Eisenschiff

Mit den sogenannten Eisenschiffen begann im frühen 19. Jahrhundert die Ära des modernen Schiffbaus.

Der neue Werkstoff

Bei diesem Schiffstyp ist der Rumpf aus Gusseisen gefertigt, die Aufbauten aber weiterhin traditionell aus Holz. Gründe für die Umstellung von Holz auf Eisen waren unter anderem die in England aufblühende Industrialisierung mit neuartigen Verfahren zur Eisenverhüttung (billigere Produktion) und der Erfolg der Eisenbahn.

Prototypen

Bootsskelett aus eisernen Spanten, Kiel und Steven, Stringern und Dollbord.

Die ersten großen Eisenschiffe waren 1838 der Großsegler Iron Sides, mit einer Wasserverdrängung von 270 t, gebaut auf der Werft Jackson & Jordan in Liverpool, und im gleichen Jahr der von der Werft Gleichmann & Busse in Deutschland konstruierte eiserne Dampfer mit dem Namen Willem I. für holländische Auftraggeber.

Ende der Entwicklung

Die Entwicklung dieses Schiffstyps vollzog sich in langsamen Schritten, denn noch zwanzig Jahre später waren Dampfer ebenso wie Segelschiffe mit Teilen – vor allem von Spanten – aus verarbeitetem Gusseisen noch selten. Mit verbesserter Technologie wurde am Ende des 19. Jahrhunderts der Gusswerkstoff im Schiffbau durch den gewalzten Stahl ersetzt, da der relativ spröde Werkstoff aus unlegiertem gegossenen Eisen nur eine sehr begrenzte Größe im Schiffbau zulässt. Stahl kann hingegen – durch die Legierung verschiedener anderer Metalle und Reduktion des Kohlenstoffgehalts – wesentlich elastischer – im Sinne von Biegungssteifigkeit – hergestellt werden. Dieses ist für den Bau größerer Schiffe unabdingbar, da Schiffe sich bei der Fahrt im Wasser, bedingt durch die Wellenbewegung, „verwinden“. Bei einem VLCC-Supertanker, mit einer Gesamtlänge von 350 m beträgt die Verwindung und Verbindung zwischen dem Bug und dem Heck bei starkem Seegang bis zu 3 m, also rund 0,85 % der gesamten Schiffslänge.

Siehe auch

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