Eisenach (Eifel)

Eisenach ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an.

Wappen Deutschlandkarte
Eisenach (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Eisenach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N,  31′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Südeifel
Höhe: 350 m ü. NHN
Fläche: 6,31 km2
Einwohner: 384 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54298
Vorwahl: 06506
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 218
Adresse der Verbandsverwaltung: Pestalozzistraße 7
54673 Neuerburg
Website: www.eisenach-eifel.de
Ortsbürgermeister: Jürgen Kockelmann
Lage der Ortsgemeinde Eisenach im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte
Karte
Eisenach von Osten aus gesehen.
Isnach/Eisenach von Jean Bertels 1597

Geographie

Zu Eisenach gehören auch die Wohnplätze Auf Mühlenbach und Waldburghof.[2]

Lage

Eisenach liegt 21 Kilometer von Trier und 16 Kilometer von Bitburg entfernt im Bitburger Gutland, einer von mesozoischen Gesteinen geprägten Schichtstufenlandschaft. Die Ortslage befindet sich in der Talmulde eines rechtsseitigen Nebenbaches des Affelsbaches im Bereich des Oberen Muschelkalks.

Geologie

Östlich des Ortes wird der Muschelkalk von den Schichten des Unteren Keupers überlagert. Das gesamte Profil der für Eisenach typischen Geologie ist im Steinbruch südwestlich des Ortes aufgeschlossen. Es reicht vom weißen Lingula-Dolomit des Mittleren Muschelkalkes über die Trochitenkalke und den Ton-Mergel-Dolomit des Oberen Muschelkalkes bis zu den bräunlichen Sandsteinen des Unteren Keupers.

Vegetation

Die potentielle natürliche Vegetation, die sich ohne das Zutun des Menschen einstellen würde ist ein Waldmeister-Buchenwald. Der größte Teil der Gemarkung wird jedoch ackerbaulich genutzt. Auf den Lehmböden über Muschelkalk ist Weizenanbau verbreitet. Weideland und Laubwald befindet sich auf den tonigen Böden über dem Unteren Keuper. Im Meßbüsch, einem Wäldchen östlich des Ortes, dominiert die Rotbuche.

Hoftyp

Die Ortslage wird geprägt von gebietstypischen Winkelhöfen und Quereinhäusern vom Trierer Typ, dem sogenannten Trierer Einhaus.

Geschichte

Als Zeugen einer frühgeschichtlichen Besiedlung des Raumes um Eisenach können sowohl Hügelgräber als auch eine Viereckschanze, die auf die späte Latènezeit datiert wird, angesehen werden. Auf der Gemarkung Eisenachs wurden an drei Örtlichkeiten Grabfunde gemacht. Zum einen handelt es sich um ein 1997 entdecktes Brandgräberfeld südlich des Ortes. Man beobachtete fünf Bestattungen und fand unter anderem verzierte Knochenplättchen, wonach das Gräberfeld in die Zeit der Hunsrück-Eifel-Kultur (HEK) datiert werden konnte.[3] Der zweite Fund war ein fränkisches Gräberfeld nördlich des Ortes, bei dessen Untersuchungen man zudem auf Siedlungsreste der HEK stieß.[4] Die dritte Örtlichkeit bildet der Messebüsch östlich von Eisenach. Hier fand man eine Gruppe von 17 Grabhügeln, deren Zeitstellung noch unbekannt ist.[5]

Auf einem Höhenrücken südwestlich von Eisenach wurden zudem auf einer Fläche von rund 2020 m in den 1980er und 1990er Jahren ca. 35 Münzen des 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. aufgelesen. Auf der im Ackerland liegenden Fläche konnten weder Keramikfragmente noch Ziegelbrocken festgestellt werden. Es wurden jedoch wiederholt „Schlackebrocken“ gefunden. Bemerkenswert ist das Vorkommen von frühen römischen Münzen des 1. Jahrhunderts v. Chr. und das gleichzeitige Fehlen von Bauresten. Vermutlich handelt es sich um ein kleines Höhenheiligtum in Holzbauweise.[6]

„Porcionem nostram de villa Hisnanca, Hisnanca in pago Bedinse“ (Unseren Teil der Villa Hisnanca, Hisnanca im Gau Bitburg) (Wampach[7] I 2 Nr. 47). Mit diesen Worten schenkten Godoin und sein Sohn Helmerich ihre Güter zu Eisenach an die Abtei Echternach, wie es die älteste Originalurkunde aus Echternach aus dem Jahr 762 bezeugt.

In einer weiteren Schenkungsurkunde aus dem Jahr 835 wird Eisenach dann als Hissenacha bezeichnet.

Außer der Abtei Echternach besaß auch das Domkapitel zu Trier in der Gemarkung landwirtschaftlich genutzte Flächen, die nach der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts zugunsten Frankreichs verkauft wurden. Der landwirtschaftlich geprägte Charakter des Ortes ist bis heute erhalten geblieben, die Bevölkerungszahl hat sich in den vergangenen zwei Jahrhunderten nur wenig geändert. Bis zum 7. November 1970 gehörte Eisenach zum Landkreis Trier-Saarburg und wurde in den mit gleichem Datum neu gebildeten Landkreis Bitburg-Prüm eingegliedert.[8]

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Eisenach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[9]

JahrEinwohner
1815260
1835398
1871416
1905433
1939414
1950404
1961382
JahrEinwohner
1970388
1987348
1997327
2005370
2011360
2017351
2022 384

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Eisenach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[10]

Bürgermeister

Jürgen Kockelmann wurde am 10. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Eisenach. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser entschied sich bei seiner konstituierenden Sitzung für Kockelmann.[11]

Kockelmanns Vorgänger als Ortsbürgermeister war Martin Rau.[12]

Wappen

Wappen von Eisenach
Wappen von Eisenach
Blasonierung: „In Silber eine eingeschweifte rote Spitze, darin ein sechsstrahliger goldener Stern über einem goldenen Balken im Schildfuß, rechts eine rote Scharnierscheibenfibel mit rot-silbernem Bord in Form eines Kantenwürfels, darin ein goldenes Scheibchen in silbern-rotem Bord, links ein geschliffenes rotes (griechisches) Kreuz.“[13]
Wappenbegründung: Die Scharnierscheibenfibel aus dem frühen Mittelalter wurde in Eisenach gefunden und als Symbol ins Wappen aufgenommen worden. Auf den ehemaligen Klarissenstift Echternach weist ein in Stein gehauenes Bildnis einer Nonne mit Wappen an einer Bauernhofgiebelwand hin, welche die Symbole Stern und Balken ergaben. Bis 1803 gehörte Eisenach über fünfhundert Jahre zum Trierer Kurstaat, symbolisiert durch das rote Kurtrierische Kreuz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ortsmitte von Eisenach mit der St. Martins-Kirche, im Hintergrund mit Windkraftanlage.
Renoviertes Bauerngehöft vom Trierer Typ in Eisenach
  • Katholische Pfarrkirche St. Martin, eine Hallenkirche von 1898
  • Katholischer Pfarrhof von 1853
  • Über das Gemeindegebiet sind einige – teils sehr alte – Wegekreuze verteilt.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Eisenach

Wirtschaft und Infrastruktur

Landwirtschaftliche Betriebe sind prägend für Eisenach. Südwestlich des Ortes ist ein Steinbruchbetrieb ansässig, der Dolomitschotter produziert. In der Windlücke südöstlich der Ortslage befindet sich der Windpark Welschbillig-Eisenach.

Verkehr

Durch Eisenach führt die Landesstraße 40 vom Abzweig der B 51 bei Helenenberg nach Irrel.

Literatur

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 97–98.
Commons: Eisenach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 96 (PDF; 2,6 MB).
  3. Eintrag zu HEK-Brandgräberfeld, Eisenach in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 31. Mai 2022.
  4. Eintrag zu Fränkisches Gräberfeld, Eisenach in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 31. Mai 2022.
  5. Eintrag zu Grabhügelgruppe, Eisenach in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 31. Mai 2022.
  6. Höhenheiligtum Eisenach. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 22. März 2021.
  7. Camille Wampach: Urkunden und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur Burgundischen Zeit. 10 Bände. Luxemburg 1935–1955.
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 150 (PDF; 2,8 MB).
  9. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 5. August 2019.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 5. August 2019.
  11. Bekanntmachung über die Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten in der Gemeinde Eisenach. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 29/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 17. Oktober 2021.
  12. Martin Rau: Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Eisenach. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 27/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 27. Juni 2019, abgerufen am 17. Oktober 2021.
  13. ausführliche Wappenerklärung
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