Erbbegräbnisstätte der Familie von Treskow-Friedrichsfelde

Die Erbbegräbnisstätte der Familie von Treskow-Friedrichsfelde ist ein Familienfriedhof, der heute auf dem Gelände des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde liegt und unter Denkmalschutz steht. Er hat eine Grundfläche von 96 m² und wurde 1821 von Carl Sigismund von Treskow angelegt.

Erbbegräbnisstätte

Geschichte

Der Familienfriedhof derer zu Treskow, der Gutsbesitzer von Friedrichsfelde, wurde 1821 vom Stammvater des Friedrichsfelder Familienzweigs Carl von Treskow (1787–1846)[1] mit dem Grab für seinen Sohn Leo von Treskow angelegt, der nur etwas mehr als drei Monate lebte (3. Mai 1821 bis 26. August 1821). Carl von Treskow erwarb das Gut Friedrichsfelde 1816 und war seitdem mit seiner Frau Julie Marie von Treskow, geborene Jouanne (1791–1852)[2] hier ansässig. Er selbst starb 1846 und wurde, ebenso wie seine Frau sechs Jahre später, auf dem Familienfriedhof beerdigt. Auch seine Söhne und Enkel sowie deren Ehepartner fanden hier ihre letzte Ruhe, sodass seit der Schließung des privaten Begräbnisplatzes im Jahr 1945 fünfzehn Gräber vorhanden sind. Dazu gehören auch drei Gefallenendenkmäler für Mitglieder der eingeheirateten Familie Graf von Lüttichau. Von den in der Anlage bestatteten Personen besonders zu erwähnen sind der Gutsbesitzer und Landrat des Kreises Nieder-Barnim, Sigismund von Treskow-Friedrichsfelde (1864–1945), sowie der Direktor der Junkers Flugzeugwerke, Manfred von Sydow (1895–1943). Letzterer war ein Ur-Ur-Enkel Wilhelm von Humboldts und hatte 1935 im Friedrichsfelder Schloss Ursula von Sydow (geb. Treskow-Criegern, 1910–2000), Nichte und Adoptivtochter von Sigismund, geheiratet, der er nach seinem Tod das Gut vermacht hat.

Seit dem Bau des Tierparks befindet sich die Erbbegräbnisstätte auf dessen Gelände und wird von der Tierparkverwaltung gepflegt. Ein Metallzaun grenzt den Friedhof vom übrigen Gebiet des Tierparks ab, sodass ein direkter Zugang für Besucher nicht möglich ist.

Aus Anlass des 750. Jahrestages des Ortsteils Friedrichsfelde und des 330-jährigen Jubiläums des Schlosses Friedrichsfelde wurde die Grabanlage im Jahr 2015 restauriert und mit einer großen Informationstafel versehen.

Literatur

  • Klaus-Dieter Stefan (Hrsg.): Familienfriedhof v. Treskow im Tierpark Berlin. In: Friedrichsfelde – Der Ort. Das Schloss. Die Geschichte. Hendrik Bäßler Verlag, Berlin 2014, S. 196–197. ISBN 978-3-930388-91-2.
  • Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 2006, ISBN 3-7759-0476-X.
  • Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz v. Groß Zauche u. Camminetz: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, B (Briefadel / nach 1400 nobilitiert). Band XXV, Band 135 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2004, ISBN 3-7980-0835-3. ISSN 0435-2408
  • Karin Stemmler: Friedhof der Treskows ist restauriert. In: Berliner Zeitung, 21. Mai 2015. ISSN 0947-174X
Commons: Erbbegräbnisstätte der Familie von Treskow-Friedrichsfelde – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1908. In: „Der Gotha“, erschienen bis 1942, Vorgänger des GHdA, des GGH. Zweiter Jahrgang Auflage. Briefadelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, T. Justus Perthes, Gotha November 1907, S. 906–909 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 7. Mai 2022]).
  2. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel, nach 1400 nobilitiert). In: Ausschuss f. adelsrechtl. Fragen d. Dt. Adelsverbände in Gemeinschaft m. d. Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. Band IV, Nr. 20. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1959, DNB 456719644, S. 512–517.

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