Ems-Leine-Express

Ems-Leine-Express (RE 60) ist in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen der Name eines Regional-Express-Zuglaufes, der seit dem 5. November 2000 die an der Ems liegende Stadt Rheine, das niedersächsische Oberzentrum Osnabrück mit der ostwestfälischen Stadt Minden und den niedersächsischen Oberzentren Hannover und Braunschweig verbindet.

RE 60 Ems-Leine-Express
Strecke der Ems-Leine-Express
Westlicher Teil der Strecke (bis etwa Hämelerwald)
Kursbuchstrecke (DB):310, 370, 375
Streckenlänge:270,4 km
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Verkehrsunternehmen: Westfalenbahn
Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen,
Niedersachsen
Zuglauf
Rheine IC,RE,RB
Hörstel RB
Esch RB
Ibbenbüren IC,RB
Ibbenbüren-Laggenbeck RB
Landesgrenze NRW / Nds
Osnabrück Altstadt RB
Osnabrück Hbf ICE,IC,RE,RB
Melle RB
Landesgrenze Nds / NRW
Bünde IC,RB
Kirchlengern RB
Löhne (Westfalen) RE,RB
Bad Oeynhausen IC,RE
Porta Westfalica RE
Minden (Westfalen) ICE,IC,RE,S
Landesgrenze NRW / Nds
Bückeburg RE,S
Stadthagen RE,S
Haste (Han) RE,S
Wunstorf RE,S
Hannover Hbf ICE,IC,RE,RB,S
Lehrte RE,RB,S
Hämelerwald RE
Vöhrum RE
Peine IC,RE
Vechelde RE
Braunschweig Hbf ICE,IC,RE,RB

Der Ems-Leine-Express gehört zu den Linien mit besonderem Landesinteresse in Nordrhein-Westfalen.[1] Auf seinem gesamten Laufweg überquert er dreimal die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an folgenden Stellen:

  • zwischen Ibbenbüren-Laggenbeck und Osnabrück Altstadt,
  • zwischen Melle und Bünde,
  • zwischen Minden und Bückeburg.

Geschichte und Zukunft

1998 begann die Linie in Bad Bentheim und verlief über Osnabrück bis Hannover. Im Jahr 2000 wurde der Anfang nach Rheine zurückgezogen und der Zuglauf bis Braunschweig verlängert. Die Bedienung der Strecke Bad Bentheim – Rheine erfolgte nur noch durch die Wiehengebirgs-Bahn. Betrieben wurde die Linie von DB Regio Nord. Seit Dezember 2015 bedient die WestfalenBahn GmbH die Strecke. Dazu werden 13 sechsteilige doppelstöckige Triebwagen des Typs KISS des Schweizer Herstellers Stadler Rail eingesetzt.

Die nur in Nordrhein-Westfalen geführte Linienbezeichnung RE 60 und der Name Ems-Leine-Express wurde bei der Einführung des integralen Taktfahrplans (NRW-Takt) für ganz Nordrhein-Westfalen bereits im Jahre 1998 eingeführt.[2] Im Rahmen des Fahrplanwechsels im Dezember 2014 erhielt die Linie auch in Niedersachsen die Bezeichnung RE 60.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurde die IC-Linie Amsterdam–Berlin Richtung Berlin um 15 Minuten beschleunigt und in ihrer Fahrplanlage verschoben. Da diese IC-Linie zuvor zusammen mit dem RE 60 etwa eine stündliche Bedienung und gute Anschlüsse in Osnabrück und Rheine bot, wurde als Ersatz die zusätzliche Linie RE 62 zwischen Löhne und Rheine eingeführt, die von DB Regio betrieben wird. Die neue RE-Linie besitzt in Löhne einen Anschluss von den Zügen der Linie RE 70 aus Richtung Braunschweig und verkehrt etwa stündlich versetzt zur Linie RE 60.[3]

Zugangebot

Die Linie fährt zweistündlich. Zusammen mit den in NRW als Weser-Leine-Express bezeichneten Zügen, die zweistündlich nach Bielefeld fahren, entsteht zwischen Braunschweig und Löhne (Westfalen) ein Stundentakt. Zwischen Löhne und Rheine bildet der Ems-Leine-Express zusammen mit der Linie RE 62 einen angenäherten Stundentakt. Zwischen Kirchlengern und Rheine verkehrt zudem stündlich die Wiehengebirgs-Bahn. Außerdem wird verkehren auf dem überwiegenden Teil der Linie parallel Intercity der IC-Linie 77.

Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 wurden die Züge dieser Linie aus fünf Doppelstockwagen mit Elektrolokomotiven der Baureihe 111 gebildet. Gelegentlich kam auch eine Elektrolokomotive der Baureihe 146.1 zum Einsatz. Durch ein Einsatz von Doppelstock-Steuerwagen entfiel an den Endbahnhöfen ein Umsetzen der Lok – in Richtung Rheine fuhr der Steuerwagen voraus. Zwischen Osnabrück und Hannover gab es einen gastronomischen Service mit einer Minibar.

Seit der Betriebsübernahme durch die Westfalenbahn setzt diese Triebzüge des Typs KISS ein.

Zuglauf

Von West nach Ost nutzt der Ems-Leine-Express folgende Strecken:

Insgesamt legt der Zug zwischen Rheine und Braunschweig eine Strecke von 270,4 Kilometer zurück. Die fahrplanmäßige Reisedauer (inklusive Zwischenhalte) beträgt zwischen Rheine und Braunschweig 3:03 h, daraus ergibt sich eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von etwa 90 km/h.

Tarif

Auf seiner Fahrt durchfährt dieser Regional-Express insgesamt drei regionale Verkehrsverbünde:

  • Zwischen Rheine und Minden gilt der Westfalentarif (außer für Fahrten zwischen Osnabrück und Melle),
  • zwischen Haste und Hämelerwald (Tickets mit maximal einem Tag Gültigkeit) bzw. Bückeburg und Peine (Zeitkarten) gilt der Tarif des Großraum-Verkehrs Hannover (GVH) und
  • zwischen Hämelerwald und Braunschweig gilt der Tarif des Verbundtarifes Region Braunschweig (VRB).

Das Niedersachsen-Ticket gilt auf der gesamten Strecke. Für Strecken, die in keinem oder mehr als einem Verkehrsverbund liegen, sowie zwischen Osnabrück und Melle, gilt der Niedersachsentarif.

Siehe auch

Bildergalerie

Commons: Ems-Leine-Express – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

NRWbahnarchiv von André Joost:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. www.fachportal.nahverkehr.nrw.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.fachportal.nahverkehr.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
  2. Dieter E. Gellermann: Verkehrsverbünde
  3. Durchbruch: Konsensfähiges Konzept für mehr Fernverkehr NRW–Berlin, Pressemitteilung, Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, 5. Dezember 2018

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