Eduard Marcour
Eduard Marcour (* 24. Oktober 1848 in Kalkar; † 1. August 1924 in Koblenz) war ein deutscher Journalist für katholische Zeitungen und Politiker der Zentrumspartei.
Leben
Marcour besuchte das Gymnasium in Emmerich. Danach studierte er Philologie und Geschichte in Münster, Göttingen und Bonn. Er promovierte zum Dr. phil. Anschließend war er als Autor und Journalist vor allem für katholische Blätter tätig. Er arbeitete in Mainz, Köln und Münster. In Münster war er Chefredakteur des Westfälischen Merkur. Zwischen 1891 und 1894 war er Chefredakteur der Zentrumszeitung Germania. Unter seiner Leitung erhob das Blatt den Anspruch, dass Zentralorgan der deutschen Katholiken zu sein. Die Zeitung richtete sich dabei an die katholische Elite. Danach war er bis 1920 Chefredakteur der Koblenzer Volkszeitung sowie Direktor der Görres-Druckerei.
Marcour war Mitglied der Zentrumspartei. Er gehörte dem preußischen Abgeordnetenhaus von 1896 bis 1918[1] und dem deutschen Reichstag als Abgeordneter des Wahlkreises Düsseldorf 8 (Kleve - Geldern)[2] von 1893 bis 1918 an.
Einzelnachweise
- Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 261f (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 770–772.
- Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 169 - Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. Berlin: Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, 1913, S. 94 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250)
Literatur
- A. Plate: Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus. Ausgabe für die 20. Legislaturperiode. Berlin, 1904 S. 338
- Jürgen Michael Schulz: Kirche im Aufbruch: Das sozialpolitische Engagement der katholischen Presse Berlins im wilhelminischen Deutschland. Berlin: Walter de Gruyter, 1994 S. 36. Teildigitalisat
Weblinks
- Literatur von und über Eduard Marcour im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eduard Marcour in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Eduard Marcour. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)