Ein Unbekannter rechnet ab

Ein Unbekannter rechnet ab ist ein Film aus dem Jahre 1974, basierend auf dem 26. Agatha-Christie-Buch „Und dann gab's keines mehr“. Dieser Film ist die dritte Verfilmung des Agatha-Christie-Buchs. Frühere Verfilmungen sind die Filme „Das letzte Wochenende“ (1945) sowie der Film „Geheimnis im blauen Schloß“ (1965). Deutscher Fernsehtitel des am 24. September 1974 erstaufgeführten Filmes war Zehn kleine Negerlein.

Handlung

Von einem mysteriösen Unbekannten unter unterschiedlichsten Vorwänden eingeladen, erreichen zehn Personen einen isolierten Ort in der iranischen Wüste, mehr als 200 Meilen von der nächsten Stadt entfernt und ohne Verbindung zur Außenwelt. Nach ihrer Ankunft treffen die Gäste den Hausherren nicht an, hören aber seine Stimme, die jedem ein ungesühntes Verbrechen vorhält, für das nun mit dem Leben bezahlt werden müsse. Mit unangenehmer Regelmäßigkeit wird ein Todesurteil nach dem anderen ausgeführt; jeder Mord wird durch einen Kinderreim angekündigt und durch eine zerbrochene Porzellanfigur symbolisiert. Michel Raven, ein französischer Sänger, und das Dienstmädchen Else sind die ersten Opfer. In einer Atmosphäre immer deutlicheren gegenseitigen Misstrauens gibt sich Wilhelm Blore als Privatdetektiv zu erkennen; General Salvé wird erstochen aufgefunden. Arthur Cannon, ein Richter, vermutet den Unbekannten unter den Eingeladenen. Otto Martino verdurstet bei einer versuchten Flucht in der Wüste. Weitere Opfer sind die durch eine Schlange getötete Schauspielerin Ilona Morgan, der erschossene Richter Cannon und Dr. Armstrong, bei dessen Auffindung Blore ums Leben kommt. Die letzten verbliebenen Gäste Vera Clyde und Hugh Lombard haben die Verbrechen, derer sie beschuldigt wurden, nicht selbst begangen. Sie können die Identität des Einladenden und Mörders durch einen Trick entlarven.

Synchronisation

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron. Lutz Arenz schrieb das Dialogbuch und Dietmar Behnke führte Regie.

Rolle Schauspieler Sprecher
Michel Raven Charles Aznavour Gerd Martienzen
Elsa Martino Maria Rohm Evelyn Gressmann
Gen. André Salvé Adolfo Celi Claus Biederstaedt
Ilona Morgan Stéphane Audran Renate Schroeter
Otto Martino Alberto de Mendoza Hans-Werner Bussinger
Richter Arthur Cannon Richard Attenborough Fritz Tillmann
Dr. Edward Armstrong Herbert Lom Siegfried Schürenberg
Hugh Lombard Oliver Reed Michael Chevalier
Vera Clyde Elke Sommer Almut Eggert
Stimme von Mr. Owen Orson Welles Heinz Petruo
Wilhelm Blore Gert Fröbe

Kritik

Das Lexikon des internationalen Films urteilte, „die zu sehr auf vordergründige Effekte ausgerichtete Inszenierung beeindruckt lediglich durch schauspielerische Leistungen. Ansonsten fehlt dem makabren Spiel um die Schuld und Sühne von zehn Personen jegliche Atmosphäre und psychologische Dichte.“[2]

Anmerkungen

Der Soundtrack des Films ist auf CD erhältlich.[3]

Die Handlung des Films orientiert sich am Roman von Agatha Christie. Allerdings ist das Ende des Films anders; auch der Handlungsort im Film unterscheidet sich von der verlassenen Insel des Buches:

Schauplatz des Films: Das Abbasi Hotel

Die im Film gezeigte Hotelanlage ist die des Shah Abbas Hotel (heute: Abbasi Hotel) in der iranischen Stadt Isfahan.

Der Name des Einladenden lautet in der Originalfassung U.N. Owen, ein Homonym für „Unknown“ (= „Unbekannter“).

In der spanischen Fassung existiert eine Parallelhandlung unter anderem mit Rik Battaglia, welche Ermittlungen in einer orientalischen Stadt zeigt. Da in der Anfangsszene sämtliche Personen zu sehen sind, die in den Hubschrauber steigen, der sie zum Wüstenhotel bringen wird, wurden diese zusätzlichen Szenen nicht nachgedreht, sondern während der eigentlichen Dreharbeiten mit-produziert.

Einzelnachweise

  1. Bruno Nicolai – …E Poi, Non Ne Rimase Nessuno (Original Soundtrack) bei Discogs, abgerufen am 27. Februar 2022.
  2. Ein Unbekannter rechnet ab. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Soundtrackinformationen@1@2Vorlage:Toter Link/www.digitmovies.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf Digitsoundtracks
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.