Eisenbahnbrücke Eglisau
Die Eisenbahnbrücke Eglisau (auch Rheinbrücke Eglisau[1]) ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Rhein in der Schweizer Stadt Eglisau. Sie überführt die Bahnstrecke von Bülach nach Schaffhausen und wurde in den Jahren 1895 bis 1897 durch die damalige Schweizerische Nordostbahn für 980'000 Schweizer Franken erbaut. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 457 Metern und über dem Fluss eine Höhe von 50 Metern.[2] Sie wurde als Kulturgut von regionaler Bedeutung eingestuft und steht unter Denkmalschutz.[3]
Eisenbahnbrücke Eglisau | ||
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Nutzung | Eisenbahnbrücke | |
Querung von | Rhein | |
Ort | Eglisau | |
Konstruktion | Fachwerkbrücke | |
Gesamtlänge | 457 Meter | |
Längste Stützweite | 90 Meter | |
Höhe | 50 Meter | |
Baukosten | 980'000 Franken | |
Baubeginn | 1895 | |
Fertigstellung | 1897 | |
Lage | ||
Koordinaten | 680634 / 270207 | |
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Das Bauwerk besteht über dem Rhein aus einer eisernen Fachwerkbrücke, einer 90 Meter langen und 9 Meter hohen genieteten, doppelten Ständerfachwerkkonstruktion, die zum Preis von 280'000 Franken[4] von der Gutehoffnungshütte geliefert wurde. Die Fachwerkbrücke war nach Fertigstellung mit einem Schottertrog ausgestattet. Die Montage dauerte fünf Monate und machte rund ein Drittel der Gesamtkosten von 980'000 Franken[4] aus. Neben dem Mittelteil stehen auf der rechten Rheinseite zwölf mit Lägernkalksteinen gemauerte Steinbögen, deren Gewölbe jeweils eine lichte Weite von 15 Metern aufweisen. Auf der linken Rheinseite, wo das Viadukt im Grundriss gekrümmt ist, sind neun Steinbögen, ebenfalls mit 15 Meter Öffnungsbreite, vorhanden.[5]
Nach der Inbetriebnahme der Brücke wurden an den beiden Gewölben neben der Hauptöffnung Senkungen der Scheitel und Risse festgestellt sowie Bewegungen der Uferpfeiler in Richtung der Fachwerkbrücke gemessen. Ursache war der von den Gewölben hervorgerufene horizontal wirkende Schub auf die 60 Meter hohen Uferpfeiler. Um eine ausreichende Standsicherheit zu gewährleisten, wurde daher 1921 eine Hebelvorrichtung am verschiebbaren Lager der Fachwerkbrücke eingebaut, die eine Aufnahme und Weiterleitung des Gewölbeschubes ermöglicht.[6] 1982 wurde die Brücke grundlegend saniert.[7]
Literatur
- Thomas Neukom: Eisenbahnviadukt Eglisau, 1897. In: Roland Böhmer, Sebastian Brändli, Martin Leonhard, Peter Niederhäuser (Hrsg.): Vom Grabhügel zur Ökosiedlung. Zürcher Bau-Geschichten (= Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. Band 74). Chronos Verlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-0340-0839-6, S. 88–89.
- Werner Stadelmann: Historische eiserne Brücken. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. Band 107 (1989), Heft 50 (archiviert in E-Periodica der ETH-Bibliothek, PDF; 6,1 MB).* Schweizer Bahnbrücken Hrsg.: SBB Fachstelle für Denkmalpflege + GSK Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Scheideger & Spiess 2013, ISBN 978-3-85881-393-0, S. 118–123.
- Emil Georg Züblin: Rhein-Viadukt bei Eglisau. In: Schweizerische Bauzeitung (SBZ). (archiviert in E-Periodica der ETH-Bibliothek):
Teil I. In: SBZ, Band 32 (1898), Heft 25 (PDF, 2,0 MB).
Teil II. (Schluss). In: SBZ, Band 32 (1898), Heft 26 (PDF, 2,8 MB).
Weblinks
Einzelnachweise
- Schweizer Bahnbrücken Seite 118
- brueckenweb.de: Rheinbrücke Eglisau
- Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton ZH. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2024, (PDF; 397 kB, 21 S., Revision KGS-Inventar 2021 (Stand: 1. Januar 2023))..
- Stadelmann: Historische eiserne Brücken.
- Eisenbahnbrücken in der Schweiz
- E. Münster: Die Pfeilerbewegungen der Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Eglisau und die Massnahmen zur Sicherung des Bauwerkes. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 79 (1922), Heft 11 (archiviert in E-Periodica, PDF; 4,0 MB).
- baufachinformation.de: Rheinbrücken des 19. Jahrhunderts aus Eisen (Memento des vom 13. März 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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