Duckterath

Duckterath ist ein Ortsteil im Stadtteil Gronau und im Stadtteil Hand von Bergisch Gladbach.[1]

Duckterath
Koordinaten: 50° 59′ N,  6′ O
Duckterath (Bergisch Gladbach)
Duckterath (Bergisch Gladbach)

Lage von Duckterath in Bergisch Gladbach

Haltepunkt Duckterath der S-Bahn 11
Haltepunkt Duckterath der S-Bahn 11

Geschichte

Die Siedlung Duckterath war aus einer frühmittelalteren Hofgründung hervorgegangen, die vermutlich schon für 922 als „Dudenrothe“ belegt werden kann. Das Grundwort „rath/roth“ (vom mittelhochdeutschen ruiten = roden, urbar machen) verweist auf die Anlage der Siedlung. Die im rheinisch-westfälischen Urkataster als Dükteroth verzeichnete Siedlung lag etwa 150 Meter südlich von der Straße von Mülheim nach Gladbach (heute: Mülheimer Straße).

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als gemeiner Hof kategorisiert wurde und mit Duckerade bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Duckterath. Aus ihr geht hervor, dass Duckterath zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gronau im Kirchspiel Gladbach war.[2]

Unter der französischen Verwaltung (Franzosenzeit) zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Duckterath wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Ducterath und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 ohne Namen verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Duckterath oder ohne Namen verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

KategorieBemerkung
1822[3] 12HofDuckterad gen.
1830[4] 14Hofstelle
1845[5] 18 2 Hofstelle
1871[6] 40 3 Hofstelle
1885[7] 44 5 Wohnplatz
1895[8] 34 5 Wohnplatz
1905[9] 39 4 Wohnplatz

Zuletzt stand dort der so genannte Miebachshof etwa am östlichen Ende der heutigen Straße Schluchterheide. Er wurde in den 1960er Jahren abgerissen. Diese Siedlung war aus einer frühmittelalterlichen Hofgründung hervorgegangen, die als Dudenrothe belegt werden kann. Das Grundwort rath/roth verweist auf eine Rodung.[1]

In der näheren Umgebung wurden nach dieser Siedlung die Straßen Duckterather Weg (1916) und Duckterather Busch (1959) benannt.[1]

Bergbau

In der Umgebung von Duckterath wurde im 19. Jahrhundert Bergbau auf der Grube Hohenzollern betrieben, der noch heute seine Spuren durch alte Pingen zeigt. Auf dem entsprechenden Verleihungsriss trägt der Ort – wie im Urkataster – den Namen Dükteroth.

Bahnhof Duckterath

Duckterath heißt auch der Haltepunkt an der Bahnstrecke Köln-Mülheim–Lindlar im Stadtteil Gronau von Bergisch Gladbach. Er wird von der aus Köln bzw. Neuss/Düsseldorf kommenden S-Bahn-Linie S 11 bedient.[10]

Linie Verlauf / Anmerkungen Takt (Mo–Fr)
S 11 D-Flughafen Terminal D-Unterrath D-Derendorf D-Zoo D-Wehrhahn Stadtbahn Düsseldorf Hbf Stadtbahn D-Friedrichstadt D-Bilk Stadtbahn D-Völklinger Straße D-Hamm NE Rheinparkcenter NE Am Kaiser Stadtbahn Neuss Hbf Stadtbahn – Neuss Süd Norf NE-Allerheiligen Nievenheim Dormagen Dormagen-Chempark Köln-Worringen K-Blumenberg K-Chorweiler Nord K-Chorweiler Stadtbahn – K-Volkhovener Weg K-Longerich K-Geldernstraße/Parkgürtel Stadtbahn K-Nippes K-Hansaring Stadtbahn Köln Hbf Stadtbahn K-Messe/Deutz Stadtbahn K-Buchforst K-Mülheim Stadtbahn K-Holweide K-Dellbrück Duckterath Bergisch Gladbach
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
20min

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, S. 81 ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Herbert Stahl (Redaktion) und andere: „Gronau“, Bergisch Gladbach 2007, S. 112 ff. ISBN 978-3-932326-51-6
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