Einwohnerentwicklung von Wuppertal

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Wuppertal tabellarisch wieder.

Wappen
Wappen

Am 30. Juni 2011 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Wuppertal nach Fortschreibung des Landesbetriebes Information und Technik NRW 349.596 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Wuppertal. Oben ab 1591 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871. Für die Zeit vor der Stadtgründung 1929 sind die Werte für Elberfeld und Barmen angegeben

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatten Barmen und Elberfeld nur wenige Tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Im Jahre 1800 lebten in Barmen und Elberfeld jeweils 12.000 Menschen. Beide Städte gehörten damit zur damaligen Zeit zusammen mit Köln, Aachen, Düsseldorf, Trier, Koblenz und Krefeld bereits zu den größeren Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern der späteren preußischen Rheinprovinz. Schon 1884 erreichten die Bevölkerungszahlen beider Städte die Grenze von 100.000, wodurch sie zu Großstädten wurden.

Am 1. August 1929 schlossen sich folgende Gemeinden zur Stadt „Barmen-Elberfeld“ (ab 1930 Wuppertal) mit 415.000 Einwohnern zusammen (in Klammern die Einwohnerzahl der Volkszählung vom 16. Juni 1925): Barmen (187.239), Elberfeld (167.025), Vohwinkel (16.105), Cronenberg (14.039) und Ronsdorf (12.526). Eingegliedert wurden auch der Ortsteil Beyenburg der damaligen Stadt Lüttringhausen und Teile von Haan, Wülfrath, Hardenberg-Neviges, Schöller, Gruiten und Gennebreck. Bis 1939 sank die Einwohnerzahl auf 402.000.

Im Zweiten Weltkrieg war Wuppertal das Ziel alliierter Bombardierung. Bei den schwersten Luftangriffen auf Wuppertal im Mai und Juni 1943 starben 6.000 Menschen, etwa die Hälfte der Stadt wurde zerstört. Insgesamt verlor Wuppertal durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe rund 20 Prozent seiner Bewohner (83.463 Personen). Die Einwohnerzahl sank bis Dezember 1945 auf 318.000. Im Jahre 1955 hatte die Stadt wieder so viele Einwohner wie vor dem Krieg.

1963 erreichte die Bevölkerungszahl mit 423.453 ihren historischen Höchststand. Ende 2009 stand die Stadt mit 351.050 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 17., innerhalb Nordrhein-Westfalens an 7. Stelle. Das ist seit 1963 ein Rückgang von 17,1 Prozent (72.403 Personen). Bis 2025 ist laut Bevölkerungsprognose des Landesamtes mit einem weiteren Rückgang auf dann 324.500 Einwohner zu rechnen.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1810 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Barmen von 1591 bis 1928

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
15911.000
16401.900
180012.000
181016.289
1. Dezember 1816 ¹19.031
1. Dezember 1819 ¹19.472
182119.751

(Gemarke: 8400,
Wupperfeld: 1600,
Wichlinghausen: 1200,
Rittershausen: 1300,
Heckinghausen: 700)
1. Dezember 1822 ¹20.268
1. Dezember 1825 ¹22.680
1. Dezember 1828 ¹25.090
1. Dezember 1831 ¹24.288
3. Dezember 1834 ¹26.158
3. Dezember 1837 ¹27.611
3. Dezember 1840 ¹30.847
3. Dezember 1843 ¹32.984
3. Dezember 1846 ¹34.924
3. Dezember 1849 ¹35.989
3. Dezember 1852 ¹39.233
3. Dezember 1855 ¹41.463
Datum Einwohner
3. Dezember 1858 ¹44.698
3. Dezember 1861 ¹49.976
3. Dezember 1864 ¹59.526
3. Dezember 1867 ¹64.945
1. Dezember 1871 ¹74.384
1. Dezember 1875 ¹86.504
1. Dezember 1880 ¹95.941
1. Dezember 1885 ¹103.068
1. Dezember 1890 ¹116.144
2. Dezember 1895 ¹126.992
1. Dezember 1900 ¹141.944
1. Dezember 1905 ¹156.080
1. Dezember 1910 ¹169.214
1. Dezember 1916 ¹144.051
5. Dezember 1917 ¹140.566
8. Oktober 1919 ¹156.326
16. Juni 1925 ¹187.239
31. Dezember 1928190.929

¹ Volkszählungsergebnis

Elberfeld von 1610 bis 1928

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
16102.500
16873.000
17737.500
17808.695
180012.000
180716.900
181018.783
1. Dezember 1816 ¹21.710
1. Dezember 1819 ¹22.188
1. Dezember 1822 ¹23.758
3. Dezember 1834 ¹25.418
3. Dezember 1837 ¹26.514
3. Dezember 1840 ¹31.514
3. Dezember 1843 ¹34.956
3. Dezember 1846 ¹38.249
3. Dezember 1849 ¹38.663
3. Dezember 1852 ¹39.944
3. Dezember 1855 ¹41.096
Datum Einwohner
3. Dezember 1858 ¹53.474
3. Dezember 1861 ¹56.307
3. Dezember 1864 ¹61.995
3. Dezember 1867 ¹65.321
1. Dezember 1871 ¹71.384
1. Dezember 1875 ¹80.589
1. Dezember 1880 ¹93.538
1. Dezember 1885 ¹106.499
1. Dezember 1890 ¹125.899
2. Dezember 1895 ¹139.337
1. Dezember 1900 ¹156.966
1. Dezember 1905 ¹162.853
1. Dezember 1910 ¹170.195
1. Dezember 1916 ¹144.335
5. Dezember 1917 ¹139.033
8. Oktober 1919 ¹157.218
16. Juni 1925 ¹167.025
31. Dezember 1928173.235

¹ Volkszählungsergebnis

Wuppertal von 1929 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. August 1929414.951
31. Dezember 1929416.400
31. Dezember 1930414.700
31. Dezember 1931412.700
31. Dezember 1932411.400
16. Juni 1933 ¹408.602
31. Dezember 1933409.270
31. Dezember 1934413.050
Datum Einwohner
31. Dezember 1935410.404
31. Dezember 1936408.023
31. Dezember 1937406.303
31. Dezember 1938406.300
17. Mai 1939 ¹401.672
31. Dezember 1939405.000
31. Dezember 1940393.486

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadt Wuppertal

Wuppertal von 1945 bis 1989

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
31. Dezember 1945318.209
29. Oktober 1946 ¹325.846
31. Dezember 1947338.942
31. Dezember 1948350.600
30. Juni 1949354.046
13. September 1950 ¹363.224
31. Dezember 1951375.493
31. Dezember 1952382.983
31. Dezember 1953393.684
31. Dezember 1954400.635
31. Dezember 1955405.428
25. September 1956 ¹406.225
31. Dezember 1956406.653
31. Dezember 1957411.938
31. Dezember 1958416.573
31. Dezember 1959419.638
31. Dezember 1960421.489
DatumEinwohner
6. Juni 1961 ¹420.711
31. Dezember 1961422.035
31. Dezember 1962423.103
31. Dezember 1963423.453
31. Dezember 1964421.167
31. Dezember 1965422.461
31. Dezember 1966421.218
31. Dezember 1967413.252
31. Dezember 1968413.122
31. Dezember 1969415.345
27. Mai 1970 ¹418.454
31. Dezember 1970417.566
31. Dezember 1971416.699
31. Dezember 1972413.819
31. Dezember 1973409.715
31. Dezember 1974405.144
31. Dezember 1975405.369
DatumEinwohner
31. Dezember 1976401.609
31. Dezember 1977398.729
31. Dezember 1978396.125
31. Dezember 1979394.605
31. Dezember 1980393.381
31. Dezember 1981391.758
31. Dezember 1982387.951
31. Dezember 1983383.775
31. Dezember 1984379.393
31. Dezember 1985376.579
31. Dezember 1986374.217
25. Mai 1987 ¹365.662
31. Dezember 1987366.546
31. Dezember 1988371.283
31. Dezember 1989378.312

¹ Volkszählungsergebnis

Quellen: Stadt Wuppertal (bis 1970), Landesbetrieb Information und Technik NRW (ab 1971)

Wuppertal ab 1990

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
31. Dezember 1990383.660
31. Dezember 1991385.463
31. Dezember 1992388.102
31. Dezember 1993386.625
31. Dezember 1994383.776
31. Dezember 1995381.884
31. Dezember 1996379.820
31. Dezember 1997376.693
31. Dezember 1998372.218
31. Dezember 1999368.993
DatumEinwohner
31. Dezember 2000366.434
31. Dezember 2001364.784
31. Dezember 2002363.522
31. Dezember 2003362.137
31. Dezember 2004361.077
31. Dezember 2005359.237
31. Dezember 2006358.330
31. Dezember 2007356.420
31. Dezember 2008353.308
31. Dezember 2009351.050
DatumEinwohner
31. Dezember 2010349.721
31. Dezember 2011342.570
31. Dezember 2012342.885
31. Dezember 2013343.488
31. Dezember 2014345.425
31. Dezember 2015350.046
31. Dezember 2016352.390
31. Dezember 2017353.590
31. Dezember 2018354.382
31. Dezember 2019355.100
DatumEinwohner
31. Dezember 2020355.004
31. Dezember 2021354.572
31. Dezember 2022358.876

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW

Bevölkerungsprognose

In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Wuppertal ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 8,1 Prozent (29.322 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2012–2030 – Prognose für Wuppertal (Hauptwohnsitze):[2]

Vergleich der realen Entwicklung von 1990 bis 2018 mit der nebenstehenden Prognose
Datum Einwohner
2012342.860
2020337.610
2025332.940
2030327.660

Quelle: Bertelsmann-Stiftung

Im März 2016 veröffentlichte die Deutsche Postbank AG eine unter Leitung von Michael Bräuninger, Professor an der Helmut-Schmidt-Universität, durchgeführte Studie unter dem Titel Wohnatlas 2016 – Leben in der Stadt, in der für 36 deutsche Großstädte auch eine Bevölkerungsprognose für das Jahr 2030 durchgeführt wird. Sie berücksichtigt auch explizit den Zuzug im Rahmen der Flüchtlingskrise in Deutschland ab 2015. Für Wuppertal wird darin von 2015 bis 2030 trotz Flüchtlingszuzug ein Bevölkerungsrückgang von 4,85 % vorhergesagt.[3]

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in Wuppertal registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2016 aus der Türkei (11.495), Italien (6.550), Syrien / Arabische Republik (6.265), Griechenland (5.765), Polen (5.475), Rumänien (2.750), Marokko (1.955), Serbien ohne Kosovo (1.935), Nord-Mazedonien (1.565), Irak (1.560). Von der amtlichen Statistik richtigerweise nicht als Ausländer berücksichtigt werden eingebürgerte Personen, als Deutsche in Deutschland geborene Kinder ausländischer Abstammung sowie alle anderen Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft.[4]

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2021
Einwohner mit Hauptwohnsitz361.714
davon männlich179.350
weiblich182.391
Deutsche283.499
davon männlich138.178
weiblich145.321
Ausländer78.242
davon männlich41.172
weiblich37.070
Ausländeranteil in Prozent21,6

Quelle: "Die Wuppertaler Statistik-Datenbank"[5]

Altersstruktur

Bevölkerungspyramide für Wuppertal (Datenquelle: Zensus 2011[6].)

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2021 (Hauptwohnsitze).

Alter von – bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 – 521.5866,0
6 – 1430.4608,4
15 – 1710.4952,9
18 – 2429.2658,1
25 – 4494.79726,2
45 – 5976.03121,0
60 – 6424.6196,8
65 – 7435.8179,9
75 und älter38.67110,7
Gesamt361.714100,0

Quelle: "Die Wuppertaler Statistik-Datenbank"[5]

Siehe auch

Literatur

  • Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4

Einzelnachweise

  1. IT.NRW: Amtliche Bevölkerungszahlen (Memento des Originals vom 28. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.it.nrw.de
  2. Bertelsmann-Stiftung:
  3. Presseinformation Deutsche Post AG: Postbank Studie "Wohnatlas 2016 - Leben in der Stadt": Wo Bevölkerungswachstum die Preise steigen lässt, veröffentlicht am 3. März 2016, abgerufen am 3. März 2016
  4. Integrationsprofil Wuppertal. Abgerufen am 25. Februar 2019.
  5. Bevölkerungsstatistik. Abgerufen am 4. September 2022.
  6. Datenbank Zensus 2011, Wuppertal, Alter + Geschlecht
Commons: Population statistics in Wuppertal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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