Eesti Raadioamatööride Ühing

Der Eesti Raadioamatööride Ühing (kurz ERAÜ, deutsch „Estnischer Amateur­funk­verband“) ist der nationale Verband der Funkamateure in Estland.[1]

Eesti Raadioamatööride Ühing
(ERAÜ)
Rechtsform Non-Profit-Organisation
Gründung 1. März 1935 in Tallinn
Sitz Tallinn
Vorsitz Kristjan Kass, ES7GM
Website www.erau.ee

Mit der Abkürzung ERAU (hier „U“ statt des Umlauts „Ü“) und unter dem Namen Eesti Raadioamatooride Uhing ist er seit 1938 Mitglied der International Amateur Radio Union (IARU Region 1), der internationalen Vereinigung von Amateur­funk­verbänden, und vertritt dort die Interessen der Funkamateure des Landes.[2]

Geschichte

Bereits in den 1920er Jahren gab es Amateurfunk in Estland. Nachdem am 11. Mai 1924 die erste estnische Rundfunk­übertragung statt­gefunden hatte – der Sender stand damals im Westen des Landes in der Stadt Haapsalu – glückte es am 5. August 1924 dem estnischen Funkamateur Karl Olof Leesment (Foto unter Weblinks) mit einem selbstgebauten Kurzwellen­empfänger, europäische Funkamateure zu hören. Möglicher­weise hat er auch bereits erste QSOs geführt, also zweiseitige Funk­verbindungen. Dies gelang nachweislich Vitali Aleksandrov-Suigussaar im Frühjahr 1926. Seit dem 1. Januar 1929 verfügt Estland über „sein“ Funk-Präfix ES.[3]

Am 1. März 1935 wurde der Eesti Raadioamatööride Ühing beim Innen­ministerium der Republik Estland offiziell angemeldet und registriert. Die erste General­ver­sammlung folgte im Herbst desselben Jahres, am 22. September, ebenfalls in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Dabei wurde ein fünf­köpfiger Vorstand gewählt, mit Arnold Isotamm (späteres Amateur­funk­ruf­zeichen ES5F) als dem ersten Präsidenten des ERAÜ. Am 1. September 1938 wurde der Verband in die IARU aufgenommen.

Nach Ankunft der Roten Armee der Sowjetunion in Estland wurden ab dem 12. Dezember 1940 sämtliche Amateur­funk­stellen im Land verboten. Estland wurde zur Estnischen Sozialis­tischen Sowjet­republik (ESSR). Erst 1990 bekam Estland seine Unab­hängigkeit zurück und ein Jahr später war die Wieder­gründung des ERAÜ möglich. Da die damalige Zeit schwierig und das Benzin knapp war, wurde beschlossen, dazu kein physisches Treffen durch­zuführen, sondern sich „virtuell On-Air“ zu versammeln. Am 14. Dezember 1991 fand die Sitzung der estnischen Funk­amateure auf dem 80-Meter-Band statt, bei der die bevoll­mächtigten Vertreter der Landkreise für die Wieder­her­stellung des ERAÜ stimmten und dessen ersten Nachkriegs­vorstand wählten. Präsident wurde Enn Lohk (ES1AR). Im Juni 1992 wurde die Wieder­gründung des ERAÜ von der IARU offiziell anerkannt.[4]

Einzelnachweise

  1. Raadioamatörism Eestis – meie arengu lugu (estnisch, „Amateurfunk in Estland – die Geschichte unserer Entwicklung“), abgerufen am 10. Januar 2021.
  2. Eesti Raadioamatooride Uhing (englisch), abgerufen am 10. Januar 2021.
  3. Amateur Radio in Estonia (englisch), abgerufen am 10. Januar 2021.
  4. Ajaloo verstapostid (estnisch, „Meilensteine der Geschichte“), abgerufen am 10. Januar 2021.
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