Eder & Heylands Brauerei

Die Eder & Heylands Brauerei ist eine in Großostheim (Landkreis Aschaffenburg) ansässige Brauerei.[1]

Eder & Heylands Brauerei GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1882
Sitz Großostheim, Bayern
Leitung Ev Eder-Widmann
Branche Brauerei
Website eders.de
Stand: 2022

Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Eder-Brauerei 1779. 1979 wurde die Großostheimer Schwanenbrauerei in das Unternehmen integriert, 1983 schloss sich die alteingesessene Aschaffenburger Bavaria-Brauerei dem Unternehmen an, 1991 kam die Schlossbrauerei zu Thüngen dazu, 1998 fusionierten die Eder-Brauerei und die Heylands Brauerei zur neuen Eder & Heylands Brauerei.

Die Brauerei bietet Biere der Marken Eder’s, Bavaria, Heylands und Schlappeseppel an. Schlappeseppel ist der Name eines Gasthauses in Aschaffenburg und der dort bis 1975 ansässigen Brauerei.

In den 1980er Jahren war der Fabrikant un Präsident der IHK Aschaffenburg Fritz Eder (geboren 1922 als Sohn des Brauereibesitzers Jakob Eder) Mitinhaber der Brauerei Eder oHG[2] in Großostheim.

2009 lag der Bierausstoß bei 300.000 Hektoliter (1986 700.000 hl).

Marken

Eder’s

Bavaria

Heylands

  • Heylands Export
  • Heylands Pilsener
  • Brown Shuga, Biermix aus 50 % Exportbier und 50 % Cola, koffeinhaltig
  • Heylands Radler

Schlappeseppel

Die Brauerei Schlappeseppel wurde 1803 gegründet. Die (auch auf dem rückwärtigen Etikett der Schlappeseppel-Export Bierflasche) häufig kolportierte Geschichte, dass die Brauerei 1631 von einem Soldaten gegründet wurde, muss ins Reich der Legenden verwiesen werden.[3] Im Jahr 1975 wurde der Braubetrieb beendet und 1978 die Markenrechte an die Brauerei Heylands in Aschaffenburg verkauft. Die Marke wurde mit dem Verkauf von Heylands zunächst Eigentum der März-Gruppe, dann von Henninger, von Dietmar Hopp und ab 1998 von Eder & Heylands. Das Gasthaus Brauerei Schlappeseppel firmierte weiter unter diesem Namen, serviert aber nun Bier der Brauerei Faust.

Die Marke Schlappeseppel ist die umsatzstärkste der vier Marken des Unternehmens und liefert die Hälfte des Umsatzes. Mit dem Kauf durch Eder & Heylands wurde Umsatz und Bekanntheit der Marke deutlich gesteigert. Dazu trug auch die Verwendung von Bügelverschlussflaschen beim Schlappeseppel Special (dem sogenannten „Seppelchen“) bei.

Sorten

  • Export
  • Pils (mit und ohne Alkohol)
  • Helles
  • Seppelsche
  • Kellerbier
  • Landbier
  • Weißbier
  • Weißbier dunkel
  • Weißbier alkoholfrei
  • Dunkel
  • Winterbock (September bis Dezember des Jahres)
  • Gestacheltes Festmärzen (nur 2016 anlässlich Schlappeseppel Marktplatzfest)
  • Frühlingsbote Weizenbock (nur 2017 Saison Bier)
  • Craftbier Quartett (nur 2018 im 1. Quartal)

Kalt-Loch Dunkel

2010 stellte die älteste Brauerei Miltenbergs, die Kalt-Loch-Bräu, den Braubetrieb ein. Kalt-Loch Dunkel wird seither in der Eder & Heylands Brauerei gebraut.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Im Jahr 2009 wurde das „Schlappeseppel Special“ vom Pro-Bier-Club Deutschland zum „Bier des Jahres“ gewählt.[4]

Trivia

  • Einmal jährlich, meist im April, findet an einem Wochenende ein Brauereihoffest auf dem Brauereigelände und in einer zum bayerischen Festzelt umdekorierten Halle statt.
  • Nachdem zum 1. Oktober 2011 ein auf 33 Jahre geschlossener Bierlieferungsvertrag mit Heylands auslief, entschied sich der Eigentümer des Schlappeseppel-Traditionsgasthauses in Aschaffenburg, dazu, Bier künftig vom 1654 gegründeten Brauhaus Faust aus Miltenberg auszuschenken. Bereits Anfang der 1990er Jahre hatte er versucht, den Vertrag gerichtlich aufheben zu lassen. Der Name des Gasthauses blieb jedoch unverändert. Gegen den Wechsel protestierten mehrere tausend Menschen in der Facebook-Benutzergruppe „Gegen den Ausschank von Faust Bier in der Brauereigaststätte Schlappeseppel“.[5]
  • Die Schlappeseppel-Bierdeckel wurden von dem Karikaturistenduo Greser & Lenz gezeichnet. Mittlerweile gibt es über 60 verschiedene Karikaturen. Die Bierdeckel sind zu Sammlermotiven geworden.
  • Die Brauerei gehört den Freien Brauern an.

Literatur

  • Carsten Pollnick: Also, um acht beim Schlappeseppel: Geschichten und Anekdoten aus dem alten Aschaffenburg. 2005, ISBN 3831310459
  • Carsten Pollnick: Auf ein Bier zum Schlappeseppel – Geschichten und Anekdoten aus dem alten Aschaffenburg. 2007, ISBN 3831316414

Einzelnachweise

  1. Hintergrund: Das neue Lager der Eder- und Heylands-Brauerei. In: Main-Echo, 13. April 2010. Abgerufen am 13. Juli 2013.
  2. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 254.
  3. F.A.Z.: Schlappeseppels Jubiläum fällt aus. In: FAZ.net. 10. Juni 2006, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  4. Schlappeseppel Eine schöne Geschichte . In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. April 2009. Abgerufen am 13. Juli 2013.
  5. Schlappeseppel ohne Schlappeseppel. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. August 2011. Abgerufen am 13. Juli 2013.
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