Eli Roth

Eli Raphael Roth (* 18. April 1972 in Newton, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler. Seine bekanntesten Werke sind der Low-Budget-Horrorfilm Cabin Fever, zu dem er das Drehbuch schrieb, Regie führte, als Produzent tätig war und eine kleine Rolle selbst übernahm sowie die Filme Hostel und Hostel 2, bei denen er das Drehbuch schrieb und Regie führte.

Roth bei der Premiere von Inglourious Basterds (2009)

Leben

Eli Roth wurde in Newton, Massachusetts, geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf. Seine Großeltern waren aus Polen, Russland und Österreich emigriert. Er hat zwei Brüder, Adam und Gabe. Sein Bruder Adam spielte eine Nebenrolle in seinem ersten Film Cabin Fever. Die beiden Horrorfilme Alien von Ridley Scott und Tanz der Teufel von Regisseur Sam Raimi motivierten Eli Roth, selbst Filme zu drehen. In diesem Zusammenhang las Roth als 13-Jähriger ein Interview von Regisseur Sam Raimi über das Thema Filmfinanzierung im amerikanischen Horrorfilmmagazin „Fangoria“, das den Wunsch in Eli Roth weiter steigerte, sich selbst als Filmemacher in diesem phantastischen Genre etablieren zu wollen.[1] So drehte er mit seinen Brüdern zahlreiche Kurzfilme. Nach seiner Schullaufbahn studierte er an der New York University Film und bekam in Hollywood kleinere Aufträge. So assistierte er auch dem Regisseur David Lynch bei Kurzfilmen für dessen Webseite.[2] Anfang der 1990er-Jahre drehte er den Kurzfilm Restaurant Dogs, eine Hommage an Quentin Tarantinos Film Reservoir Dogs von 1992. Für den Film erhielt er 1995 eine Nominierung für den Student Academy Award.

Mitte der Neunziger schrieb er zusammen mit seinem Freund Randy Pearlstein, ebenfalls ein Filmstudent, das Drehbuch zu Cabin Fever, seinem Spielfilm-Debüt. Mit dem Horrorfilm Hostel von 2005 gelang Roth ein kommerzieller Erfolg, der trotz eines R-Ratings den ersten Platz der US-Kinocharts belegen konnte. Außerdem wurde der Film von den US-amerikanischen Kritikern überraschend tendenziell positiv aufgenommen, was bei Werken aus dem Genre des Torture Porns (so der Begriff für Horrorfilme, in denen grafische Folterszenen im Mittelpunkt stehen) eher ungewöhnlich ist. Die Fortsetzung Hostel 2 von 2007 wurde hingegen größtenteils negativ bewertet. In Deutschland ist die Extended Version des Films indiziert und bundesweit beschlagnahmt. Roth schrieb und produzierte den Martial-Arts-Film The Man with the Iron Fists, bei dem der Rapper RZA Regie führte.[3]

Roth ist mit Quentin Tarantino befreundet und spielte in seinen Filmen Death Proof – Todsicher und Inglourious Basterds mit. In Letzterem übernahm er die Rolle des „Bärenjuden“, der Nazis mit einem Baseballschläger tötet. Tarantino produzierte seine Hostel-Filme. Für Inglourious Basterds inszenierte Roth den Kurzfilm Stolz der Nation mit Daniel Brühl als Frederick Zoller. Er drehte auch den Trailer zum fiktiven Film Thanksgiving, der im Double-Feature Grindhouse zu sehen ist. 2023 realisierte er dann die Langfilm-Fassung, die im November als Thanksgiving in die Kinos kam.

Eli Roth lässt oft andere bekannte Regisseure in seinen Filmen auftreten, deren Filme er mag. So hat der japanische Regisseur Takashi Miike (Audition, Ichi the Killer) in Hostel einen Gastauftritt. Auch der italienische Filmemacher Ruggero Deodato, Regisseur des Skandalfilms Nackt und zerfleischt (Cannibal Holocaust), hat eine Gastrolle in Hostel 2. In dem Kurzfilm Stolz der Nation ist Bo Svenson zu sehen, der die Hauptrolle in Ein Haufen verwegener Hunde spielte, der „Inspirationsquelle“ von Tarantinos Film.

Anfang März 2018 erschien die von Roth bereits gedrehte Neuverfilmung von Ein Mann sieht rot in den US-amerikanischen Kinos. In der Hauptrolle ist Bruce Willis zu sehen.[4]

Roth engagiert sich bei der Tierrechtsorganisation PETA gegen Tierquälerei.[5] Am 27. Oktober 2012 eröffnete Roth in Las Vegas den Geisterbahn-Club Eli Roth’s Goretorium,[6][7] der bereits ein Jahr später wieder schließen musste.[8]

2014 heiratete Roth die chilenische Schauspielerin und Model Lorenza Izzo. Im Juli 2018 gaben sie ihre Trennung bekannt.[9]

Filmografie (Auswahl)

Commons: Eli Roth – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dokumentarfilm „One by one we will take you – The untold saga of The Evil Dead“. Regie: Gary Hertz, 54 Minuten, 2006, produziert von Anchor Bay Entertainment, enthalten im Bonusmaterial von Disc 2 der Doppel-bluRay Tanz der Teufel, März 2017, Renaissance Pictures, New York City + Sony Pictures Home Entertainment GmbH, München
  2. Boston.com: The Family Cut Up
  3. Eli Roth: ‘The Man With the Iron Fists’ Is the ‘Star Wars’ of Kung-Fu Movies (Memento des Originals vom 3. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmschoolrejects.com
  4. schnittberichte.com, abgerufen am 20. April 2017
  5. Eli Roth kämpft gegen Gewalt an Tieren (Memento vom 6. Oktober 2009 im Internet Archive)
  6. Eli Roth’s ‘Goretorium’ Bringing Horror To Las Vegas (Memento vom 2. Mai 2012 im Internet Archive), Zugriff am 1. Mai 2012
  7. Eli Roth to open haunted house, Goretorium, in Las Vegas (Memento vom 4. Mai 2012 im Internet Archive), Zugriff am 1. Mai 2012
  8. lasvegassun.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2016; abgerufen am 13. November 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lasvegassun.com
  9. Nach vier Jahren: Peaches Geldof-Ex Eli Roth will Scheidung | Promiflash. 17. Juli 2018, abgerufen am 13. November 2023.
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