Eduard August Rübel

Eduard August Rübel (* 18. Juli 1876 in Zürich; † 24. Juni 1960) war ein Schweizer Vegetationskundler, Titularprofessor der ETH Zürich, Begründer des «Geobotanische Forschungsinstitut Rübel»[1], Genealoge sowie Zürcher Kantonsrat und Kommunalpolitiker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Rübel[2].

Eduard August Rübel

Biografie

Eduard August Rübel studierte zunächst am damaligen Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich Chemie und promovierte 1901 an der nunmehrigen ETH zum Dr. phil. Er war dort zunächst Mitarbeiter des Botanikprofessors Carl Schroeter, einem der Begründer der Geobotanik. 1917 wurde er zum Privatdozent für Botanik an der ETH berufen. Sein botanisches Spezialgebiet waren die Bryophyten (Moose). Mehrere Pflanzenarten wurden von ihm, zusammen mit Josias Braun-Blanquet, erstbeschrieben (z. B. die Lotwurz-Arten Onosma cinerascens Rubel & Braun-Blanq. und Onosma delphinensis Rubel & Braun-Blanq.).

1918 stiftete Rübel, insbesondere zur Förderung der noch jungen wissenschaftlichen Fachrichtung Geobotanik, das «Geobotanische Forschungsinstitut Rübel», dessen von seinen beiden Schwestern Helene und Cecile gestiftetes Institutsgebäude 1928 errichtet werden konnte. Direktoren dieses Instituts waren: Heinrich Brockmann-Jerosch, ab 1931 Werner Lüdi, dann Heinz Ellenberg (1958 bis 1966), Elias Landolt (1966–1993) und seit 1993 Peter J. Edwards. Als Assistenten wirkten am Institut u. a. Josias Braun-Blanquet (bis 1926), Balthasar Stüssi (1936 bis 1944) und Heinrich Zoller (1945 bis 1954).

1923 ernannte die ETH Rübel zum Titularprofessor. Von 1929 bis 1934 war er Zentralpräsident der „Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft“ (sie war bis 1987 Schweizerische Akademie der Wissenschaften und ist heute aufgegangen in der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz).

Rüdel hatte zahlreiche geschäftliche und öffentlich-politische Ämter inne. Zudem war er in zahlreichen In- und Ausländischen Gesellschaften Ehrenmitglied und Korrespondierendes Mitglied.[3] 1931 wurde er u. a. zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[4]

1934 beendete er seine Dozententätigkeit und verlegte seine Interessen vor allem auf genealogische Forschung.

1958 schenkte er das von ihm gegründete und bis dahin auch – unbenommen von den jeweiligen Direktoren – geführte Forschungsinstitut unter dem Namen „Stiftung Rübel“ der ETH. Es ist heute aufgegangen im „Institut für Integrative Biologie“ (IBZ) des Departements Umweltwissenschaften der ETH.

Eduard Rübel war seit 1908 verheiratet mit der Zürcherin Anna Luise Blass (* 1882).

Die von Rübel gegründete Stiftung feierte 2018 ihr 100-jähriges Jubiläum und unterstützt auch heute weiterhin die geobotanische Forschung an der ETH Zürich.

Öffentliche Ämter

Von 1916 bis 1919 war Rübel Mitglied und Sekretär des Grossen Stadtrates der Stadt Zürich, 1926 Kantonsrat des Kantons Zürich und ab 1921 Mitglied der Zürcher Honoratioren- und PatriziervereinigungGesellschaft der Schildner zum Schneggen“.

Veröffentlichungen

Rübel verfasste verschiedene pflanzenkundliche Monographien, darunter 1930 „Die Pflanzengesellschaften der Erde“, lange Zeit ein Standardwerk.

Literatur

  • Werner Lüdi und N. von Senger-Agthe: Verzeichnis der Veröffentlichungen (1901–1935) von Eduard Rüdel. In: Berichte der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft = Bulletin de la Société Botanique Suisse, Bd. 46, 1936, S. 684–691 (Digitalisat).
  • Werner Lüdi: Eduard August Rübel (1876–1960). In: Berichte des Geobotanischen Institutes der Eidg. Techn. Hochschule, Stiftung Rübel, Bd. 32, 1960, S. 5–25 (Digitalisat).

Anmerkungen

  1. Eduard Rübel: Geobotanische Forschungsinstitut Rüb. Bericht über das Geobotanische Forschungsinstitut Rübel in Zürich, abgerufen am 30. Juli 2020.
  2. Nicht zu verwechseln mit dem Kürzel F. Rubel für den Botaniker Franz Rubel des 18. Jahrhunderts.
  3. E. R.: Verzeichnis der von Eduard Rüdel verwalteten geschäftlichen und öffentlichen Ämter. Berichte der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft = Bulletin de la Société Botanique Suisse, abgerufen am 29. Juli 2020.
  4. Mitgliedseintrag von Eduard Rübel bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 23. Juni 2016.
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