E-Kart
E-Kart steht für elektrisch angetriebene Karts. Sie werden im Freizeitsport genutzt, erstmals seit 2011 aber auch bei Rennveranstaltungen wie z. B. dem 24h-Rennen in Köln, wo sie gegen Benzinkarts antreten.[1] Im öffentlichen Straßenverkehr dürfen sie hingegen nicht genutzt werden.[2]
Antrieb
Der Elektroantrieb hat auch im Kartsport Einzug erhalten.[3] Eine mögliche Einschränkung der Fahrdynamik durch das zusätzliche Gewicht der mitgeführten Akkus wird durch Trennung der Antriebsräder, Verlagerung der Akkupacks zur Mitte des Karts, Veränderung des Nachlaufs und Energierückgewinnung entgegengewirkt.[4] Mit 6 kW (etwa 8 PS) ist eine Geschwindigkeit von über 100 km/h möglich, auf Kartbahnen wird das Tempo jedoch elektronisch auf 50 km/h gedrosselt.[3]
Energieversorgung
Als Energiequelle dienen Akkumulatoren verschiedener Bauart, beispielsweise auf Basis von Lithium-Eisenphosphat, womit heute bis zu 60 Minuten Betriebszeit (bei einer etwa gleich langen Ladezeit) möglich sind. Sie werden durch ein Batteriemanagementsystem (BMS) überwacht. Dazu gehört eine Temperaturüberwachung mit Kühlung gegen Überhitzen.[4] Aktuell sind auch noch Fahrzeuge mit herkömmlichen Bleiakkus im Handel, die sich durch geringere Betriebszeiten auszeichnen.[5]
Die Akkumulatoren erhöhen das Gewicht des Karts erheblich, es wiegt rund 200 kg.[3] Dies hat ein geringeres Leistungsgewicht zur Folge, zusätzlich erhöhen sich die Lenkkräfte und der Reifenverschleiß. Einige Hersteller verzichten daher auf eine starre Antriebswelle, um dem entgegenzuwirken, und verbauen daher ein Differential[5] oder jeweils einen Motor pro Hinterrad.[4]
Weitere Merkmale des Elektroantriebs
Durch programmierbare Controller kann das Fahrzeugsetup auf die jeweilige Strecke abgestimmt werden. Auch ein Rückwärtsfahrmodus ist vorhanden. Per Fernzugriff können Karts einzeln oder gemeinsam abgebremst oder angehalten werden,[4] beispielsweise zur Vermeidung von Gefahren. Die Emissionsfreiheit der Fahrzeuge erleichtert den Einsatz in beheizten Hallen.
Der aktuelle Weltrekord für Beschleunigung mit einem Kart von 0 auf 100 km/h wurde mit einem Elektrokart in 2,635 Sekunden erreicht.[6]
In München gibt es seit 2011 eine Kartbahn, in der ausschließlich Elektrofahrzeuge eingesetzt werden. Nach Aussage des Betreibers wiegen die niedrigeren Betriebskosten die höheren Investitionen von rund 10000 Euro (statt drei- bis viertausend Euro für ein benzingetriebenes Fahrzeug) auf. Die leiseren Fahrzeuge sprächen mit Frauen und Kindern neue Kundenschichten an.[3]
Bekannte Hersteller (Auswahl)
- RiMO Germany (Deutschland)
- Sodi (Frankreich)
- OTL (Italien)
- Tomkart (Schweiz)
- Linde (Deutschland)
Weblinks
Einzelnachweise
- Elektro-Kart startet beim 24h-Rennen in Köln. (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 25 kB), Pressemitteilung des Deutschen Motor Sport Bund, 20. Januar 2011
- Touring Club Schweiz: Trendfahrzeuge: die neuen Geräte der urbanen Mobilität. Abgerufen am 1. Januar 2019.
- Hüseyin Ince: Stumme Renner. Blog der Online-Redaktion der ADAC Motorwelt, 30. September 2011
- Website der RiMO Germany, abgerufen am 26. November 2013
- Produktseite zur Serie STORM - Drift kart. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Website der OTL Italia
- Weltrekord für Elektro-Kart »Wittenstein cyber motor, Hochschule Osnabrück und H-Tech«. www.auto.de, 23. September 2015