Eilbek-Klasse
Die Eilbek-Klasse, auch als MW 1600 bezeichnet, ist eine aus vier 1600-TEU-Containerschiffen bestehenden Schiffsklasse. Die Schiffe wurden 2004/2005 auf der Meyer-Werft für die Reederei Hansa Hamburg Shipping gebaut.
Die Flottbek im Nord-Ostsee-Kanal | ||||||||||||
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Schiffsbeschreibung
Die Schiffe der Eilbek-Klasse sind 169 Meter lang und 27,2 Meter breit, der Tiefgang beträgt maximal 9 Meter. Die Tragfähigkeit der Schiffe beträgt rund 15.950 tdw. Sie verfügen über Stellplätze für 1.600 20-Fuß-Container (1.600 TEU). Bei homogener Beladung mit 14 t schweren Containern können 1.100 TEU geladen werden.
Die Schiffe haben eine untypische Anordnung der Luken. Durch die dreifache Längsteilung des Laderaums gelten sie im mittleren Bereich als „Open-Top-Schiffe“. Im vorderen sowie im seitlichen Bereich sind die Luken mit hydraulischen Faltlukendeckeln versehen. Der Vorteil dieses innovativen Entwurfs ermöglicht eine maximale Flexibilität bei der Nutzung als Feederschiffe und eine schnellere Be- und Entladung in den Häfen.
Die Schiffe verfügen über ein eigenes Passagierdeck mit sechs Kabinen. Die Schiffe der Eilbek-Klasse verfügen als erste Containerschiffe dieser Größe über die höchste Eisklasse „Finnish/Swedish 1A Super“.
Angetrieben werden die Schiffe von einem Achtzylinder-Zweitakt-Dieselmotor des Herstellers MAN B&&SW vom Typ 8S50MC-C mit einem Gewicht von knapp 280 Tonnen[3] mit 12.640 kW Leistung. Die Schiffe erreichen eine Geschwindigkeit von 20 Knoten.
Im Bug- und im Heckbereich befindet sich jeweils eine Querstrahlsteueranlage mit 950 bzw. 650 kW Leistung.
Die Stromerzeugung erfolgt durch einen Wellengenerator mit 2.250 kVA Scheinleistung und drei Dieselgeneratoren mit jeweils 1000 kVA Scheinleistung. Weiterhin wurde ein Notgenerator mit 625 kVA Scheinleistung verbaut.
Die Schiffe wurden von der Reederei Hamburger Lloyd bereedert.[4] Sie fuhren bis 2010 unter der Flagge Großbritanniens mit Heimathafen London, danach unter der Flagge Liberias mit Heimathafen Monrovia im internationalen Seeverkehr. Im Jahr 2017 wurden die Schiffe für rund 39 Millionen Dollar von Bernhard Schulte übernommen und nach Zypern umgeflaggt.[5][6]
Die Schiffe
Eilbek-Klasse | ||||
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Bauname | Baunummer | IMO-Nummer | Kiellegung Stapellauf Fertigstellung | Umbenennungen und Verbleib |
Eilbek | 671 | 9313199 | 24. Juni 2004 18. Oktober 2004 28. Januar 2005[7] | 2005: Cast Prosperity, 2006: Eilbek, 2017: Baltic Tern, Cstar Fevroniya |
Reinbek | 672 | 9313204 | 24. Juni 2004[8] 30. Oktober 2004 10. März 2005 | 2005: Cast Prestige, 2006: Reinbek, 2017: Baltic Fulmar, 2023: Newnew Polar Bear |
Flottbek | 673 | 9313216 | 17. November 2004[9] 3. Januar 2005 4. Mai 2005 | 2017: Baltic Petrel, 2020: SCA Tunadal, 2021: Baltic Petrel, Cstar Peter |
Barmbek | 674 | 9313228 | 14. Januar 2005[10] 9. Mai 2005 30. Juni 2005 | 2017: Baltic Shearwater, 2020: SCA Munksund, 2021: Baltic Shearwater |
Trivia
Alle Schiffe wurden zwischen Januar 2005 und Juni 2005 mithilfe des Emssperrwerks in die Nordsee überführt.[11][12][13] Das Sperrwerk wurde jeweils für eine Tide (rund 12 Stunden) geschlossen.[14][15][16][17][18] Die Barmbek wurde gemeinsam mit der Norwegian Jewel überführt.[19][20][21]
Im Jahr 2023 nutzte die Newnew Polar Bear von NewNew Shipping Line die Nordostpassage. Dies sei der erste Schritt zur Einrichtung eines regelmäßigen Containertransports durch den Arktischen Ozean.[22][23]
Die Newnew Polar Bear befand sich im Oktober 2023 in der Nähe, als die Balticconnector-Pipeline beschädigt wurde.[24] In der Nähe des Lecks wurde ein Anker geborgen und dem Schiff fehlte ein Anker.[25][26]
Weblinks
- Containerschiffe, Meyer-Werft
Einzelnachweise
- Technische Daten – Eilbek (Memento vom 27. Juni 2011 im Internet Archive), Reederei Hamburger Lloyd.
- Lloyds Register: Baltic Shearwater. Abgerufen am 31. August 2022 (englisch).
- Dieselmotor liefert 17.000 PS für MS Eilbek. 7. Oktober 2004, abgerufen am 30. Januar 2024.
- Flottenliste (Memento vom 5. Juni 2013 im Internet Archive), Reederei Hamburger Lloyd.
- BSM Germany to manage first ice class container feeder vessels. Bernhard Schulte Shipmanagement, 16. März 2017, abgerufen am 12. April 2017.
- Box-Carrier nach Verkauf neu verchartert, THB – Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 31. August 2017.
- Meyer Werft liefert MS Eilbek ab. Pressemitteilung. Meyer Werft, 28. Januar 2005, abgerufen am 1. September 2020.
- Doppel-Kiellegung für Containerschiffe. Meyer-Werft, 24. Juni 2004, abgerufen am 20. Dezember 2014.
- Kiellegung eines Containerschiffs. Pressemitteilung. Meyer Werft, 17. November 2004, abgerufen am 1. September 2020.
- MS Barmbek wird auf Kiel gelegt. Pressemitteilung. Meyer Werft, 14. Januar 2005, abgerufen am 1. September 2020.
- MS Eilbek sticht in See. 16. Januar 2005, abgerufen am 13. Mai 2022.
- MS Flottbek auf der Ems. 26. April 2005, abgerufen am 12. Mai 2022.
- MS Reinbek auf der Ems. 2. März 2005, abgerufen am 12. Mai 2022.
- Emssperrwerk Gandersum - „Auswirkungen der Staufälle 2002-2007 auf den Sauerstoffhaushalt der Tideems“. NLWKN, abgerufen am 20. Januar 2024.
- Containerschiff "Reinbek" wird mit Hilfe des Ems-Sperrwerks überführt. NLWKNN, abgerufen am 20. Januar 2024.
- Ems-Sperrwerk: Siebter Staufall beginnt am Freitag um fünf Uhr morgens. NLWKN, abgerufen am 20. Januar 2024.
- Ems-Sperrwerk: Erstmalig gleichzeitige Überführung von zwei Schiffen auf der Ems. NLWKN, abgerufen am 20. Januar 2024.
- Ems-Sperrwerk: Überführung von zwei Schiffen auf der Ems bestens gelungen. NLWKN, abgerufen am 20. Januar 2024.
- Norwegian Jewel sticht in See. 20. Juni 2005, abgerufen am 12. Mai 2022.
- Überführung der Meyer-Werft-Neubauten "Barmbek" und "Norwegian Jewel" auf der gestauten Ems. Abgerufen am 27. Februar 2022.
- Überführung der Meyer-Werft-Neubauten "Barmbek" und "Norwegian Jewel" auf der gestauten Ems (Seite 18). Abgerufen am 27. Februar 2022.
- Chinese Container Ship Completes First Round Trip Voyage Across Arctic. 9. Oktober 2023, abgerufen am 1. Februar 2024.
- Chinese-Owned Containership Reaches Kaliningrad After NSR Passage. 6. Oktober 2023, abgerufen am 1. Februar 2024 (englisch).
- Chinesisches Schiff könnte Pipeline-Leck verursacht haben. In: Der Spiegel. 20. Oktober 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 21. Oktober 2023]).
- Kiinalaisaluksesta otetut kuvat vahvistavat ankkuriteoriaa kaasuputkitutkinnassa. 24. Oktober 2023, abgerufen am 25. Oktober 2023 (finnisch).
- Finnland: Ermittler finden Anker nach Pipeline-Schäden. In: Der Spiegel. 24. Oktober 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. Oktober 2023]).