Eisenbahnunfall von Pragerhof

Bei dem Eisenbahnunfall von Pragerhof explodierte am 10. Juli 1917 im Bahnhof Pragerhof (heute: Pragersko, Slowenien) an der Bahnstrecke Spielfeld-Straß–Trieste Centrale ein Munitionstransport. 43 Menschen starben.

Ausgangslage

In einem Güterzug, der nach Csakathurn (heute: Čakovec, Kroatien) fahren sollte, war ein Güterwaggon eingereiht, der Seeminen transportierte. Er stand, zur Abfahrt bereit, auf einem Gleis des Bahnhofs Pragerhof. Auf dem Nachbargleis hielt ein Militär-Urlauberzug. Auf einem benachbarten weiteren Gleis stand ein Panzerzug. Dieser führte den Sprengstoff Pikrinsäure mit. Pikrinsäure wurde im Ersten Weltkrieg als Füllmaterial für Granaten verwendet.

Unfallhergang

Gegen 1 Uhr morgens explodierten die Seeminen. Der Grund dafür konnte nicht ermittelt werden. Die Explosion riss einen 5 Meter tiefen Krater mit einem Durchmesser von 9 Metern. Der Oberbau von acht nebeneinanderliegenden Gleisen wurde auf eine Länge von 420 Metern zerstört. Die Druckwelle schleuderte Trümmer in den auf dem benachbarten Gleis stehenden Militär-Urlauberzug und kippte Waggons und die ebenfalls gepanzerte Lokomotive des Panzerzuges um.

Folgen

43 Menschen starben, 75 weitere wurden verletzt. Unter Lebensgefahr gelang es, den Waggon des Panzerzuges, der die Pikrinsäure geladen hatte, aus dem Gefahrenbereich herauszufahren. Vier Lokomotiven und 96 Eisenbahnwaggons wurden durch die Explosion und den folgenden Brand schwer beschädigt oder zerstört.

Literatur

  • Ludwig Stockert: Eisenbahnunfälle (Neue Folge) – Ein weiterer Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre. Berlin 1920, Nr. 307.

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