Eckart Schwerin

Eckart Schwerin (* 22. August 1937 in Stralsund; † 30. April 2009 in Rostock) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Leben

Schwerin besuchte das Gymnasium in Barth. Nach dem Abitur studierte er 1955–1960 an der Ernst-Moritz-Universität Greifswald Evangelische Theologie. 1961/62 durchlief er in Ueckermünde das Vikariat. Er studierte 1962/63 am Katechetischen Oberseminar Naumburg Pädagogik und war 1963/64 am Predigerseminar in Wittenberg. 1964–1966 war er Persönlicher Referent von Bischof Friedrich-Wilhelm Krummacher in Greifswald. Nach vier Jahren als Pastor in Züssow (Vorpommern) ging er 1970 für zwölf Jahre nach Berlin zum Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR. 1975, zur Hochzeit der DDR, engagierte er sich im Ökumenischen Rat der Kirchen (Genf). Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs berief ihn 1983 zum Oberkirchenrat. 1986 wurde er mit einer religionspädagogischen Dissertation über Entwicklungen im Bereich der Kinder- und Konfirmandenarbeit auf der Ebene des Bundes der Evangelischen Kirchen in der Deutschen Demokratischen Republik in den Jahren 1970–1980 unter dem Gesichtspunkt des Verhältnisses von Tradition und Situation von der Universität Rostock zum Dr. theol. promoviert. Von 1996 bis 2007 war er Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Schulstiftung in Mecklenburg-Vorpommern und Nordelbien.

Im Zuge des Streits zwischen der Kirchenleitung und dem damaligen Präsidenten des Oberkirchenrates der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs Menno Aden wegen „nichtgedeihlichen Wirkens“ ab 1996 nahm Schwerin ab 1997 das Amt des Schweriner Oberkirchenratspräsidenten wahr. Damit wurde der Oberkirchenrat erstmals von einem Theologen und nicht von einem Juristen geleitet. Durch die anhaltenden juristischen Auseinandersetzungen mit Aden hatte diese Übergangslösung bis zu Schwerins Ruhestand 2002 und noch darüber hinaus Bestand.

Maßgeblich prägte Schwerin die Schullandschaft in den Neuen Ländern.[1] Die Theologische Fakultät der Universität Rostock ernannte ihn 2001 zum Honorarprofessor. Seine Lehraufträge waren Praktische Theologie, Gemeindepädagogik und Religionspädagogik. Am 16. Juli 2009, keine drei Monate nach seinem Tod, wurde die Eckart Schwerin-Stiftung „Schulen in Tansania“ ins Leben gerufen.[2]

Die Evangelische Schule in Hagenow trägt seinen Namen.[3] Er starb im 72. Lebensjahr.

Schriften

  • Christenlehre – Religionsunterricht – Religionskunde, in: Die Christenlehre. Berlin 1990, S. 362 ff.
  • Die exemplarische Bedeutung evangelischer Schulen für den Bildungsauftrag der Kirche in einer veränderten gesellschaftlichen Situation (Aufsatzsammlung der Schulstiftung der EKD, Münster 2001).
  • Konfessionslos und religiös – gemeindepädagogische Perspektiven, in: G. Doye, H. Kessler (Hg.): Konfessionslos und religiös / Gemeindepädagogische Perspektiven. Leipzig 2002.
  • Gemeindepädagogik / Lernwege der Kirche in einer sozialistischen Gesellschaft. Gemeindepädagogische Ansätze, Spuren, Erträge. Gütersloh 1991.

Herausgeber

  • mit Hans-Hermann Wilke: Aufbrüche und Umbrüche / Zur pädagogischen Arbeit in den evangelischen Kirchen seit der Wende. Leipzig 1998.
  • mit Jürgen Frank: Was evangelische Schulen ausmacht. Profil schärfen und zeigen. Münster 2008.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige im Nordkurier
  2. Eckart Schwerin-Stiftung
  3. Evangelische Schule „Dr. Eckart Schwerin“ in Hagenow (ESDN)
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