Edda Seippel

Edda Seippel, auch Edda Seippel-Forschbach[1] (* 19. Dezember 1919 in Braunschweig; † 12. Mai 1993 in München) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Zusammen mit ihrem Bruder wuchs sie in Braunschweig auf, wo sie das Lyzeum Kleine Burg besuchte, aber aus eigenem Entschluss ohne Abschluss verließ.[2] Mit elf Jahren wollte sie unbedingt Balletttänzerin werden. Sie erhielt eine Ballettausbildung und stand im Kabarett der Namenlosen bereits als Vierzehnjährige auf der Bühne. Sie arbeitete nach ihrer Schauspielausbildung vor allem am Theater. 1937 gab sie ihr Debüt am Theater Neustrelitz, wo sie bis 1938 blieb. Weitere Bühnenstationen waren die Wanderbühne Koblenz, das Deutsche Theater in Göttingen (1939/40) und das Theater Breslau (1940 bis 1942). Dann spielte sie 1942 bis 1946 und 1950 bis 1955 am Deutschen Schauspielhaus sowie 1946 bis 1949 an den Kammerspielen in Hamburg, 1949/50 am Staatstheater Stuttgart und 1956 bis 1958 an den Städtischen Bühnen Frankfurt. Danach war sie freischaffend und wirkte unter anderem 1962 an den Münchner Kammerspielen, zuletzt am Residenztheater.

Erst durch Theaterverfilmungen für das Fernsehen wurde sie in den 1960er Jahren einem breiteren Publikum bekannt. Für Peter Schamonis Film Schonzeit für Füchse erhielt sie als beste Nebendarstellerin 1966 das Filmband in Gold. Ihre bekannteste Rolle aber war die Rolle der Mutter Kempowski in den Verfilmungen der autobiografischen Romane Tadellöser & Wolff und Ein Kapitel für sich von Walter Kempowski unter der Regie von Eberhard Fechner in den 1970er Jahren. 1978 spielte sie eine Hauptrolle (Sophie von Quindt) in dem Mehrteiler Jauche und Levkojen nach dem gleichnamigen Roman von Christine Brückner, unter der Regie von Günter Gräwert. Auch in den Krimiserien Der Kommissar, Der Alte und Derrick hatte sie Gastauftritte. 1980 wurde ihr für ihr Fernsehschaffen die Goldene Kamera verliehen.

Herausragende Filmarbeiten für das Kino waren Frühlingssinfonie von Peter Schamoni als Mutter von Robert Schumann wie auch als Frau Tietze in Ödipussi (1988) von Loriot.

Edda Seippel starb am 12. Mai 1993 im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.[3] Ihr Grab befindet sich auf dem Gemeindefriedhof von Gräfelfing im Landkreis München.[4][5]

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele (Auswahl)

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 867.
  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 646 f.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 246 f.

Einzelnachweise

  1. Gerd Otto-Rieke: Gräber in Bayern. München 2000. S. 83. Name auf dem Grab.
  2. Viola Roggenkamp: Diese Stimme, dieser Ton! „Tadellöser & Wolff“ machte sie berühmt., In: Die Zeit vom 22. Mai 1987
  3. Nachruf In: spiegel.de
  4. Gerd Otto-Rieke: Gräber in Bayern. München 2000. S. 83.
  5. knerger.de: Das Grab von Edda Seipel
  6. ARD-Hörspieldatenbank, Korsakow
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