Elefsina
Elefsína (neugriechisch Ελευσίνα, altgriechisch Ἐλευσίς Eleusis) ist ein Ort etwa 30 km nordwestlich von Athen. Seine Bedeutung erlangte er durch die Mysterien von Eleusis, einen der bedeutenden Kulte des antiken Griechenland. Heute ist die Stadt unter dem Namen Elefsina ein Vorort von Athen.
Gemeinde Elefsina Δήμος Ελευσίνας (Ελευσίνα) | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | ![]() | ||
Region: | Attika | ||
Regionalbezirk: | Westattika | ||
Geographische Koordinaten: | 38° 2′ N, 23° 33′ O | ||
Fläche: | 35,015 km² | ||
Einwohner: | 29.902 (2011[1]) | ||
Bevölkerungsdichte: | 854 Ew./km² | ||
Gemeindelogo: | ![]() Gemeindelogo von Gemeinde Elefsina | ||
Sitz: | Elefsina | ||
LAU-1-Code-Nr.: | 5001 | ||
Gemeindebezirke: | 2 Gemeindebezirke | ||
Lokale Selbstverwaltung: | Stadtbezirke | 2||
Website: | www.elefsina.gr | ||
Lage in der Region Attika | |||
![]() Datei:2011 Dimos Elefsinas.png |


Elefsina war zusammen mit Timișoara (Rumänien) und Veszprém (Ungarn) Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2023.[2]
Lage
Elefsina liegt am Nordufer des Saronischen Golfes nordwestlich der griechischen Hauptstadt Athen in der Region Attika. Die Europastraße 94 von Athen nach Korinth führt durch den Ort und teilt sich hier in die mautpflichtige Attiki Odos, die zum Flughafen Eleftherios Venizelos führt und die Schnellstraße, die im Westen Athens, in Metamorfosi, in die A1 mündet. Nördlich von Elfsina liegen Mandra und Magoula, im Nordosten die Thriasische Ebene mit Aspropyrgos.
Am westlichen Stadtrand befindet sich eine Ölraffinerie, im Osten der Athen am nächsten gelegene Militärflugplatz der griechischen Luftwaffe.
Der Hafen von Elefsina wird als Schiffsfriedhof genutzt; viele Eigentümer der etwa 30 teils seit Jahrzehnten hier liegenden Schiffe sind nicht mehr zu ermitteln.
Mandra | ||
Neos Peramos | ![]() |
Aspropyrgos |
Golf von Salamis |
Ausgrabungen
Eleusis war in der Antike durch seine Mysterien bekannt. Die Ausgrabungsstätten des Heiligtums liegen an einem 63 m hohen Felsen, auf dessen Spitze ein moderner Uhrturm steht. Die ersten systematischen Ausgrabungen fanden im späten 19. Jahrhundert und im frühen 20. Jahrhundert unter der Leitung von D. Philios, A. Skias und Konstantinos Kourouniotis statt. In den 1930er und 1950er Jahren wurden sie durch George E. Mylonas und Ioannis Travlos fortgesetzt. Die meisten Ruinen stammen aus römischer Zeit. Vor allem unter den Kaisern Hadrian und Marc Aurel wurden zahlreiche Bauten errichtet. Der 1882 ausgegrabene Kopf einer Kore befindet sich im Archäologischen Nationalmuseum von Athen.
Über einen Vorhof betritt man die Propyläen, die denen der Athener Akropolis nachempfunden waren. Eine Grotte im Fels, das Ploutonion, galt als Tor zum Hades. Das wichtigste Gebäude der Kultstätte war das Telesterion, ein großer Tempel, der ursprünglich auf die Zeit um 600 v. Chr. zurückgeht und mehrfach erweitert wurde. Sein Allerheiligstes war das Anaktoron, in dem die heiligen Kultgegenstände aufbewahrt wurden. Am Rand der Ausgrabungsstätte befindet sich ein archäologisches Museum.
Gliederung
Die Gemeinde Elefsina gliedert sich in zwei Gemeinde- und Stadtbezirke (Einwohnerzahlen von 2011[1]):
- Gemeindebezirk Elefsina (Δημοτική Ενότητα Ελευσίνος)
- Stadtbezirk Elefsina (Δημοτική Κοινότητα Ελευσίνος, Ελευσίνα) – 24.685
- Gemeindebezirk Magoula (Δημοτική Ενότητα Μαγούλας)
- Stadtbezirk Magoula (Δημοτική Κοινότητα Μαγούλας) – 5.179
- Magoula (Μαγούλα) – 4.923
- Neos Pondos (Νέος Πόντος) – 256
- Stadtbezirk Magoula (Δημοτική Κοινότητα Μαγούλας) – 5.179
Militärflugplatz
Der Militärflugplatz ( ICAO: LGEL), der nördlich von Elefsina liegt, wurde 1937 errichtet. Die asphaltierte Start- und Landebahn mit einer Ausrichtung von 18/36 ist 2.739 m lang. Der Militärflugplatz liegt auf einer Höhe von 44 m (143 ft) über dem Meeresspiegel.
Zwischenfälle
- Am 24. Oktober 1948 wurde eine zum Behelfsbomber umgebaute Douglas DC-3/C-47B der griechischen Luftstreitkräfte (Luftfahrzeugkennzeichen 43-16264) bei einem Startunfall zerstört. Die Maschine geriet von der Startbahn ab, kollidierte mit der Flugplatzumzäunung und zerbrach. Die Bombenladung explodierte nicht, die Besatzung blieb unverletzt.[3]
- Am 8. Dezember 1954 stürzte eine Douglas DC-3/C-47D der griechischen Luftstreitkräfte (49-2639) auf dem Militärflugplatz Elefsis ab und ging in Flammen auf. Auslöser war das Verfangen des Fallschirms im Leitwerk beim Absprung eines Fallschirmjägers, wodurch das Flugzeug unkontrollierbar wurde. Alle 19 Insassen starben, drei Besatzungsmitglieder und sechzehn Fallschirmspringer.[4][5]
Transportknotenpunkt für amerikanische Unterstützung Israels
Im Zusammenhang mit der amerikanischen Reaktion auf den Krieg in Israel und Gaza 2023 stationierte das US-Militär im Oktober 2023 auf dem Stützpunkt Flugzeuge vom Typ Lockheed C-130. Die Basis soll als Transport- und Kontrollzentrum für die amerikanische Unterstützung Israels in dem Konflikt dienen.[6]
Persönlichkeiten
- Aischylos (525 v. Chr.–456 v. Chr.), antiker Tragödiendichter
- Stelios Kazantzidis (1931–2001), Sänger
- Theodoros Pangalos (1938–2023), Politiker
- Panagiotis Lafazanis (* 1951), Politiker
- Ioannis Kalitzakis (* 1966), Fußballspieler
Einzelnachweise
- Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
- 2023 ΕΛΕVΣΙΣ | EUROPEAN CAPITAL of CULTURE. Abgerufen am 7. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
- Air-Britain Aeromilitaria (englisch), März 2016, S. 10.
- Air-Britain Aeromilitaria (englisch), September 2016, S. 109.
- Unfallbericht DC-3 GrAF 49-2639, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 4. März 2023.
- Israel-Krieg: USA rüsten in der Region auf und wählen Griechenland als Stützpunkt - Telepolis