Ehenbichl

Ehenbichl (mundartlich Eachabichl [ˈeːɐ̯xaˌpɪçl]) ist eine Gemeinde mit 828 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk und Gerichtsbezirk Reutte in Tirol (Österreich).

Das Lechtal westlich von Rieden.
Ehenbichl
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Ehenbichl
Ehenbichl (Österreich)
Ehenbichl (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Reutte
Kfz-Kennzeichen: RE
Fläche: 7,28 km²
Koordinaten: 47° 28′ N, 10° 42′ O
Höhe: 862 m ü. A.
Einwohner: 828 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 114 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6600
Vorwahl: 05672
Gemeindekennziffer: 7 08 06
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schulweg 10
6600 Ehenbichl
Website: www.ehenbichl.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Winkler (Gemeindeliste)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(11 Mitglieder)

9 Unabhängige Gemeindeliste - Wir für Ehenbichl
2 Füreinander/Miteinander - Wir für Rieden

Lage von Ehenbichl im Bezirk Reutte
Lage der Gemeinde Ehenbichl im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Ehenbichl im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geographie

Die Gemeinde liegt im Talkessel von Reutte, wobei Ehenbichl von diesem Ort durch den 939 Meter hohen Hügel Sintwag getrennt ist und sich abseits der Hauptverkehrsrouten befindet. Die Besiedelung erstreckt sich über eine vom Lech geschaffene Geländestufe, die eine sanfte Talschulter darstellt. Der Lech bildet auch die Gemeindegrenze. Der Ortsteil Rieden liegt im Südwesten, nahe Weißenbach am Lech.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Ehenbichl (692)
  • Rieden (136)

Nachbargemeinden

Lechaschau
Höfen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Weißenbach am Lech Reutte

Geschichte

Der Ort wurde an der Stelle gegründet, wo die Straße vom Fernpass nach Reutte den Lech überquert. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1016 als Standort der Hütten des Eisenabbaus. Der Name kommt vom Gerichtsort Ehrenberg, wobei Ehe die Bedeutung von Recht hat und Bichl ein kleiner Hügel ist. Weiter urkundliche Erwähnungen stammen aus den Jahren 1404 Ehenbühel und 1493 Echenbichl.

Die Bedeutung des Ortes als Überfuhrplatz über den Lech zeigt ein Fresko der Heiligen Christophorus und Sebastian aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts am Haus Unterried 18. Dies ging verloren, als 1464 eine Brücke bei Lechaschau gebaut wurde. Als im 17. Jahrhundert der Richter von Ehrenberg nach Reutte übersiedelte, verlor Ehenbichl weiter an Bedeutung, umso mehr als zwischenzeitlich auch das Hüttenwesen eingestellt worden war.

Seit 1833 ist Ehenbichl eine eigenständige politische Gemeinde.[2][3]

Bevölkerungsentwicklung

Fresken Heiliger Christophorus und Sebastian

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Georgskapelle in Rieden

Bauwerke

  • Ortskapelle
  • Georgskapelle
  • Fresken Heiliger Christophorus und Sebastian aus dem 15. Jahrhundert

Römerstraße und Radwege

Ehenbichl liegt am Fernradweg, der als Via Claudia Augusta entlang einer gleichnamigen antiken Römerstraße verläuft.

Bezirkskrankenhaus Reutte vor dem Sintwag

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren, Arbeitsplätze

Im Jahr 2011 gab es rund 600 Arbeitsplätze in Ehenbichl. Davon entfielen drei auf die Landwirtschaft, siebzehn auf den Produktionssektor und mehr als 96 Prozent auf Dienstleistungen. Mehr als 500 Arbeitsplätze entfielen auf den Bereich soziale und öffentliche Dienste.[4] Das ist darauf zurückzuführen, dass das Krankenhaus Reutte auf Gemeindegrund steht.[3]

Von den 384 Erwerbstätigen, die 2011 in Ehenbichl lebten, arbeiteten knapp 100 in der Gemeinde, drei Viertel pendelten aus. Dafür kamen mehr als 500 Menschen aus der Umgebung zur Arbeit nach Ehenbichl.[5]

Fremdenverkehr

Die Anzahl der Übernachtungen in der Gemeinde stiegen von unter 20.000 im Jahr 2010 auf über 30.000 im Jahr 2019. Die Gäste kommen hauptsächlich im Sommer, es gibt aber auch eine kleine Spitze im Februar.[6]

Politik

Gemeindeamt

Gemeinderat

Für den Gemeinderat werden elf Mandatare gewählt:

Partei 2010[7] 2016[8] 2022[9]
% Mandate % Mandate % Mandate
Unabhängige Gemeindeliste - Wir für Ehenbichl 49,89 75,67 9 79,43 9
Füreinander/Miteinander - Wir für Rieden 10,61 24,33 2 20,57 2
Bürgerliste Ehenbichl-Rieden 39,50

Bürgermeister

Bürgermeister von Ehenbichl ist Wolfgang Winkler.[10]

Wappen

Blasonierung: Von Grün und Gold gespalten, das grüne Feld im Schildhaupt mit Gold gezinnt, im goldenen Feld eine schwarze Hirschstange.[11] Die Farben der Gemeindefahne sind Grün-Gelb.[12]

Das Gemeindewappen wurde 1983 verliehen. Die Zinnen verweisen auf die an der Gemeindegrenze liegende Burg Ehrenberg, die Hirschstange erinnert an den einstigen landesfürstlichen Tiergarten und den Wildreichtum in der Gegend.[13]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Ehenbichl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Michael Fritz: Ehenbichl. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 25. Januar 2021.
  3. Gemeindechronik. Gemeinde Ehenbichl, abgerufen am 25. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Ehenbichl, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Januar 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Ehenbichl, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Januar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Ehenbichl, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Januar 2021.
  7. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  8. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  9. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Ehenbichl. Abgerufen am 7. April 2022.
  10. Ehenbichl, Bürgermeister. Abgerufen am 25. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
  11. Landesgesetzblatt für Tirol Nr. 22/1983 (Digitalisat)
  12. Landesgesetzblatt für Tirol Nr. 30/1983 (Digitalisat)
  13. Gemeinde Ehenbichl: Gemeindechronik
  14. Ursula Wex. In: wienerphilharmoniker.at. Abgerufen am 25. Januar 2021.
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