Eduard Heldberg
Eduard Heldberg (* 1. Juli 1829 in Hannover; † 4. September 1891 in Trier) war ein deutscher Architekt und hannoverscher bzw. preußischer Baubeamter.[1]
Leben
Familie
Eduard Heldberg war der Schwager des Architekten Christian Heinrich Tramm und damit auch verwandt mit dem hannoverschen Stadtdirektor Heinrich Tramm.[1]
Werdegang
Eduard Heldberg studierte von 1845 bis 1849 an der Polytechnischen Schule Hannover und gilt als Vertreter des Rundbogenstil. Nachdem er bis 1859 als Landbau-Eleve in Northeim tätig gewesen war, wurde er in Hannover unter seinem Schwager Heinrich Christian Tramm zunächst Bauführer und nach dem Tode Tramms 1861 alleiniger Bauleiter für das Welfenschloss.[1]
Nach einer Idee von Tramm[2] entwarf und erbaute Heldberg den heute noch teilweise erhaltenen Marstall beim Welfenschloss,[1] der später als Stall für die Königs-Ulanen diente.[3]
Neben anderen Gebäuden entwarf und erbaute Heldberg etwa in der Königstraße das (nicht erhaltene) Haus Bernstorff[1] für Christian Bernstorff (* 24. Dezember 1794; † 7. April 1869), den Mitbegründer der königlichen Hofbronzegießerei Bernstorff & Eichwede.[4]
Nach der Annexion des Königreichs Hannover trat Heldberg in den preußischen Staatsdienst ein und wirkte seit 1873 insbesondere in Minden.[1]
1877 und später war Heldberg von 1887 bis 1891 in Trier tätig, wo er ab 1883 die Restaurierung des Trierer Doms leitete. Zuletzt stieg Heldberg zum Geheimen Regierungs- und Baurat auf.[1]
Werk
In Hannover
- 1857–1866 (anfangs gemeinsam mit Christian Heinrich Tramm): Welfenschloss[1] (erste Teile, heute zum Hauptgebäude der Universität Hannover zugehörig)[5]
- Haus Bernstorff, Königstraße (nicht erhalten)[1]
In Minden
- 1877–1880: Entwurf des Neubaus eines Gymnasiums mit Realschule 1. Ordnung in Minden. (Das Gebäude wird heute von der Domschule (Grundschule) genutzt.)
In Trier
- ab 1883: Restaurierung des Trierer Doms[1]
Literatur
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Schlüter, Hannover 1998, ISBN 3-87706-538-4, S. 535 u.ö.
- Günther Kokkelink, Harold Hammer-Schenk (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert. (revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof...) Ed. Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 202–205.
- H. Greven: Leben und Werke des Hofbaumeisters Christian Heinrich Tramm (1819–1861). In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 24 (1970), S. 145–268.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Heldberg, Eduard. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon. S. 215 f.
- Helmut Knocke: Heldberg, Eduard. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 161 u.ö. (online bei Google-Bücher)
- Helmut Knocke: Heldberg, Eduard. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 283.
Weblinks
- Datensatz zu Eduard Heldberg in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), zuletzt abgerufen am 1. Oktober 2013
Einzelnachweise
- Helmut Knocke: HELDBERG ... (siehe Literatur)
- Gerd Weiß: Ehemaliges Welfenschloss. In: Hans-Herbert-Möller (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, [Bd.] 10.1. Hannover. ISBN 3-528-06203-7, S. 101f.; sowie Nordstadt. In: Anlage Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Institut für Denkmalpflege, S. 6f.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Heldberg, Eduard. (siehe Literatur)
- Waldemar R. Röhrbein: Bernstorff & Eichwede. In: Stadtlexikon Hannover. S. 64.
- Helmut Knocke: Welfenschloss. In: Stadtlexikon Hannover. S. 668 f.