Eisenkaul

Eisenkaul ist ein Wohnplatz in der Gemeinde Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Eisenkaul
Gemeinde Kürten
Koordinaten: 51° 3′ N,  14′ O
Postleitzahl: 51515
Eisenkaul (Kürten)
Eisenkaul (Kürten)

Lage von Eisenkaul in Kürten

Lage und Beschreibung

Der Ort liegt im Nordwesten der Gemeinde Kürten an der Bundesstraße 506 zwischen Unterossenbach und Weiden. Die Bundesstraße hat in diesem Abschnitt die gleiche Trassenführung wie der alte Heerweg Köln–Wipperfürth–Soest, eine bedeutende mittelalterliche Altfernstraße von Köln über Wipperfürth nach Soest.

Geschichte

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies aus dem Jahre 1715, Blatt Amt Steinbach, belegt, dass der Ort bereits 1715 als Ort mit einem Hof bestand und als Iserkuhl bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Eiserkuhl. Aus ihr geht hervor, dass Eisenkaul zu dieser Zeit Teil der Honschaft Bechen im Kirchspiel Bechen im Landgericht Kürten war.[1]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Steinbach aufgelöst und der Ort wurde politisch der Gemeinde Bechen in der Mairie Kürten im Kanton Wipperfürth im Arrondissement Elberfeld zugeordnet.[2] 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Kürten im Kreis Wipperfürth.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Eisenkuhl und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Eisenkaul verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Eisenkaul verzeichnet.

1822 lebten 28 Menschen im als Hof kategorisierten und Eiserkuhlen bezeichneten Ort.[3] 1830 hatte der Ort 31 Einwohner und wurde mit Eiserkuhlen bezeichnet.[4] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Hof kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit vier Wohnhäuser. Zu dieser Zeit lebten 25 Einwohner im Ort, davon alle katholischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Eisenkaul 1871 mit vier Wohnhäusern und 21 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden sechs Wohnhäuser mit 24 Einwohnern angegeben.[7] 1895 hatte der Ort sechs Wohnhäuser und 30 Einwohner.[8] 1905 besaß der Ort sechs Wohnhäuser und 23 Einwohner und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Bechen.[9]

1927 wurden die Bürgermeisterei Kürten in das Amt Kürten überführt. In der Weimarer Republik wurden 1929 die Ämter Kürten mit den Gemeinden Kürten und Bechen und Olpe mit den Gemeinden Olpe und Wipperfeld zum Amt Kürten zusammengelegt.[10] Der Kreis Wipperfürth ging am 1. Oktober 1932 in den Rheinisch-Bergischen Kreis mit Sitz in Bergisch Gladbach auf.

1975 entstand aufgrund des Köln-Gesetzes[11] die heutige Gemeinde Kürten, zu der neben den Ämtern Kürten, Bechen und Olpe ein Teilgebiet der Stadt Bensberg mit Dürscheid und den umliegenden Gebieten kam.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  2. J. C. Dänzer: Décret impérial sur la circonscription territoriale du grand-duché de Berg… Kaiserliches Decret über die Eintheilung des Groszherzogthums Berg. 1808, urn:nbn:de:hbz:061:1-84858.
  3. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  5. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  10. Geschichte der Gemeinde Kürten (Memento des Originals vom 12. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuerten.de
  11. GV. NRW. 1974 S. 1072
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