Edward Harrison Compton
Edward Harrison Compton (* 11. Oktober 1881 in Feldafing am Starnberger See (Oberbayern); † 6. März 1960 ebenda) war ein deutscher Landschaftsmaler englischer Abstammung.
Leben
Edward Harrison Compton erhielt seine Ausbildung bei seinem Vater Edward Theodore Compton und besuchte die Central School of Arts and Crafts in London. Er kehrte dann nach Bayern zurück und bereiste Tirol, Oberitalien, Deutschland und England. Wie sein Vater von der Alpenwelt begeistert folgte er zunächst dessen künstlerischem Vorbild als Maler von Hochgebirgsdarstellungen. Infolge einer Kinderlähmung, die er mit 28 Jahren erlitt, musste er seine Motive für Gemälde und Aquarelle mit Architektur- und Landschaftsdarstellungen in leichter erreichbaren Gegenden der bayerischen und oberitalienischen Vorgebirge (Berchtesgadener Land, Trient, Gardasee) suchen.[1]
Licht und Schattentechniken, der sonnige Blick durch die Buchenwälder, herbstliche Stimmungen an der Grenze von Wasser und Wald und generell Morgen- und Abendstimmungen bildeten seine bevorzugten Motive. Auch malerische Städteansichten zeigen die Vielfalt des Künstlers.
Compton hielt seine Motive in Zeichnungen, Aquarellen und Ölgemälden fest. Er lebte zeitweise in Potsdam und in Würzburg, kehrte aber in seine Heimat nach Oberbayern zurück. Künstlerisch tätig waren auch seine Geschwister die Blumen- und Stilllebenmalerin Marion Compton und die Blumenmalerin Dora Keel-Compton.
1907 wurde erstmals eine Serie seiner Arbeiten im Münchner Kunstverein ausgestellt (vom Karwendel und Gardasee, Kaisergebirge, „Geisterschmiede bei Kufstein“ u. v. a.). Weitere Ausstellungen folgten, unter anderem in der Royal Academy in London, in Bradford und Berlin. In der Zeit des Nationalsozialismus hatte er sich in das System integriert. Er war von 1937 bis 1944 auf allen Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit insgesamt 19 Bildern vertreten, von denen u. a. Hitler drei und die Naziführer Heinrich Himmler, Hermann Esser und Hermann Schmitz je eines erwarben.
Literatur
- Compton, Edward Harrison. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 7: Cioffi–Cousyns. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 284 (Textarchiv – Internet Archive).
- Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Band 1, Bruckmann, München 1981, S. 178 f.
- Siegfried Wichmann: Compton. Edward Theodore und Edward Harrison. Maler und Alpinisten. Belser, Stuttgart 1999, ISBN 3-7630-2371-2.
Weblinks
- Literatur von und über Edward Harrison Compton im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Edward Harrison Compton: Großer Teich mit Schneekoppe, Ölmalerei/Leinwand, um 1914. Schlesisches Museum zu Görlitz, abgerufen am 5. Februar 2011 (Mit einer Kurzbiographie).
Bilder Links zu Abbildungen von Comptons Werken:
- Fotografie von Edward Harrison Compton
- Matterhorn
- Sommerliche Gebirgslandschaft (1905)
- Sheep in a winter landscape (1905)
- Winterlich verschneites Ufer eines Oberbayerischen Sees (1905)
- South Bavarian countryside with farmhouse near E.H.Compton´s home (1906)
- ŚNIEŻNE KOTŁY W SUDETACH (1907)
- The Matterhorn
- Alpental (1914)
- Church in Mongrivello, Savoyen Alps, Aosta valley entrance (about 1910)
- Berghof (1919)
- Kloster Säben über Klausen in Südtirol (1919)
- Bauernhof in St. Leonhard (1921)
- Heiligenblut (1941)
Einzelnachweise
- Edward Harrison Compton (1881–1960). Am Waldrand (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven), Webseite inkl. Vita des Künstlers von Antiquariat & Kunsthandel Joseph Steutzger, online unter steutzger.de