E-Mail-Roman

Der E-Mail-Roman stellt eine spezifische Form des Romans dar. Er ist eine abgewandelte Form des Briefromans.

Charakteristika

Diese Romanform, die in Papierform oder auf elektronischem Weg übermittelte Briefe fingiert, weist zwei oder mehr Erzähler auf. Beim E-Mail-Roman entnimmt der Leser die Informationen dem schriftlich geführten Dialog. Dies unterscheidet den E-Mail-Roman vom Roman traditionellen Typs und verbindet ihn mit dem Drama, bei dem diese Form der Darstellung von Handlungen typisch ist. Charakteristisch ist die Erzählperspektive der Ich-Erzählsituation. Somit werden Ereignisse durch persönliche Meinung und Eindrücke verändert oder gar verzerrt dargestellt, was – im Rahmen der Fiktion – den Unterschied zwischen objektiver und subjektiver Wahrheit besonders deutlich hervortreten lässt. Alle diese Merkmale treten bereits im Briefroman auf.

Beispiele

  • Ja, Panik: Futur II. Verbrecher Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-95732-192-3.[1]
  • Peter Sloterdijk: Das Schelling-Projekt. Suhrkamp, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-42524-4.
  • Daniel Glattauer: Gut gegen Nordwind. Deuticke, Wien 2006, ISBN 978-3-552-06129-3.
  • Daniel Glattauer: Alle sieben Wellen. Deuticke, Wien 2009, ISBN 978-3-552-06093-7.
  • Anja Nititzki: Vermailt. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2014, ISBN 978-3-95462-337-2.
  • Anja Nititzki: E-D@te. E-Mail-Roman. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2015, ISBN 978-3-95462-505-5.

Literatur

  • Sabrina Kusche: Der E-Mail-Roman. Zur Medialisierung des Erzählens in der zeitgenössischen deutsch- und englischsprachigen Literatur. US-AB, Stockholm 2012. (PDF; 2,5 MB; GEB – Giessener Elektronische Bibliothek). Zugl.: Diss., Univ. Stockholm 2012.

Einzelnachweise

  1. Elias Kreuzmair: First World Premium – E-Mail-Roman von Ja, Panik. 4. November 2016, abgerufen am 19. April 2017.
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