Ecover

Die Ecover Gruppe ist ein belgisches Unternehmen mit Hauptsitz in Malle, das ökologische Wasch- und Reinigungsmittel entwickelt, herstellt und in über 40 Ländern vertreibt[1]. Ecover war eines der ersten Unternehmen, das in den 1980er-Jahren ökologische phosphatfreie Waschmittel herstellte, und ist heute einer der führenden Hersteller für ökologische Wasch- und Reinigungsmittel[2]. Zur Ecover Gruppe gehören unter anderem die Schweizer Marke Held, die österreichische Marke Wellments sowie die US-amerikanische Marke Method.

Ecover
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Rechtsform GmbH
Gründung 1979
Sitz Malle, Belgien
Leitung
  • Jorgen Philip Sørensen (CBE)
  • Mick Bremans (CEO)
Mitarbeiterzahl 300 (2014)
Umsatz 70 Mio. € (2008)
Website www.ecover.com

Geschichte

Ecover wurde 1979 von dem arbeitslosen Seifenvertreter Frans Bogaerts gegründet, den Berichte über die Gefährlichkeit von Phosphaten für die Gewässer auf die Idee brachten, selbst phosphatfreie Wasch- und Reinigungsmittel zu produzieren. Das Unternehmen wuchs in den 80er-Jahren stetig und vertrieb seine Produkte in Europa vor allem über kleine Bioläden. Mit dem wachsenden Interesse an grünen Themen Anfang der 90er-Jahre bekam Ecover die Möglichkeit, seine Produkte in England auch über die Supermarktketten Sainsbury’s und Asda zu vertreiben. Die Kapazitäten des Unternehmens waren jedoch nicht ausreichend, um der gestiegenen Nachfrage nachzukommen.[3] Bogaerts plante, eine nach ökologischen Gesichtspunkten geplante Fabrik zu bauen, konnte dies allerdings nicht finanzieren und verkaufte die Fabrik zuerst an seinen Sohn und dann an den dänischen Investor Jørgen Philip Sørensen[3][4].

Die 1991 in Malle eröffnete Produktionsstätte wurde vollständig aus erneuerbaren oder recycelten Materialien gebaut und verfügt zur Wärmedämmung über ein begrüntes Dach von 5300 m². Auf eine Heizung oder Klimaanlage konnte aufgrund der intelligenten Bauweise verzichtet werden. Im Winter sind punktuell Heizlüfter im Einsatz.[3][5]

Nach Fertigstellung der Fabrik hatten Sainsbury’s und Asda zwar eigene ökologische Waschmittel auf den Markt gebracht[3], trotzdem gelang es Ecover sich weiter zu etablieren. Um die Stellung am Markt zu stärken wurde 2003 die schweizerische Held AG übernommen, die zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz Marktführerin für ökologische Reinigungs- und Waschmittel war und mit ähnlichen Rohstoffen wie Ecover arbeitete.[2] Zudem übernahm Ecover 2005 den österreichischen Kosmetikhersteller Wellments und 2012 den US-amerikanischen Hersteller Method, Anbieter hochwertiger, umweltschonender und designorientierter Heim-, Textil- und Pflegeprodukte mit Sitz in San Francisco.[1]

Neben der Fabrik in Malle und einer Held zugehörigen Fabrik in Steffisburg in der Schweiz eröffnete Ecover im April 2007 eine Fabrik in Boulogne-sur-Mer, die ebenfalls unter ökologischen Gesichtspunkten gebaut wurde.[6] 2015 erfolgte dann die Eröffnung einer Fabrik in Chicago.[7] Im Jahr 2016 verkaufte Ecover die Fabrik in Boulogne-sur-mer an das Unternehmen Vandeputte.[8]

2012 übernahm Ecover das US-amerikanische Unternehmen Method.[9]

Im Jahr 2014 beschäftigte Ecover 300 Mitarbeiter an seinen verschiedenen Standorten. Im Labor in Malle widmen sich die Mitarbeiter der Qualitätskontrolle und Entwicklung neuer Produkte. Zudem arbeitet Ecover mit Universitäten in Aachen, Stuttgart, Brunswick, Nottingham, Wien und Gent zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit resultierte ein von Ecover gehaltenes Patent für die Herstellung von Tensiden aus natürlichen Materialien wie Raps- oder Kokosöl.[1] Weiterhin kooperiert Ecover mit dem Wuppertal Institut für Umwelt, Klima, Energie.

Ecover wurde Ende 2017 an die amerikanische Firma SC Johnson verkauft.[10][11][12]

Produkte

Neben Spülmittel, Maschinengeschirrspülmittel, Wasch- und Reinigungsmittel entwickelt und vertreibt Ecover auch Lufterfrischer, Handseifen und Kompostbeutel. Alle Produkte werden aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und sind phosphat- und chlorfrei. Alle Verpackungsmaterialien sind recycelbar. Um Abfall zu vermeiden, sind die verwendeten Polyethylenflaschen wieder auffüllbar.[3] Die Flaschen bestehen zu 75 % aus pflanzenbasiertem und zu 25 % aus recyceltem Polyethylen.

Gesellschaftliches Engagement und Sponsoring

In Zusammenarbeit mit WaterAid förderte Ecover Projekte zur Verbesserung der Wasserversorgung und Hygiene in Äthiopien.

Im Segelsport war Ecover als Sponsor aktiv. Sie unterstützten den britischen Skipper Mike Golding, der mit seinem Boot Ecover an Hochseeregatten wie dem 5 Oceans Race teilnimmt[13].

Einzelnachweise

  1. organic-market.info: Ecover supplies 26 countries with washing powder and cleaning materials (Memento vom 13. November 2009 im Internet Archive). Abgerufen: 26. Juli 2009.
  2. bionetz.ch: Zusammenschluss von Held und Ecover (Memento vom 17. Januar 2005 im Internet Archive). Abgerufen: 21. Juli 2012.
  3. Guardian.co.uk: Spick'n'span ethics. Abgerufen: 25. Juli 2009.
  4. Forbes.com: The World's Billionaires. #1062 Jorgen Philip-Sorensen. Abgerufen: 25. Juli 2009.
  5. Time.com: Heroes of the Environment 2008. Mick Bremans. Abgerufen am 26. Juli 2009.
  6. Ecover at a glance. Abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  7. Method set to debut LEED Platinum factory in Chicago. 6. März 2014, archiviert vom Original am 13. März 2015; abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  8. Yoni Van Looveren: Ecover sells French factory to Vandeputte. In: retaildetail.eu. 27. Juni 2016, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  9. Ecover übernimmt Method und wird weltgrößter Hersteller für ökologische Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel. In: FinanzNachrichten.de. (finanznachrichten.de [abgerufen am 4. August 2018]).
  10. SC Johnson (US) acquires Ecover (Flanders). In: Invest In Flanders. 5. Oktober 2017 (flandersinvestmentandtrade.com [abgerufen am 4. August 2018]).
  11. Öko-Putzmittel: SC Johnson kauft Ecover und Method. In: lebensmittelzeitung.net. (lebensmittelzeitung.net [abgerufen am 4. August 2018]).
  12. SC Johnson Signs Agreement to Acquire Method and Ecover. Abgerufen am 4. August 2018 (englisch).
  13. SpiegelOnline: "Wir waren völlig schockiert, als der Mast runterkam". Abgerufen: 25. Juli 2009.
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