Environmental Product Declaration

Eine Environmental Product Declaration (EPD) ist eine Typ-III-Umweltdeklaration. Diese stellt quantifizierte umweltbezogene Informationen aus dem Lebensweg eines Produktes oder einer Dienstleistung zur Verfügung, um damit Vergleiche zwischen Produkten oder Dienstleistungen gleicher Funktion zu ermöglichen. Eine EPD beruht auf unabhängig überprüften Daten aus Ökobilanzen, aus Sachbilanzen oder Informationsmodulen, welche mit der Normenreihe ISO 14040 konform sind und enthält ggf. weitere Angaben.[1] Das Institut Bauen und Umwelt e. V. und das Institut für Fenstertechnik in Rosenheim sind öffentlich anerkannte Programmbetreiber in Deutschland, welche EPDs für den Bausektor erstellen und veröffentlichen.[2] Weiterhin hat der europäische Verband der Kunststoffindustrie, Plastics Europe, eine Methodik erarbeitet, um basierend auf den vorhandenen Ökoprofilen eine EPD zu erstellen.[3]

Normung

Wie Umweltdeklarationen des Typs III erstellt werden, ist nach der Norm ISO 14025 (Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Typ III Umweltdeklarationen – Grundsätze und Verfahren[4]) geregelt. Darüber hinaus geht die ISO 21930 (Nachhaltiges Bauen – Umweltdeklaration von Bauprodukten[4]) konkret auf die Deklaration von Bauprodukten ein.

Enthaltene Informationen

In einer EPD müssen

  • die Sachbilanz (LCI= Life Cycle Inventory Analysis)
  • die Wirkungsabschätzung (LCIA= Life Cycle Impact Assessment, sofern durchgeführt)
  • sowie weitere Indikatoren (z. B. zu Art und Menge des produzierten Abfalls)

enthalten sein.

Die Sachbilanz (LCI) enthält Angaben zum Ressourcenverbrauch, z. B. Energie, Wasser und erneuerbare Ressourcen sowie die Emissionen in Luft, Wasser und Boden.

Die Wirkungsabschätzung (LCIA) baut auf den Ergebnissen der Sachbilanz auf und gibt konkrete Umweltauswirkungen an.

Dies sind

Zusätzlich können weitere Angaben zu Umweltthemen (z. B. Gefahren und Risiken für die menschliche Gesundheit), und/oder Daten zu Verwendung, Funktion und Leistungsfähigkeit eines Produkts angegeben werden.[1]

Verwendung

EPDs werden z. B. in Zusammenhang mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundes und des Deutschen Gütesiegels für Nachhaltiges Bauen DGNB eingesetzt. Dabei dienen sie unter anderem als Datengrundlage für die Berechnung der Ökobilanz (graue Energie), und/oder des Energieverbrauchs eines Gebäudes. Somit können verschiedene Varianten des gleichen Gebäudes bereits in der Planungsphase bzgl. der ökologischen Qualität verglichen werden.[2]

Einzelnachweise

  1. Technisches Komitee ISO/TC 207 „Environmental management“, ISO 14025-2006
  2. Leitfaden Nachhaltiges Bauen (Memento des Originals vom 12. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nachhaltigesbauen.de, Broschüre des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), 7. Juni 2011
  3. plasticseurope.org (Memento des Originals vom 29. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.plasticseurope.org
  4. Beuth Verlag@1@2Vorlage:Toter Link/www.beuth.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Webseite des Beut Verlages, aufgerufen am 7. Juni 2011
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