Eagles of Death Metal
Eagles of Death Metal (häufig mit EoDM abgekürzt) ist eine US-amerikanische Garage-Rock-Band um den Sänger und Gitarristen Jesse „The Devil“ Hughes.
Eagles of Death Metal | |
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Eagles of Death Metal (2009) | |
Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Garage Rock |
Gründung | 1998 |
Website | www.eaglesofdeathmetal.com |
Gründungsmitglieder | |
Loo Balls (1998) | |
Jesse Hughes | |
Craig Armstrong (1998) | |
Josh Homme | |
T. Fresh (1998) | |
Aktuelle Besetzung | |
Gitarre, Gesang | Jesse Hughes |
Gitarre, Bass, Hintergrundgesang | Dave Catching (seit 2005) |
Bass, Hintergrundgesang | Jennie Vee (seit 2017) |
Schlagzeug | Jorma Vik (seit 2016) |
Ehemalige Mitglieder | |
Gitarre | Tim Vanhamel (2003–2004) |
Gitarre | Eden Galindo (2015) |
Bass | Stefan Olsdal (2003) |
Bass, Hintergrundgesang | Brian O’Connor (2005–2014) |
Bass | Dean Fertita (2010) |
Bass | Abby Travis (2010) |
Bass | Matt McJunkins (2015–2017) |
Schlagzeug | Samantha Maloney (2004–2006) |
Schlagzeug | Gene Trautmann (2006–2008) |
Schlagzeug | Joey Castillo (2009–2012, 2014) |
Schlagzeug | Claude Coleman (2013) |
Schlagzeug | Julian Dorio (2015–2016) |
Keyboard | Jon Russo (2015) |
Keyboard | Tuesday Cross (2015) |
Gäste | |
Gesang | Brody Dalle |
Gesang | Natasha Shneider |
Gesang | Mark Lanegan |
Gesang | Wendy Ray Fowler |
Gesang | Kat von D |
Gesang | Liam Lynch |
Gitarre, Gesang | Jack Black |
Gitarre, Schlagzeug | Dave Grohl |
Gitarre, Piano | Troy Van Leeuwen |
Gitarre, Piano | Alain Johannes |
Gitarre | Matt Sweeney |
Bass | Nick Oliveri |
Schlagzeug | Taylor Hawkins |
Schlagzeug | Jeff Friedl |
Schlagzeug | Micah Hughes |
Horn | Tony Bevilacqua |
Bandgeschichte
1998 anfänglich mit dem Queens-of-the-Stone-Age-Frontmann Josh Homme am Schlagzeug im Zuge einer Aufnahme für die Desert Sessions gegründet, wechselte die Besetzung ab 2004 ständig. So wirkten unter anderem Tim Vanhamel von der Band Millionaire (Gitarre), Dave Catching (Gitarre, earthlings?), Joey Castillo (Schlagzeug, Queens of the Stone Age) und Samantha Maloney (Schlagzeug, Ex-Mötley Crüe, Hole) vor allem bei Liveauftritten mit.
Ihre erste Veröffentlichung ist das im November 2003 erschienene Livealbum Live at Slims, welches es kostenlos auf der Website zum Download gab. Hughes und Homme kreierten eine Mischung aus Blues, Boogie, Funk und Rock mit simplen Gitarrenriffs und minimalistischem Schlagzeugspiel. Besonders Hughes’ Songtexte, lassen die Band zu einer humoristischen Persiflage auf den klassischen Rock-’n’-Roll-Ethos werden. Ihr erstes reguläres Studioalbum ist das 2004 erschienene Peace, Love, Death Metal.
Auf dem zweiten Studioalbum, das 2006 unter dem Titel Death by Sexy erschien, setzen sie diesen Stil konsequent mit breitem Garage-Rock-Sound fort. Im ersten Musikvideo I Want You So Hard zeigen sich u. a. Jack Black und Dave Grohl als Gäste.
Im Film Fantastic Movie (Epic Movie) haben sie einen Gastauftritt als Elbenband.
Am 16. Januar 2009 kam das dritte Studioalbum Heart On in Deutschland in den Handel. Am 2. Oktober 2015 erschien das Studioalbum Zipper Down.[2] Die erste Singleauskopplung Complexity war das Remaster eines Liedes vom vier Jahre alten Boots-Electric-Album Honkey Kong.[3]
Am 4. August 2017 veröffentlichte Eagle Rock Entertainment die DVD, Blu-ray, 2-CD I Love You All the Time Live at The Olympia in Paris.[4]
Terroranschläge in Paris 2015
Im Zuge der Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris war die Konzerthalle Bataclan ein von den Terroristen ausgewähltes Ziel. Zum Zeitpunkt der Attacken spielten die Eagles of Death Metal ein Konzert. 89 Besucher starben, weitere hunderte Menschen wurden teilweise schwer verletzt.
Die Bandmitglieder retteten sich durch den Bühnenausgang und blieben unverletzt.[5] Bei dem Anschlag wurde Nick Alexander, ein britischer Merchandise-Helfer der Band, erschossen.[6] Die Gruppe sagte die verbleibenden Auftritte der ursprünglich bis zum 10. Dezember 2015 geplanten Tournee am folgenden Tag ab.[7]
Ihr erstes Interview nach den Anschlägen von Paris gaben die Bandmitglieder dem Gründer des VICE-Magazins, Shane Smith. Der Sänger Jesse Hughes schilderte den Terroranschlag in dem Pariser Club.[8][9]
Durch eine Onlinekampagne, mit der die Band und alle Betroffenen unterstützt werden sollten, gelangten die Eagles of Death Metal mit einer Coverversion von Save a Prayer (Duran Duran) auf Platz 1 der iTunes (UK) Rock-Charts und Platz 1 in den Amazon Rock-Charts.[10][11] Duran-Duran-Sänger Simon Le Bon, Co-Autor der 1982 als Single erschienenen Originalversion, erklärte, dass er die Lizenzeinnahmen spenden werde.[12]
Ein unmittelbar nach den Anschlägen aufgetauchtes Bekennerschreiben sprach von „einem Konzert von Prostitution und Sünde“.[13] Verschiedene Zeitungen mutmaßten, dass sowohl der Club Bataclan als auch die Band aus antisemitischen Gründen als Ziel der Pariser Terrorserie ausgewählt wurden.[14][15][16][17][18] Konzertveranstalter Lieberberg hatte nach dem Anschlag gemutmaßt, die Band sei womöglich wegen ihrer Solidarität mit Israel ins Visier der Terroristen geraten.[19]
Die pro-israelische Haltung der Bandmitglieder hatte ihnen bereits im Juli 2015 Boykottaufrufe eingebracht. Ein prominenter Unterstützer der antiisraelischen Initiative BDS-Bewegung, der Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters, hatte die Eagles of Death Metal vor einem Konzert in Tel Aviv (2015) aufgefordert, nicht in Israel aufzutreten. Eagles-Of-Death-Metal-Frontmann Jesse Hughes hatte daraufhin seine Solidarität mit Israel kundgetan: „Einen Ort wie diesen würde ich nie boykottieren!“, er fügte hinzu: „Ich habe mich nie zuvor so zuhause gefühlt wie hier!“[20][21][22]
Am 7. Dezember 2015 kehrten die Eagles of Death Metal als Special Guests von U2 in der AccorHotels Arena auf die Bühne und nach Paris zurück.[23] Ihr aufgrund der Terroranschläge vorzeitig abgebrochenes Konzert im Bataclan beendeten sie am 16. Februar 2016 im Olympia in Paris. Dabei lud die Band Hinterbliebene und Überlebende des Anschlages ein und verteilte dafür Freikarten.[24]
Aufgrund eines Interviews mit Hughes, in dem dieser der Security des Bataclans Komplizenschaft mit den Tätern unterstellte und weiterer Äußerungen Hughes’, dass Moslems auf den Straßen das Attentat gefeiert und die türkischen Fans eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags während des Spiels Griechenland–Türkei ausgebuht hätten, wurde die Band von mehreren französischen Festivals gestrichen.[25][26]
Bei der Wiedereröffnung des Bataclan am 12. November 2016 wurden Jesse Hughes und ein weiteres Mitglied der Band an der Tür von Jules Frutos, einem der Chefs der Veranstaltungshalle, abgewiesen. „Sie kamen an, ich warf sie raus – es gibt Dinge, die man nicht vergisst“, sagte Frutos der französischen Presseagentur AFP.[27] Die Leitung der Konzerthalle begründete den Rausschmiss mit den fragwürdigen Äußerungen des Sängers Jesse Hughes.
Diskografie
Studioalben
- 2004: Peace, Love, Death Metal
- 2006: Death by Sexy
- 2008: Heart On
- 2015: Zipper Down
- 2019: EODM Presents Boots Electric Performing the Best Songs We Never Wrote
- 2021: EODM Presents: A Boots Electric Christmas (EP)
Singles
- 2004: I Only Want You
- 2004: Speaking in Tongues
- 2005: I Want You so Hard (Boy’s Bad News)
- 2005: Shasta Beast
- 2006: I Gotta Feelin (Just Nineteen)
- 2006: Cherry Cola
- 2008: Wannabe in L. A. (Teil des Soundtracks zu Midnight Club: Los Angeles[28] sowie des Musikspiels Guitar Hero 5)[29]
- 2008: Anything ’Cept the Truth
- 2009: As Nice as I Can Be
- 2009: Now I’m a Fool
- 2015: Complexity
- 2015: Save a Prayer
Livealben
- 2017: I Love You All the Time: Live at the Olympia Paris
Weitere Veröffentlichungen
- 1998: The Gosso King of Crater Lake, Hogleg und You Keep on Talking auf The Desert Sessions, Vol III/IV
- 2003: Live at Slims (Livealbum, nur als MP3)
- 2003: Satellites of the Stone Age (zwei QotSA-Cover auf einer Kompilation)
Blu-rays, DVDs und Videos
- 2006: DVD by Sexy (Making-of des Albums Death by Sexy)
- 2014: Miss Alissa wird im Video Nike Football: Winner Stays als Musik verwendet (kein Video der Band)
- 2017: I Love You All the Time: Live at the Olympia Paris
Weblinks
- Offizielle Website
- Eagles of Death Metal bei AllMusic (englisch)
- Eagles of Death Metal bei Discogs
- Eagles of Death Metal bei MusicBrainz (englisch)
- Eagles of Death Metal bei laut.de
Einzelnachweise
- Chartquellen: DE CH UK US
- Hosted by gotv Kult: Eagles of Death Metal (Memento des vom 20. August 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Eagles of Death Metal reboots Complexity. In: antiquiet.com. 16. Juni 2015, abgerufen am 15. November 2015.
- Eagles Of Death Metal – I Love You All The Time: Live At The Olympia In Paris. In: discogs.com
- Paris attacks: At least 128 killed in gunfire and blasts, French official says, CNN, 14. November 2015 (englisch).
- n-tv Live-Ticker online: 20:28 Crew-Mitglied der Eagles of Death Metal unter den Toten, 14. November 2015.
- Nach Tragödie im Pariser Musikclub „Bataclan“ – US-Rockband „Eagles of Death Metal“ sagt Tour ab. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 14. November 2015, abgerufen am 15. November 2015.
- Die Eagles of Death Metal sprechen über die Terroranschläge von Paris. In: VICE. 25. November 2015, abgerufen am 26. November 2015.
- Mahita Gajanan, Ellen Brait: ‘I want to go back there and live’: Eagles of Death Metal vow Bataclan return. In: the Guardian. 26. November 2015, abgerufen am 26. November 2015.
- The Eagles Of Death Metal Top iTunes Rock Chart As Fans Fight The Paris Terror Attacks with Online Campaign. In: The Inquisitr News. 16. November 2015, abgerufen am 26. November 2015.
- Campaign launched to get Eagles of Death Metal to top of UK singles chart. In: the Guardian. 16. November 2015, abgerufen am 26. November 2015.
- Guardian music: Duran Duran to donate royalties of Eagles of Death Metal’s cover to charity. In: the Guardian. 17. November 2015, abgerufen am 26. November 2015.
- "Dies ist nur der Anfang" - das IS-Bekennerschreiben im Wortlaut. Stern, 14. November 2015, abgerufen am 8. Dezember 2015.
- Anschläge in Paris: Die antisemitische Spur. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. November 2015, abgerufen am 22. November 2015.
- Bataclan: Ein antisemitischer Anschlag. In: www.fischundfleisch.com. 15. November 2015, abgerufen am 22. November 2015.
- Jens Uthoff: Anschlag auf das Bataclan in Paris: Kaum ein zufälliges Ziel. In: die tageszeitung. 14. November 2015 (taz.de [abgerufen am 22. November 2015]).
- Bataclan: Schon länger im Visier. In: Jüdische Allgemeine. 19. November 2015, abgerufen am 22. November 2015.
- Bataclan: Motiv könnte Antisemitismus sein. In: derStandard.at. 16. November 2015, abgerufen am 22. November 2015.
- Nahmen die Terroristen die Rockband Eagles of Death Metal gezielt ins Visier? In: FOCUS Online. 17. November 2015, abgerufen am 22. November 2015.
- Concert review: The Eagles of Death Metal. In: The Jerusalem Post. 13. Juli 2015, abgerufen am 22. November 2015.
- Véronique Mortaigne, Nathalie Guibert: Le Bataclan, un haut lieu de la culture ciblé de longue date par les islamistes. In: Le Monde.fr. 16. November 2015, ISSN 1950-6244 (lemonde.fr [abgerufen am 22. November 2015]).
- Bataclan: Ein antisemitischer Anschlag. In: Lizas Welt. 15. November 2015, abgerufen am 22. November 2015.
- Nach Terroranschlag: Paris feiert U2 und Eagles Of Death Metal. In: laut.de. 8. Dezember 2015, abgerufen am 8. Dezember 2015.
- Eagles of Death Metal Return to Paris During 2016 World Tour Dates. In: Loudwire. 16. Dezember 2015, abgerufen am 16. Dezember 2015.
- Eagles of Death Metal dropped by two French festivals over Bataclan comments. In: BBC News. 20. Mai 2016, abgerufen am 21. Mai 2016 (englisch).
- Eagles of Death Metal Dropped From French Music Festivals After Anti-Muslim Comments. In: time.com. 20. Mai 2016, abgerufen am 21. Mai 2016 (englisch).
- Wiedereröffnung: Bataclan wirft Eagles of Death Metal raus. In: sueddeutsche.de. 1. November 2016, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 14. November 2016]).
- Live Launch Event Featuring Eagles Of Death Metal At The Virgin Megastore In Los Angeles. Abgerufen am 18. November 2010.
- offizielle Guitar-Hero-5-Website. Archiviert vom am 3. September 2010; abgerufen am 18. November 2010.