Edermünde

Edermünde ist eine Gemeinde im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis an der Mündung der Eder in die Fulda.

Wappen Deutschlandkarte
Edermünde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Edermünde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 13′ N,  25′ O
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis
Höhe: 197 m ü. NHN
Fläche: 25,85 km2
Einwohner: 7442 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 288 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 34295, 34225
Vorwahlen: 05603, 05665
Kfz-Kennzeichen: HR, FZ, MEG, ZIG
Gemeindeschlüssel: 06 6 34 002
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Brückenhofstraße 4
34295 Edermünde
Website: edermuende.de
Bürgermeister: Thomas Petrich (SPD)
Lage der Gemeinde Edermünde im Schwalm-Eder-Kreis
Karte
Karte
Ortsteil Besse von oben gesehen

Geografie

Lage und Ortsteile

Edermünde liegt im Norden des Schwalm-Eder-Kreises, südlich von Kassel. Die Gemeinde besteht aus den vier Ortsteilen Besse, Grifte, Haldorf und Holzhausen. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im kleinsten – aber zentral gelegenen – Ortsteil Holzhausen.

Der Ortsteil Besse schmiegt sich an die westlich im Naturpark Habichtswald aufragenden Langenberge, Grifte liegt direkt westlich der Mündung der Eder in die Fulda, Holzhausen liegt an der Basaltkuppe Hahn, und Haldorf liegt etwas oberhalb des Edertals. Das Gemeindegebiet wird vom westlichen Eder-Zufluss Pilgerbach durchflossen. Das erste Dorfgemeinschaftshaus in Hessen wurde 1951 in Haldorf erbaut.

Der westlichste der Mittelpunkte Deutschlands liegt 2 km westlich von Besse. Verbindet man den nördlichsten Punkt Deutschlands und den südlichsten Punkt mit einer Linie und kreuzt diese mit der Linie zwischen dem östlichsten und dem westlichsten Punkt Deutschlands, dann ergibt der Schnitt diesen Mittelpunkt.

Nachbargemeinden

Edermünde hat im äußersten Nordwesten eine kurze Grenze zur Gemeinde Schauenburg, grenzt im Norden an die Stadt Baunatal (beide im Landkreis Kassel), im Osten, mit der Fulda bzw. Eder als Grenze, an die Gemeinde Guxhagen, im Süden an die Stadt Felsberg sowie im Südwesten und Westen an die Stadt Gudensberg (alle drei im Schwalm-Eder-Kreis).

Gemeindebildung

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 31. Dezember 1971 die Gemeinde Edermünde durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Grifte, Haldorf und Holzhausen am Hahn (amtlich: Holzhausen a. Hahn) neu gebildet.[2] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Holzhausen am Hahn. Zum 1. Januar 1974 wurden Edermünd und die bis dahin eigenständige Gemeinde Besse kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Edermünde zusammengeschlossen.[3][4] Es wurden keine Ortsbezirke errichtet.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Edermünde 7268 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1187 Einwohner unter 18 Jahren, 2982 zwischen 18 und 49, 1560 zwischen 50 und 64 und 1544 Einwohner waren älter.[5] Unter den Einwohnern waren 207 (7,8 %) Ausländer, von denen 86 aus dem EU-Ausland, 99 aus anderen europäischen Ländern und 23 aus anderen Staaten kamen.[6] Die Einwohner lebten in 3262 Haushalten. Davon waren 888 Singlehaushalte, 979 Paare ohne Kinder und 1102 Paare mit Kindern, sowie 266 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften.[7] In 971 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 5128 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerstatistik

Stadt Ederbrück: Einwohnerzahlen von 2009 bis 2022
Jahr  Einwohner
2009
 
7.274
2011
 
7.268
2015
 
7.218
2020
 
7.321
2022
 
7.442
Quelle(n): Statistische Berichte[9], Zensus 2011[6]

Konfessionsstatistik

 1987:5306 evangelische (= 34,34 %), 863 katholische (= 12,8 %), 527 sonstige (= 7,8 %) Einwohner[10]
 2011:4738 evangelische (= 65,2 %), 826 katholische (= 11,4 %), 1704 sonstige (= 23,4 %) Einwohner[10]

Am 30. Juni 2022 hatte Edermünde 53,7 % evangelische Einwohner und 10 % katholische. 36,3 % der Einwohner gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[11]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 59,0 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
43,1
(−7,9)
20,1
(−0,4)
17,9
(+8,0)
13,2
(−5,4)
7,2
(+2,4)
2016

2021

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Anmerkungen:
e Bürgerliste Edermünde
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Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
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Sitzverteilung
Insgesamt 31 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 43,1 13 51,0 16 55,0 17 60,3 19 61,3 19
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 20,1 6 20,5 6 16,3 5 19,3 6 19,8 6
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 17,9 6 9,9 3 13,9 4 7,5 2 5,2 2
FWG Freie Wählergemeinschaft Edermünde 13,2 4 18,6 6 14,8 5 12,9 4 13,7 4
BLE Bürgerliste Edermünde 5,7 2
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 59,0 54,4 57,9 59,1 68,0

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Edermünde neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und zehn weitere Beigeordnete angehören.[16] Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2014 Thomas Petrich (SPD), der in der Kommunalpolitik bis dahin Vorsitzender der Gemeindevertretung war.[17] Er wurde als Nachfolger von Karl-Heinz Färber (SPD), der nach drei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte,[18] am 16. März 2004 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 35,9 Prozent Wahlbeteiligung mit 80,5 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl im März 2020.[19]

Amtszeiten der Bürgermeister[20][21]
  • 2014–2026 Thomas Petrich (SPD)[17]
  • 1996–2014 Karl-Heinz Färber (SPD)[18]
  • 1984–1996 Dieter Becker
  • 1972–1984 Heinrich Rudolph

Wappen

Das Wappen wurde am 18. November 1980 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.

Blasonierung: „Im roten Schild unter einem erhöhten silbernen Wellengöpel ein silbernes, vierblättriges Kleeblatt.“

Als Wappenbild wählte die Gemeinde eine heraldische Darstellung des Zusammenflusses von Eder und Fulda in der Form eines Wellengöpels, die vier Ortsteile der Gemeinde werden durch ein vierblättriges Kleeblatt versinnbildlicht. Als Farben wurden die hessischen Farben Rot und Weiß gewählt.

Die Gestaltung des Wappens lag in den Händen des Bad Nauheimer Heraldikers Heinz Ritt.

Gemeindepartnerschaften

Edermünde unterhält seit 1989 eine Partnerschaft mit der Südtiroler Gemeinde Terenten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Heimatmuseum im Ortsteil Haldorf (im ehemaligen Hirtenhaus)
  • Dorfmuseum Holzhausen im Dorfgemeinschaftshaus (Verein Kultur und Geschichte Holzhausen)

Bauwerke

Naturdenkmäler

Basaltkuppe Hahn in Holzhausen
  • Hahn: Von der Basaltkuppe Hahn (255,8 m ü. NN) in Holzhausen bietet sich ein hervorragender Blick in das Umland. Der Weg auf das Plateau wurde durch Holzhäuser Bürger in den Jahren 1999 und 2000 wiederhergestellt und ist daher gut zu erwandern.

Verkehr

Edermünde hat im Ortsteil Grifte Anschluss an die Main-Weser-Bahn.

Persönlichkeiten

Denkmal Edermündung

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die mit der Gemeinde verbunden sind

Commons: Edermünde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Edermünde – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 61. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 392–393.
  5. Bevölkerung nach fünf Altersklassen: Niedenstein. Stadt. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  6. Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Niedenstein. Stadt. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  7. Haushalte nach Familien: Niedenstein. Stadt. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  8. Haushalte nach Seniorenstatus: Niedenstein. Stadt. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  9. Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden ab 2009. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, abgerufen im Juni 2023.
  10. Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 87, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2022;.
  11. Einwohnerstruktur Edermünde (Stand 30. Juni 2022). Abgerufen im August 2023.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  15. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  16. Gremien: der Gemeindevorstand
  17. HNA, 1. Juli 2014: Bürgermeister-Wechsel: Karl-Heinz Färber verabschiedet, Thomas Petrich ernannt
  18. HNA, 26. Juni 2014: Färber geht nach 18 Jahren als Bürgermeister in den Ruhestand
  19. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Edermünde 2020
  20. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Edermünde (Memento vom 9. Februar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  21. Archivportal D: Gemeindearchive: Gemeinde Edermünde (Schwalm-Eder-Krs.) (Bestand): mit Aufzählung der Bürgermeister der Nachkriegszeit
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