Elihu Yale
Elihu Yale (* 5. April 1649 in Boston, Massachusetts Bay Colony; † 8. Juli 1721 in London) war Kaufmann walisischer Abstammung, Gouverneur der Britischen Ostindien-Kompanie in Madras und Förderer des nach ihm benannten Yale College, aus dem später die Yale University hervorging.
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Leben
Elihu Yale kehrte 1651 mit seiner Familie nach England zurück, wuchs in London auf und ging auch dort zur Schule. 1670 zog er nach Madras (Indien, heute Chennai) und arbeitete dort in der Britischen Ostindien-Kompanie, wo er schnell Karriere machte. 1687 wurde er Gouverneur von Madras, blieb aber nebenbei noch als Geschäftsmann tätig, wodurch er schnell reich wurde. Die Kompanie bezahlte nur verhältnismäßig geringe Gehälter, so dass es gang und gäbe war, dass ihre Angestellten auch privaten Geschäften nachgingen. Yale engagierte sich unter anderem im Sklavenhandel im Indischen Ozean. 1692 musste er als Gouverneur zurücktreten, nachdem ihm Willkür und Pflichtvernachlässigung, sowie Veruntreuung von Finanzmitteln der Kompanie für private Spekulationen vorgeworfen worden waren.[1]
Im Jahr 1680 heiratete Yale die Witwe Catherine Hynmers in der St. Mary’s-Kirche in Madras. Es war die erste Trauung in der St. Mary’s-Kirche, die am 28. Oktober geweiht worden war.[2]
1699 kehrte Yale als reicher Mann nach England zurück. Er erbaute sich in Queen’s Square an der Great Ormond Street in London ein repräsentatives Haus und betätigte sich als Sammler von Kunstgegenständen.[1] Elihu Yale starb 22 Jahre nach seiner Rückkehr auf die britische Insel am 8. Juli 1721 in London. Er ist auf dem Friedhof in Wrexham in Nordwales, wo sein Vater ein Landgut erworben hatte, begraben.
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Die Grabinschrift lautet:
Spende
Zwischen 1714 und 1721 spendete Elihu Yale auf Bitten von Cotton Mather der Collegiate School in Old Saybrook in Connecticut 560 £, was dem Verkaufserlös von 9 Ballen Waren entsprach (für damalige Verhältnisse eine enorme Summe) und 417 Bücher, dazu Schuleinrichtungen und ein Gemälde des britischen Königs Georg I. 1716 zog das College nach New Haven in Connecticut um und wurde zwei Jahre später zu Ehren Elihu Yales in Yale College umbenannt.
1887 wurde das Yale College offiziell in "Yale University" umbenannt.
Kontroversen
In seinen Funktionen als Gouverneur und Geschäftsmann bereicherte Yale sich durch Beteiligung am Sklavenhandel im Indischen Ozean und im Einflussbereich der Präsidentschaft Madras. Unter anderem setzte er sich für eine ten-slaves-per-vessel genannte Regelung ein, nach der auf jedem europäischen Schiff aus der Kolonie mindestens zehn Sklaven ausgeführt werden sollten.[1][3] Zudem verfolgte er alle Händler, die Geschäfte in Südostasien machten und nicht von der Ostindienkompanie lizenziert worden waren.
Literatur
- I. B. Watson: Yale, Elihu (1649–1721). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X (doi:10.1093/ref:odnb/30183 Lizenz erforderlich), Stand: 28. Mai 2015.
Einzelnachweise
- Geeta Pandey: Elihu Yale: The cruel and greedy Yale benefactor who traded in Indian slaves. In: BBC. 13. März 2024, abgerufen am 19. März 2024 (englisch).
- The Hindu. 21. August 2012 Archivierte Kopie (Memento vom 4. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Elihu Yale was a Slave Trader | Digital Histories at Yale. 8. November 2014, archiviert vom am 8. November 2014; abgerufen am 1. Juli 2020.