Edgars Rinkēvičs
Edgars Rinkēvičs (* 21. September 1973 in Jūrmala, Lettische SSR, Sowjetunion) ist ein lettischer Politiker und langjähriges Mitglied der liberal-konservativen Partei Vienotība. Seit 2023 ist er Präsident von Lettland. Zuvor war er Außenminister des Landes.
Leben
Edgars Rinkēvičs absolvierte ein Studium der Politikwissenschaften an der Universität Lettlands und der Universität Groningen, das er 1997 mit dem Master abschloss.
Politische Karriere
Im Oktober 2011 wurde Rinkēvičs zum Außenminister Lettlands ernannt und schloss sich in der Folgezeit der Reformu partija (Reformpartei), einem der drei Koalitionspartner, an. Bei der Parlamentswahl in Lettland 2014 trat er auf der Liste der Vienotība an und errang ein Abgeordnetenmandat für sie. Später übernahm Rinkēvičs wieder das Amt des Außenministers. Bei der Parlamentswahl 2018 konnte er als einer der wenigen Abgeordneten der Vienotība sein Mandat verteidigen.[1] In der Mitte-rechts-Regierung seines Parteikollegen Krišjānis Kariņš wurde Rinkēvičs als Außenminister bestätigt. Auch bei der Parlamentswahl 2022 verteidigte er sein Abgeordnetenmandat und übernahm in Kariņš’ zweitem Kabinett wieder den Posten des Außenministers. In der Vienotība galt er als Vertreter liberaler und linker Positionen.[2]
Am 31. Mai 2023 wählte ihn die Saeima zum Präsidenten von Lettland.[3] Am 8. Juli 2023 trat er das Amt als Nachfolger von Egils Levits an.[4] Seine erste öffentliche Amtshandlung war tags darauf die Rede zum feierlichen Abschluss des 27. Liederfestes.
Privates
Am 6. November 2014, dem Tag nach seiner erneuten Vereidigung als Minister im Kabinett Straujuma II, outete sich Rinkēvičs als erster Politiker Lettlands via Twitter als homosexuell. Dabei forderte er die Einführung eines Lebenspartnerschaftsinstitutes für gleichgeschlechtliche Paare. Rinkēvičs’ Tweet wurde ausführlich von der nationalen und internationalen Presse besprochen.[5][6]
Auszeichnungen
Schon vor seiner Zeit als Außenminister wurde Rinkēvičs mit verschiedenen in- und ausländischen Auszeichnungen geehrt. Während seiner langjährigen Tätigkeit als Minister kamen zahlreiche weitere dazu. Unter anderem erhielt er:
Großoffizier des Westhard-Ordens (2004) | |
Komtur des Verdienstordens der Republik Polen (2005) | |
Großoffizier des Verdienstordens der Italienischen Republik (2005) | |
NATO Meritorious Service Medal (2007) | |
Großoffizier des Drei-Sterne-Ordens (2007) | |
Komtur mit Stern des Ordens des Löwen von Finnland (2013) | |
Großoffizier des Ordens von Oranien-Nassau (2018) | |
I. Klasse des Orden des Marienland-Kreuzes (2019) | |
I. Klasse des Verdienstordens der Ukraine (2022) |
Weblinks
- Lettische Regierung: Edgars Rinkēvičs, abgerufen am 17. Dezember 2022 (englisch)
- Informationsseite des Parlamentes zu Edgars Rinkēvičs, abgerufen am 17. Dezember 2022 (englisch)
Einzelnachweise
- Jaunā VIENOTĪBA, Informationsseite der Wahlkommission, abgerufen am 27. Dezember 2018 (englisch)
- Gerhard Gnauck: Lettland wählt Präsidenten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2023, S. 4.
- Edgars Rinkēvičs elected President of Latvia, abgerufen am 31. Mai 2023.
- Neuer lettischer Staatspräsident Rinkevics tritt Amt an. In: Handelsblatt. 8. Juli 2023, abgerufen am 9. Juli 2023.
- Gay rights in eastern Europe just took a big step forward. WashingtonPost.com, 6. November 2014. Abgerufen am 13. November 2015.
- Annual Review of the Human Rights Situation of Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex People in Europe 2015. ILGA-Europe, S. 99f, abgerufen am 27. März 2016.