Elbe (Adelsgeschlecht)
Elbe (ehem. Elben) ist der Name eines preußischen Adelsgeschlechtes. Die Familie besteht gegenwärtig fort.
Eine Stammverwandtschaft zu den erloschenen hessischen Herren von Elben[1] ist trotz Wappenverwandtschaft nicht nachgewiesen.
Geschichte
Die Familie von Elbe stammt aus Pommern. Private Forschungen führen das Geschlecht auf Adam Heinrich von Elben, 1673 Rittmeister in schwedischen Diensten, zurück. Dessen Enkel Bogislaw Wilhelm Elben (1699–1782), war Gutsverwalter des zur königlichen Domäne auf der Insel Wollin gehörige Cörtenthin.
Die gesicherte Stammreihe beginnt mit dem in Cörtenthin geborenen Franz Ernst Elben (1737–1812).[2] Er war bereits der Pächter von Chinnow als er Dorothea Luise von Lepel, Tochter des Landrats im Landkreis Usedom-Wollin, Philipp Sigismund von Lepel (1738–1815) heiratete. Er erwarb um 1775/1776 im „königlichen allerhöchsten Consens“ zunächst das Rittergut Hoff, schließlich ebenfalls mit königlicher Genehmigung auch Morgow. Ab dem Jahre 1791 begründeten die vier Söhne einzelne Linien, von denen zwei gegenwärtig fortbestehen.
Nobilitierung
Im Jahre 1861 wurde Julius Christian August Oskar von Elbe-Carnitz (dritte Stammlinie) durch königlichen Beschluss in den preußischen Adelsstand erhoben.[3] Im Jahre 1884 erging aus der ersten Stammlinie für Hermann Theodor Ferdinand Ottomar von Elbe (1831–1888) auf Hoff, Rarvin und Holzhagen sowie aus der zweite Stammlinie für Wilhelm Julius Albert Heinrich von Elbe (1822–1904) auf Morgow ebenfalls eine Hebung in den Adelsstand.[4]
Angehörige
- Kurt von Elbe (1871–1957), preußischer Verwaltungsbeamter, Jurist und Landrat
- Margarete Katharina Susanne von Elbe (1875), Gutsbesitzerin auf Ritznow und Karnitz[5]
- Joachim von Elbe (1902–2000), deutsch-US-amerikanischer Jurist und Diplomat
Besitztümer
Folgende Rittergüter und Herrenhäuser in Preußen befanden sich im Familienbesitz:
Wappen
- Das Wappen von 1861 zeigt unter schwarzem Schildeshaupt, darin die preußische Königskrone, in Rot einen aufwärts-gewölbten, am oberen Rande mit drei halben Lilien bestückten silberner Schräglinksbalken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein offener, mit einem schräg auswärts–gekehrten silbernen Lilienbalken belegter roter Flug.[2]
- Das Wappen von 1884 zeigt in Rot einen aufwärts–gewölbten, am oberen Rande mit drei halben Lilien bestückten silbernen Schrägrechtsbalken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein mit dem je schräg auswärts-gekehrten Lilienbalken belegter geschlossener roter Flug.[2] Es ist identisch mit dem Wappen der ausgestorbenen von Elben.
- Die dritte Hauslinie führt einen Rautenkranz mit Lilien ornamentiert.[6]
Literatur
- Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Buschak & Irrgang, Brünn 1887, S. 121–124. (Stammreihe); 1888, S. 132–134; 1891, S. 153–155.; 1894, S. 140–144.
- Walter von Hueck, Klaus von Andrian-Werburg, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. B (Briefadel), Band XVIII, Band 95 (795) der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1989, S. 89–93. ISSN 0435-2408 ISBN 3-7980-0795-0.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1908, Jg. 2, Justus Perthes, Gotha 1907, S. 244–247 (Stammreihe); 1919, S. 213–215.; Gothaisches Genealogisches Taschenbuch des Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1921, S. 174–176; 1927, S. 212; 1931, S. 159. (Druck und Redaktion jeweils im Vorjahr). Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1937, Teil B (Briefadel), Jg. 29, Justus Perthes, Gotha 1936, S. 147–149. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Handbuch des Preußischen Adels, Band 2, Hrsg. Marcelli Janecki, E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1893, S. 121–123. (Stammreihe)
Einzelnachweise
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 3. Band, Friedrich Voigt, Leipzig 1861, S. 78 f.
- Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band III, Band 61 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1975, S. 121. ISBN 3-7980-0758-6.
- Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Mitscher & Roestell, Berlin 1874, S. 130.
- George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3, 2. Abt., Bd. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute. Nachträge und Verbesserungen, Bauer & Raspe, Nürnberg 1906, S. 96 f. und Tfl. 81..
- Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. Hrsg. H. Seeliger, in: GAB, Reihe Paul Niekammer, Band I f. Ausgabe Pommern. Kreis Greifenberg, 9. Auflage, Reprint Klaus D. Becker Potsdam. Facsimile Edition; Verlag von Niekammer's Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1939, S. 187. ISBN 978-3-88372-229-0. online
- Gustav A. Seyler: Geschichte der Heraldik (Wappenwesen, Wappenkunst, Wappenwissenschaft), in: J. Siebmacher`s großes und Allgemeines Wappenbuch, Abtheilung A, Bauer und Raspe (E. Küster), Nürnberg 1890, S. 49.