Durmenach

Durmenach (deutsch Dürmenach, elsässisch Dírmene) ist eine französische Gemeinde mit 827 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Sie ist Mitglied des Gemeindeverbandes Sundgau.

Durmenach
Durmenach (Frankreich)
Durmenach (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin / Europäische Gebietskörperschaft Elsass (68)
Arrondissement Altkirch
Kanton Altkirch
Gemeindeverband Sundgau
Koordinaten 47° 32′ N,  20′ O
Höhe 360–461 m
Fläche 5,76 km²
Einwohner 827 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 144 Einw./km²
Postleitzahl 68480
INSEE-Code 68075
Website www.durmenach.fr

Rathaus (Mairie)

Durmenach liegt im Tal der Ill.

Nachbargemeinden sind Roppentzwiller im Norden, Muespach im Nordosten, Werentzhouse im Südosten, Bouxwiller im Süden sowie Vieux-Ferrette im Südwesten.

Kirche St. Georg
Herrenhaus Flaxlanden (MH)

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2018
Einwohner838875870894853883915832

Jüdische Gemeinde

Im 18. und 19. Jahrhundert besaß das Dorf eine große jüdische Gemeinde. Es war Sitz eines Rabbinats. 1781 kamen auf 569 Einwohner 309 Israeliten. Um 1840 war es zu 75 % von elsässisches Westjiddisch sprechenden Juden bewohnt, weshalb es den Beinamen „Jerusalem des Sundgaus“ trug. Die jiddische Mundart des Dorfes ist dokumentiert in Florence Guggenheim-Grünberg: Schweizer Dialekte in Text und Ton, I 4, Frauenfeld 1966, ferner in den Cahiers du CREDYO 5, 2010 (mit CD).

Im Gefolge der französischen Revolutionen kam es 1789 und 1848 in Durmenach zu brutalen Ausschreitungen gegen die jüdischen Mitbürger. Bei der Revolution 1848 wurden beim Judenrumpel 75 Häuser demoliert.

Bauwerke

Pfarrkirche Sankt Georg. Der 1838 fertiggestellte Neubau ersetzte die baufällige Dorfkirche. Als Baumaterial diente auch Abbruchsmaterial des Franziskanerklosters von Luppach. Der Portalvorbau wurde 1914 angefügt.

Das Schloss der Herren von Flaxlanden, ein einfacher Walmdachbau, wurde 1624 erbaut und 1694 erneuert. Aus diesem Jahr befindet sich über dem Eingang eine Inschrift- und Wappentafel.

Schule bei der Kirche, ein etwas aufwendiger gestalteter Walmdachbau des Zweiten Kaiserreichs von 1865. Die Gebäudemitte mit den beiden Portalen betont durch einen Giebel und zwei Werksteinlisenen. Alle Fenster mit Stichbogen und Scheitelsteinen.

Der Judenfriedhof am Ende der Rue de la Gendarmerie, wohl Ende 18. Jahrhundert angelegt.

Gut erhaltene Fachwerkbauten, darunter auch einige in der altertümlichen Ständerbauweise, so z. Bsp. Nr. 7 in der Rue de l'Église mit weitabständigem Fachwerk und traufwandhohen Eckständern und Langstreben. Die dreiteilige gestaffelte Stubenfenstergruppe, wie sie schon vor dem Dreißigjährigen Krieg gebräuchlich war, gut erhalten. (17. Jahrhundert?) – Ebenso altertümlich das Haus Nr. 1 in der Rue de l'Église. – Dagegen das jüngere 1811 gebaute Haus an der Rue de l'Église Nr. 5 mit regelmäßigem, engmaschigem, auf Symmetrie bedachtem Fachwerk in Rähmbauweise. Ein mit Schnitzwerk verzierter Eckständer, Balusterpfosten in den Fensterbrüstungen und eine Inschrift an der Giebelseite.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 396–398.

Siehe auch

Commons: Durmenach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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