Emily Blunt

Emily Olivia Laura Blunt (* 23. Februar 1983 in London) ist eine britisch-US-amerikanische Schauspielerin.

Emily Blunt bei den Screen Actors Guild Awards 2019

Leben und Karriere

Emily Blunt wurde als Tochter eines Anwalts und einer Lehrerin geboren. Sie wuchs mit drei weiteren Geschwistern in Roehampton auf[1] und begeisterte sich früh für das Singen und Cellospiel, ehe sie sich als Jugendliche durch Zufall der Schauspielerei zuwandte. Als 16-Jährige kam sie in das renommierte Internat Hurtwood House, wo sie sich zum Spaß der Theaterarbeit widmete. Daraufhin wurde sie noch während ihrer Schulzeit von einem Agenten entdeckt.[2] Nach einem einjährigen Schauspielstudium in ihrer Heimatstadt begann Blunt, die als Kind stotterte[3], am Theater Fuß zu fassen. 2001 debütierte sie im Alter von achtzehn Jahren in George S. Kaufmans und Edna Ferbers Stück The Royal Family am Haymarket Theatre Royal in London. Unter der Regie von Peter Hall war Blunt u. a. neben Judi Dench und Toby Stephens als Mitglied einer berühmten Schauspielerfamilie zu sehen, die ihr Leben ausschließlich dem Theater widmet. Die Kritiker lobten ihr Spiel, und die junge Engländerin wurde für den Part der Gwen Cavendish mit dem Evening Standard Award als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Nach The Royal Family sah man Blunt im Frühjahr 2002 neben Clare Higgins und Jochum Ten Haaf in Richard Eyres Inszenierung von Vincent in Brixton am Londoner National Theatre, wo sie für ihre berührende unschuldig-weise Darstellung der Eugenie Anerkennung fand[4]. Im Herbst desselben Jahres interpretierte sie gemeinsam mit Lex Shrapnel die Titelrollen in William Shakespeares Romeo und Julia auf dem Theaterfestival von Chichester.

Ihr Debüt im britischen Fernsehen feierte Blunt 2003 an der Seite von Alex Kingston in dem Historiendrama Boudica, woraufhin sie vorwiegend in Kostümfilmen erscheinen sollte. Im selben Jahr folgte Pete Travis’ preisgekrönter Fernsehmehrteiler Henry VIII, in dem Emily Blunt in einer Nebenrolle als Catherine Howard agierte, der fünften Ehefrau des englischen Königs Heinrich VIII. (gespielt von Ray Winstone). Nach der Nebenrolle als Mordopfer in der Fernsehfassung von Agatha Christies Kriminalroman Tod auf dem Nil, Poirot: Death on the Nile, erhielt Blunt 2004 ihre erste Hauptrolle in einem Kinofilm. In Paweł Pawlikowskis Drama My Summer of Love mimt sie die reiche und gebildete 16-jährige Tamsin, die sich einen Sommer lang auf eine Liaison mit der rauen Proletarierin Mona (gespielt von Nathalie Press) einlässt. Der Film, von der New York Times als Triumph über Stimmung und Implikation gefeiert,[5] stand in der Gunst der Kritiker und wurde 2005 mit dem renommierten britischen Filmpreis BAFTA als beste britische Kinoproduktion des Jahres ausgezeichnet. Ebenso in den Mittelpunkt rückte Emily Blunt, deren Leistung als verwöhnte höhere Tochter ihr gemeinsam mit Schauspielkollegin Nathalie Press den Evening Standard British Film Award als meistversprechende Nachwuchsdarstellerin einbrachte.

Durch den Erfolg von My Summer of Love einem internationalen Publikum bekannt geworden, erhielt sie mehrere Hauptrollen sowohl in britischen als auch internationalen Fernsehproduktionen, darunter als Vestalin mit übersinnlicher Begabung in dem preisgekrönten historischen Mehrteiler Empire und als vernachlässigte Tochter eines erfolgreichen PR-Beraters (gespielt von Bill Nighy) in Stephen Poliakoffs Drama Gideon’s Daughter, wofür sie den Golden Globe gewann. 2006 sah man Blunt erneut als manipulative Schöne neben Susan Sarandon und Sam Neill in Ann Turners Familiendrama Unwiderstehlich, für dessen Dreharbeiten sie mehrere Monate in Australien verbrachte. Noch im selben Jahr folgte mit David Frankels Der Teufel trägt Prada ihr erstes Engagement in Hollywood. In der spitzfindigen Komödie über die New Yorker Modewelt agierte sie neben Anne Hathaway als ehrgeizige Assistentin einer erfolgreichen Herausgeberin eines Modejournals (gespielt von Meryl Streep). Blunt erhielt das Lob der US-amerikanischen Kritiker und wurde im selben Jahr für den Teen Choice Award als beste Nachwuchsdarstellerin und den Golden Globe als beste Nebendarstellerin nominiert. Daraufhin folgte die Schauspielerin von 2007 bis 2008 mehreren Angeboten für amerikanische Kinoproduktionen, darunter die weibliche Hauptrolle neben Tom Hanks und John Malkovich in dem Drama Der große Buck Howard. 2009 übernahm Blunt die Titelrolle als junge Königin Victoria (1819–1901) in Jean-Marc Vallées Filmbiografie Victoria, die junge Königin. In der Folge konnte sich die Schauspielerin, die sich am liebsten für Figuren entscheidet, „die nicht so stromlinienförmig sind“,[2] weiter in Hollywood etablieren und erhielt Hauptrollen wie die neben Benicio del Toro in der Neuverfilmung des Horrorfilms Wolfman (2010) und neben Matt Damon in dem Science-Fiction-Thriller Der Plan (2011). Sie war Jon Favreaus erste Wahl für die Rolle der Black Widow in Iron Man 2, musste die Rolle jedoch wegen der Dreharbeiten zu Gullivers Reisen ablehnen, worauf Scarlett Johansson diese übernahm.[6] 2012 spielte sie bereits zum dritten Mal neben Jason Segel in dem Film Fast verheiratet. Zuvor standen beide schon für Gullivers Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu (2010) und Die Muppets (2011) vor der Kamera. Seit 2012 wirbt sie für das Parfüm Opium von Yves Saint Laurent.[7] Im 2014 veröffentlichten Science-Fiction-Film Edge of Tomorrow spielte sie neben Tom Cruise eine Hauptrolle.

Blunt war von 2005 bis 2008 mit dem kanadischen Jazz-Sänger Michael Bublé liiert, den sie bei einem seiner Konzerte kennenlernte und mit dem sie abwechselnd in London und Vancouver lebte.[8] Seit dem 10. Juli 2010 ist sie mit dem Schauspielkollegen John Krasinski verheiratet,[9] mit dem sie zwei Töchter hat (* 2014[10] und 2016[11]). Seit August 2015 besitzt Blunt neben der britischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.[12]

2023 erhielt sie für das Lied The Place Where Lost Things Go eine Goldene Schallplatte in den USA.[13] Im gleichen Jahr war sie als Ehefrau von Robert Oppenheimer, gespielt von Cillian Murphy, in dem Historienfilm Oppenheimer (2023) zu sehen. Für ihre Nebenrolle als Kitty Oppenheimer erhielt sie eine Oscar-Nominierung.

Filmografie (Auswahl)

Emily Blunt bei den British Academy Film Awards in London’s Royal Opera House 2007

Theaterstücke

  • 2001: The Royal Family
  • 2002: Vincent in Brixton
  • 2002: Romeo und Julia (Romeo and Juliet)

Auszeichnungen und Nominierungen

Oscar

Golden Globe Award

Screen Actors Guild Award

British Academy Film Award

Critics’ Choice Movie Award

Saturn Award

Satellite Award

Commons: Emily Blunt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Liz Hoggard: Meet the Mac pack. In: Sunday Review, 10. Juni 2007
  2. Daniel Sanders: Biest mit Herz, Spiegel Online, 25. Mai 2009 (aufgerufen am 26. Juni 2009)
  3. Karl Quinn: Rich girl, poor girl, theage.com.au, 26. Juni 2005 (englisch)
  4. vgl. Kritik der Sunday Times bei nationaltheatre.org.uk (engl.)
  5. vgl. Filmkritik von A. O. Scott in der New York Times, 17. Juni 2005
  6. Michael Reisner: Iron Man 2: Ersetzt Scarlett Johansson Emily Blunt als Black Widow? (Memento des Originals vom 10. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moviegod.de, MovieGod, 14. Februar 2009
  7. Isabelle Kohlenbeck: Emily Blunt für Yves Saint Laurent (Memento des Originals vom 24. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/beautydavne.blogspot.de, Beautyaddicted, 15. November 2011
  8. vgl. jdl/dpa: Emily Blunt und Michael Bublé wieder solo, Spiegel online, 11. Juli 2008 (aufgerufen am 12. Juli 2008).
  9. Christian Junklewitz: The Office: Pam und Jim haben geheiratet..., Serienjunkies.de, 11. Juli 2010
  10. Maggie Coughlan: John Krasinski and Emily Blunt Welcome Daughter Hazel (Memento des Originals vom 30. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/celebritybabies.people.com, People.com, 16. Februar 2014 (englisch)
  11. John Krasinski and Emily Blunt announce arrival of baby daughter, Daily Mail Online, 4. Juli 2016 (englisch)
  12. Emily Blunt Becomes A U.s. Citizen, World Entertainment News Network auf contactmusic.com, 6. August 2015 (englisch)
  13. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
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