Eike Kiltz
Eike Kiltz (* 1975) ist ein deutscher Mathematiker auf dem Gebiet der Kryptologie und derzeit Professor an der Ruhr-Universität Bochum.
Leben und Karriere
Kiltz studierte von 1995 bis 2001 Mathematik an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und promovierte dort 2004. Anschließend forschte er als Post-Doktorand von Mihir Bellare für ein Jahr an der University of California, San Diego. 2005 bis 2010 war er Mitglied der Kryptologie-Gruppe am Centrum Wiskunde & Informatica in Amsterdam. 2010 wurde Kiltz mit dem Sofja-Kovalevskaja-Preis für theoretische Informatik ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld von 1,65 Millionen Euro kehrte er an die RUB zurück und übernahm eine W2-Professur für Kryptologie und IT-Sicherheit am Horst Görtz Institut für Sicherheit in der Informationstechnik.[1] Seit 2015 ist Kiltz Inhaber des Lehrstuhls für Kryptographie.
2014 erhielt Kiltz für die Fortführung seiner Forschung einen ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates in Höhe von 1,8 Mio. Euro.[2]
Seit 2019 ist er zusammen mit Christof Paar und Angela Sasse Sprecher des Exzellenzclusters „Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer“ (CASA).
2022 erhielt Kiltz einen ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates in Höhe von 2,5 Mio. Euro.[3]
Kiltz' Forschungsschwerpunkt liegt in den theoretischen Grundlagen von asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren. Ziel seiner Forschungen ist, die Verfahren derart zu verbessern, dass sie, im Gegensatz zu heutigen Public-Key-Verfahren wie das RSA-Kryptosystem, auch gegen den Einsatz der möglichen Rechenleistung von Quantencomputern sicher sind (Post-Quanten-Kryptographie).[4][5] Mit Peter Schwabe und anderen ist er wesentlich an verschiedenen Post-Quanten-Kryptographie-Verfahren beteiligt, die 2022 durch das National Institute of Standards and Technology (NIST) in einem Wettbewerb ausgewählt wurden, darunter CRYSTALS-Dilithium für digitale Signaturen und CRYSTALS-Kyber für Schlüsselaustausch. Sie entstanden im Rahmen des Exzellenzclusters CASA (Cyber Security in the Age of Large Scale Adversaries) des Horst-Görtz-Instituts der Ruhr-Universität Bochum.[6]
Auszeichnungen
- Leibniz-Preis 2024[7]
- ERC Advanced Grant 2021
- Best paper award IACR EUROCRYPT 2016
- ERC Consolidator Grant 2013
- 2. Platz beim 4. Deutschen IT-Sicherheitspreis 2012 der Horst Görtz Stiftung für LaPiN, zusammen mit Stefan Heyse[8]
- Best paper award – International Association for Cryptologic Research EUROCRYPT 2011
- Sofja Kovalevskaja Award 2010
- Best paper award IACR EUROCRYPT 2010
- Best paper award IACR EUROCRYPT 2009
- DAAD Postdoc Fellow 2004
- Marie-Curie Fellow der Europäischen Union 2003
Weblinks
- Webseite von Eike Kiltz bei der RUB
- Professor Eike Kiltz kämpft mit Mathematik gegen Hacker Der Westen, 11. August 2014
- Eintrag in der Bochumer Hochschulbibliographie
Einzelnachweise
- Always a step ahead of the hacker. RUB Pressemitteilung, No. 291, 25. Januar 2011.
- 1,8 Mio. Euro für die IT-Sicherheitsforschung: Europäischer Forschungsrat fördert RUB-Kryptologen. Informationsdienst Wissenschaft, 28. Februar 2014.
- RUB: Kryptografische Grundlagenforschung mit direktem Praxisbezug. Abgerufen am 19. Januar 2023.
- Sofja Kovalevskaja-Preis 2010 (Memento vom 1. November 2014 im Internet Archive). Alexander von Humboldt-Stiftung
- Interview mit Professor Eike Kiltz zum Thema Verschlüsselung (Memento vom 24. Januar 2013 im Webarchiv archive.today). gulli.com, 21. Februar 2011.
- Zukunftssichere Datenverschlüsselung, Horst Görtz Institut, Ruhr-Universität Bochum, 5. Juli 2022
- Eike Kiltz erhält den Leibniz-Preis | CASA @ RUB. Abgerufen am 7. Dezember 2023 (deutsch).
- Preisträger 4. Deutscher IT-Sicherheitspreis 2012. In: horst-goertz.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. März 2021; abgerufen am 12. Februar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.