Erdnussflips

Erdnussflips (kurz Flips; regional auch Würmer, Würmchen, Engerlinge, Flippis, Snips, in Österreich Erdnuss-Locken) sind ein Snack aus Maisgrieß mit Erdnussgeschmack, bei einem Erdnussanteil von maximal 33 Prozent.

Erdnussflips

Der physiologische Brennwert beträgt ca. 1577–2987 kJ/100 g (377–499 kcal/100 g) – etwa wie Schokolade.[1]

Herstellung

Die Flips entstehen, indem Maismehl in einem Extruder unter starken Druck gesetzt wird, bis es heiß wird. Dabei verdichtet es sich, ähnlich wie Metalle beim Sintern. Dann wird es durch eine Matrize gepresst, es entsteht ein Endlosstrang, der durch ein rotierendes Messer abgeschnitten wird, und die Flipform entsteht.[2] Durch den hohen Druck kann sich das Maismehl beim Austreten aus der Matrize schnell ausdehnen, jedoch so, dass es trotzdem zusammenbackt. Dadurch entsteht die luftige Beschaffenheit. Anschließend werden die „Rohflips“ mit einer Masse aus Fett (Sonnenblumenöl, Palmöl, Kokosfett), gemahlenen Erdnüssen, Gewürzen und Salz dragiert, die ihnen den Geschmack gibt.

Nährwerttabelle für Erdnussflips

je 100 g
Kalorien (kcal) 377- 499
Fett (g) 1,8- 25
davon gesättigte Fettsäuren (g) 0,3- 3,0
Kohlenhydrate (g) 52,0- 81,2
davon Zucker (g) 1,0- 2,3
Ballaststoffe (g) k.A.- 4,9
Eiweiß (g) 6,7- 14,0
Salz (g) 0,01- 2,0
Quelle: [3]

Lagerung

Flips sollten kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Große Temperaturschwankungen während der Lagerung begünstigen die schnelle Alterung des Produktes. Einmal geöffnet kann eine Flipstüte nicht lange gelagert werden, da die Flips Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft ziehen. Die erste Verfallserscheinung von überlagerten Flips ist das Ranzigwerden des enthaltenen Fetts unter Einfluss des Luftsauerstoffes.

Geschichte

In Deutschland z. B. wurden Flips 1963 vom Unternehmen Bahlsen eingeführt. In der DDR waren sie ab 1969 erhältlich.[4][5]

In den Vereinigten Staaten werden Maissnacks (englisch cheese puffs), die sich von Flips deutscher Machart sonst kaum unterscheiden, nicht mit Erdnüssen, sondern mit Käse aromatisiert. In Japan werden die Flips mit Zucker und Aromamischungen als Süßigkeit verkauft, die pikante Variante ist der Allgemeinbevölkerung unbekannt und kann nur bedingt in Importgeschäften bezogen werden. Ein Land, in dem es ein ähnliches Produkt gibt, ist Israel. Dort wurde ebenfalls im Jahr 1964 vom Unternehmen Osem ein Maissnack mit dem Markennamen Bamba eingeführt,[6] der mit Erdnussbutter aromatisiert wird und sich geschmacklich kaum von Erdnussflips unterscheidet.

Literatur

  • Bernd Leitenberger: Das ist kein Diätratgeber. 1. Auflage, Norderstedt 2013, ISBN 978-3-8448-1377-7.
  • Christine Brösenhuber: Eine Untersuchung zur Bedeutung der Erdnuss in der amerikanischen Kultur und im Comic. Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, ISBN 978-3-8324-7180-4.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Erdnussflips - Nährwertvergleich. In: Nährwertvergleich. (naehrwertvergleich.de [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  2. Galileo - Erdnussflips. 25. April 2014, abgerufen am 19. Februar 2022.
  3. Erdnussflips - Nährwertvergleich. In: Nährwertvergleich. (naehrwertvergleich.de [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  4. Bernd Matthies: Der Vater der Tempo-Erbse ist tot. In: Der Tagesspiegel Online. 14. Juni 2017 (tagesspiegel.de [abgerufen am 19. Februar 2022]).
  5. Erdnussflips. In: Wurzener. Abgerufen am 19. Februar 2022 (deutsch).
  6. היסטוריה. Abgerufen am 20. Februar 2024 (englisch).
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