Eric Drexler

Kim Eric Drexler (* 25. April 1955 in Oakland, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Ingenieur, Pionier und Visionär der molekularen Nanotechnologie und Autor.

Eric Drexler (2013)

Werdegang und Wirkung

Er machte seine Abschlüsse am Massachusetts Institute of Technology (MIT), sein Ph.D. (Doktor) von 1991 war der erste in molekularer Nanotechnologie. Drexler schuf den Begriff Nanomaschine (auch Nanobot genannt) und entwarf die Idee von Assemblern. Auch der Begriff Graue Schmiere (gray goo) wurde von Drexler geprägt.

Ursprünglich begann er, Nanometer-dünne Metallschichten für die Konstruktion von Sonnensegeln zu untersuchen.

Mit einem weiteren Pionier der Nanotechnologie, Richard Smalley, führte er eine viel beachtete Debatte über die Zukunft der Nanotechnologie, und insbesondere die Möglichkeit zum Erstellen von Assemblern. Die als Drexler–Smalley debate on molecular nanotechnology zitierte Debatte fand zwischen 2001 und 2003 über Artikel und offene Briefe in den Fachzeitschriften statt.[1]

Seit 2012 arbeitet Drexler mit dem Future of Humanity Institute an der Oxford University zusammen, zunächst als Academic Visitor, dann ab 2016 als Mitglied.[2] Er ist zurzeit ein Senior Research Fellow[3] und veröffentlicht dort Forschungsberichte.

Rezeption

Unter anderen Wissenschaftlern und Kollegen wird Drexlers realer wissenschaftlicher Beitrag verhalten beurteilt. So gab Heinrich Rohrer an, er wisse „von keinem Einfluss, den Drexler auf irgendeine wissenschaftliche oder technische Entwicklung oder einen im Bereich Nanowissenschaften arbeitenden Wissenschaftler gehabt habe.“ Ähnlich äußerten sich Chad A. Mirkin, James M. Tour, George Whitesides und Richard Stanley Williams, die ihm nicht Rolle eines Wissenschaftlers, sondern eines „Popularisierers“ zuschrieben. Letzterer gab an, dass diese Breitenwirkung „das Forschungsfeld mehr bedroht als geholfen“ habe.[4]

Drexler und seine Arbeiten finden in zahlreichen popkulturellen Erzeugnissen Erwähnung; so wird er in Neal Stephensons Diamond Age erwähnt sowie zahlreichen weiteren Science-Fiction-Erzählungen und Comics referenziert.

Privatleben

Mit seiner damaligen Frau, Christine Peterson, gründete Drexler 1985 das Foresight Institute in Palo Alto, Kalifornien, ein Jahr vor Erscheinen seines Hauptwerks Engines of Creation. Das Paar ließ sich 2003 scheiden. Frau Peterson, die auch ein B.A. in Chemie von MIT hat, ist weiterhin in der Leitung des Instituts, dessen Ziel es ist, die Öffentlichkeit über Nanotechnologie zu informieren, eng eingebunden.[5]

2006 heiratete Drexler Rosa Wang, eine frühere Investmentbankerin.

Bibliographie

  • Engines of Creation, Anchor Books 1986
  • mit Christine Peterson, Gayle Pergamit: Experiment Zukunft : die nanotechnologische Revolution, Addison-Wesley 1994
  • Nanosystems: Molecular Machinery, Manufacturing and Computation, Wiley 1992
    • Entstanden aus seiner Dissertation am MIT 1991: Molecular Machinery and Manufacturing with Applications to Computation, Dissertation MIT 1991.
  • Radical Abundance: How a Revolution in Nanotechnology Will Change Civilization, Public Affairs 2013
  • Reframing Superintelligence: Comprehensive AI Services as General Intelligence, (als K. Eric Drexler), Technical Report #2019-1, Future of Humanity Institute, University of Oxford, 210 Seiten, 2019 Online bei FHI.

Bücher und Artikel über Eric Drexler

Einzelnachweise

  1. Max Rauner: Mit klebrigen Fingern. In den USA haben Nanoforscher die Gefahren erkannt, und in Europa konferiert man noch. In: Die Zeit. Nr. 52, 2003 (zeit.de [abgerufen am 1. Juni 2020]).
  2. Timeline of Future of Humanity Institute. In: Timelines Wiki. Abgerufen am 1. Juni 2020.
  3. Future of Humanity Institute, Macrostrategy Research Team. In: Future of Humanity Institute. Abgerufen am 1. Juni 2020.
  4. Chris Toumey: Apostolic Succession. Does nanotechnology descend from Richard Feynman’s 1959 talk? In: Engineering & Science. Nr. 1/2, 2005, S. 22 (caltech.edu [PDF]).
  5. Our Team. In: Foresight Institute. Abgerufen am 1. Juni 2020.
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