Conférencier
Ein Conférencier [französisch „Redner“, „Vortragender“) oder im Englischen Master of Ceremonies (weibliche Form: Mistress of Ceremonies; abgekürzt MC oder emcee; englisch „Zeremonienmeister“) ist ein unterhaltender Ansager in Varietés, Kabaretten, Revuen, Shows, Fernseh- oder Hörfunkprogrammen und bei Veranstaltungen.[1] Neben seiner moderierenden Funktion trägt er auch selbst Anekdoten, Gedichte oder Chansons vor.[2] Darin unterscheidet er sich vom Moderator, bei dem diese eigenen Beiträge fehlen. Eine bekannte Darstellung eines Conférenciers findet sich in dem Musical Cabaret, die Joel Grey im gleichnamigen Film von 1972 verkörperte.[3]
] (weibliche Form: Conférencière, im Deutschen auch Conférencieuse;Ihren Bedeutungshöhepunkt erreichten die Conférenciers in den 1920er und 1930er Jahren zur Blütezeit der Kabarette, Varietés und Revuen. In Österreich entwickelte sich im Kabarett der 1920er-Jahre durch Karl Farkas und Fritz Grünbaum die Doppelconférence.[4] Erfolgreiche Conférenciers waren beispielsweise Willy Schaeffers,[5] der Humorist Heinz Erhardt[6] oder die Showmaster Peter Alexander,[7] Rudi Carrell, Peter Frankenfeld,[8] O. F. Weidling,[9] Heinz Quermann, Jonny Buchardt, Heinz Conrads, Hans-Joachim Kulenkampff[10] und Helga Hahnemann. Harald Schmidt etwa gab in einem Interview auf die Frage nach seiner Berufsbezeichnung „Conférencier“ an.[11]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Conférencier, DWDS
- Conférencier/Conférencieuse, berufenet.arbeitsagentur.de
- Jochen Breiholz: Joel Grey oder ein Leben als "Cabaret"- Conferencier, Die Welt, 23. September 2000, auf welt.de
- Georg Markus: Der kongeniale Kabarett-Partner von Karl Farkas: Fritz Grünbaum. Der Streit um seinen Nachlass, kurier.at, 11. April 2018
- Alan Lareau: Kabarett (Weimarer Republik), Historisches Lexikon Bayerns
- Heinz Erhardt, filmportal.de
- Adelheid Wedel: Die Feuilletons drucken Nachrufe auf den Entertainer Peter Alexander., deutschlandfunkkultur.de, 13. Februar 2011: „Frankfurter Allgemeine Zeitung: Als Sänger beherrschte er die Bandbreite von leichteren Operettenarien über Schlager und Pop bis zum Fiaker-Lied; er war Parodist, gewandter Conferencier, im Bedarfsfall sogar Kabarettist.“
- Fernsehen/Frankenfeld: Die Faszination des Einfältigen, Der Spiegel 36/1955 vom 30. August 1955
- Weidling, O. F. (Otto Franz), bundesstiftung-aufarbeitung.de
- Hans-Joachim Kulenkampff. In: Der Spiegel 39/1955. 20. September 1955, abgerufen am 10. März 2022: „Hans-Joachim Kulenkampff, 34, NWDR - Conférencier“
- André Müller: Exklusiv-Gespräch: «Auch Sie ertragen die Freiheit nicht». In: Die Weltwoche Ausgabe 28/2005 auf www.weltwoche.ch. 16. Februar 2013, archiviert vom am 16. Februar 2013; abgerufen am 10. März 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.