Ebersbrunn (Geiselwind)

Ebersbrunn ist ein Gemeindeteil des Marktes Geiselwind im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.

Ebersbrunn
Koordinaten: 49° 48′ N, 10° 28′ O
Höhe: 401 m
Einwohner: 99
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 96160
Vorwahl: 09556
Karte
Lage von Ebersbrunn (fett) im Geiselwinder Gemeindegebiet
Bild von Ebersbrunn

Geografische Lage

Ebersbrunn liegt im äußersten Norden des Geiselwinder Gemeindegebietes. Nördlich und westlich beginnt der Landkreis Bamberg, im Süden liegt Geiselwind. Der Südwesten wird von Gräfenneuses eingenommen, im Westen beginnt das Gebiet der Gemeinde Prichsenstadt. Im Nordwesten der Gemarkung von Ebersbrunn entspringt die Reiche Ebrach, die der Regnitz zufließt. Auf dem Gebiet von Ebersbrunn liegt die Ortswüstung Oberwinkel. Das Dorf wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert verlassen.

Nächstgelegene Städte sind Gerolzhofen, mit einer Entfernung von etwa 13 Kilometern, und Bamberg, das ungefähr 32 Kilometer entfernt ist.

Ebersbrunn liegt inmitten des Naturparkes Steigerwald. Vier Einzelbäume wurden von der unteren Naturschutzbehörde zu Naturdenkmälern erklärt, weil sie aufgrund ihrer Größe und ihres Alters landschaftsprägende Elemente sind. So steht am sogenannten Kesselweg eine etwa 220 Jahre alte Rotbuche. In Richtung Hof ist eine alte Eiche zu finden. Außerdem haben sich zwei Holzbirnbäume erhalten, von denen einer auch ca. 200 Jahre alt ist.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde „Eburenesbrunno“ im 9. Jahrhundert. Später wandelte sich der Dorfnamen über „Eberhartzbrun“ im Jahr 1340 zu „Ebertsbrunn“ im Jahr 1583. Der Ortsname wurde in der Vergangenheit in zwei Richtungen gedeutet. Vielleicht verweist er auf einen Brunnen der Ebrach. Die Bezeichnung „Eberhartzbrun“ deutet dagegen auf den Namen Eberhardt hin, der in der Vergangenheit hier gesiedelt hatte.[1]

Der Ort hatte während des Mittelalters wechselnde Besitzer. Die größten Güter hatten die Fuchs von Bimbach, die Grafen von Castell verkauften ihre Anteile 1290 an das Zisterzienserkloster Ebrach im Steigerwald. Auch das Spital von Prichsenstadt war dort begütert.

Am 5. April 1945 wurde die damals selbstständige Steigerwaldgemeinde von einem Fliegerangriff der Alliierten heimgesucht. Neunzehn Gebäude wurden zerstört, zwei Tote waren zu beklagen.[2] Im Jahr 1972 kam Ebersbrunn, ehemals Teil des Landkreises Gerolzhofen, zur Gemeinde Geiselwind, die vom Landkreis Scheinfeld in den vergrößerten Landkreis Kitzingen wechselte.[3]

Sehenswürdigkeiten

Die evangelisch-lutherische Kirche Sankt Vitus liegt auf einem Hügel am Ortsrand. Die Chorturmkirche geht mit den Turmuntergeschossen auf einen romanischen Vorgängerbau zurück, der 1713 im Stile des Barock erneuert wurde. Eine spitze Bekrönung schließt den Turm oben ab. Im Jahr 1717 kamen der Taufstein mit Akanthusdekoration und der Altar in die Kirche. Auf dem Altarblatt ist die Auferstehung dargestellt. Die Orgel wurde 1997 von Hey Orgelbau erbaut.[4]

Bildung

Ebersbrunn liegt heute im Sprengel der Drei-Franken-Grundschule im Hauptort Geiselwind. Ab der 5. Klasse besuchen die Kinder die Nikolaus-Fey-Mittelschule in Wiesentheid. Weiterführende Schulen können mit der Mädchenrealschule in Volkach und mit der Realschule in Dettelbach besucht werden. Gymnasien gibt es in Münsterschwarzach (Egbert-Gymnasium), Volkach-Gaibach (Franken-Landschulheim Schloss Gaibach), Wiesentheid (Steigerwald-Landschulheim) und Kitzingen (Armin-Knab-Gymnasium). Bereits in Mittelfranken liegt das Gymnasium Scheinfeld.

Persönlichkeiten

  • Dieter Hoffmann (1934–2024), Schriftsteller, Hoffmann lebte zuletzt in Ebersbrunn und starb im Ort

Literatur

  • Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
  • Wolf-Dieter Raftopoulo: Kulturführer Steigerwald. Dokumentation einer alten Kulturlandschaft. Dettelbach 2003.
  • Karl Treutwein: Von Abtswind bis Zeilitzheim. Geschichtliches, Sehenswertes, Überlieferungen. Volkach 1987.
Commons: Ebersbrunn (Geiselwind) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raftopoulo, Wolf-Dieter: Kulturführer Steigerwald. S. 121.
  2. Treutwein, Karl: Von Abtswind bis Zeilitzheim. S. 63 f.
  3. Bauer, Hans: Landkreis Kitzingen. S. 84.
  4. Informationen zur Orgel bei organindex.de. Abgerufen am 27. Februar 2021.
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