 29. November 1944 in der Ostsee) war ein schwedischer Pfarrer und Gegner des Nationalsozialismus.
Leben
Nach seiner Ausbildung wurde Erik Perwe zunächst Pfarrer in der Pfarrei Hedvig in Norrköping.
Am 26. März 1933 heiratete er in Asarum die Grundschullehrerin Martha Sofia Aurora Werkström (1901–1979).
Im Jahr 1942 wurde er Nachfolger von Birger Forell als Pfarrer der Schwedischen Victoria-Gemeinde in Berlin.[1] Als solcher setzte er sich erfolgreich für die Flucht unzähliger vom Nationalsozialismus verfolgter Menschen ein, darunter vor allem Juden aus Berlin und dem Deutschen Reich.
Er starb im November 1944 bei einem Flugzeugabsturz auf der Strecke Berlin-Malmö in der Ostsee.
Ehrungen
In der DDR wurde in der Stadt Stolberg (Harz) ein Kinderkurheim nach ihm benannt.
In Berlin-Wilmersdorf wurde eine Gedenktafel an der Wand der Schwedischen Schule in der Landhausstraße 28 angebracht.[2]
Im Jahr 1999 wurde eine Skulptur von ihm an der Hedvigkirche (Deutsche kirche) auf dem Deutschen markt in Norrköping aufgestellt, die von Bianca Maria Barmen geschaffen worden ist. Sie trägt den sinngemäßen Text Im Zweiten Weltkrieg waren in Berlin die humanitären Bemühungen von Erik Perwe von unschätzbarem Wert. Er rettete Hunderte von Bedrohten und Verfolgten, vor allem Juden vor dem Tod.
2006 erhielt Erik Perwe die israelische Auszeichnung Gerechter unter den Völkern.
Literatur
- Johan Perwe: Bombprästen. Erik Perwe på uppdrag i Berlin under andra världskriget, Carlssons 2011, ISBN 9172037555
- Markus Flohr: Geheime Fracht nach Schweden, Zeit, 4. Februar 2016
- Robert Kain: Otto Weidt. Anarchist und "Gerechter unter den Völkern" (Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand / Reihe A / Analysen und Darstellungen; Band 10). Lukas Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86732-271-3, bes. S. 381–385, Volltext in Leseprobe Online.
Einzelnachweise
- Birger Forell – Pfarrer der Schwedischen Victoria-Gemeinde
- www.gedenktafeln-in-berlin.de: Abbildung der Gedenktafel in Berlin-Wilmersdorf (Memento vom 10. Juli 2016 im Internet Archive)