Dschimels
Der Dschimels (rätoromanisch dschimels, pl. zu lateinisch gemellus für ‹Zwilling›[1]) ist ein Berg südöstlich von Preda, südlich der Albulapassstrasse und nordwestlich von Bever im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 2781 m ü. M. Es handelt sich um einen herzförmigen Doppelgipfel. Der tiefer gelegene weist eine Höhe von 2777 m ü. M. auf.
Dschimels | ||
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Der Doppelgipfel Dschimels, vom Bahnhof Preda aus fotografiert | ||
Höhe | 2781 m ü. M. | |
Lage | Kanton Graubünden, Schweiz | |
Gebirge | Albula-Alpen | |
Dominanz | 0,575 km → Piz da las Blais | |
Schartenhöhe | 152 m ↓ Fuorcla Melnetta | |
Koordinaten | 782659 / 160616 | |
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Steinmännchen auf dem Ostgipfel | ||
Flugaufnahme auf dem Gipfel des Dschimels |
Lage und Umgebung
Der Dschimels gehört zur Crasta-Mora-Gruppe, einer Untergruppe der Albula-Alpen. Über dem Gipfel verläuft die Gemeindegrenze zwischen Bergün Filisur und Samedan. Der Berg wird im Norden durch den Albulapass, im Süden durch die Val Bever und im Nordwesten durch die Val Pedret eingefasst. Der Albulatunnel befindet sich unterhalb des Westgipfels.
Zu den Nachbargipfeln gehören der Piz da las Blais (2929 m), der Piz Mez (2899 m) und die Crasta Mora (2952 m) im Osten, der Igl Compass (3015 m) im Norden, der Piz Palpuogna (2730 m) im Nordwesten, der La Piramida (2963 m) im Westen, der Piz Muottas (2912 m) und der Piz Spinas (2882 m) im Süden und der Cho d’Valletta (2496 m) im Südosten.
Talorte sind Preda, La Punt Chamues-ch und Bever, häufiger Ausgangspunkt ist die Albulapassstrasse.
Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt vom Dschimels befindet sich 87 km in nordöstlicher Blickrichtung und liegt auf dem Gipfel der Wildspitze (3768 m). Die Wildspitze ist der höchste Berg Nordtirols und der Ötztaler Alpen und der zweithöchste Berg Österreichs.[2]
Routen zum Gipfel
Sowohl der Westgipfel (2777 m) als auch der minim höher gelegene Ostgipfel (2781 m) kann man besteigen. Die Überschreitung der spitz aufragenden, voneinander durch eine tiefe Scharte getrennten Granitkegel bildet eine anspruchsvolle Klettertour.
Von Südwesten
- Ausgangspunkt: Albulapassstrasse (2172 m)
- Via: Richtung Murtel digl Crap Alv, ostwärts zum Sattel im Südwesten des Berges, in der Falllinie des Gipfels gibt es zwei Optionen:
- Rasenband auf den Westgrat, über grobe Blockstufen.
- Rasenband auf den Südkamm, auf Platten und Rasenstufen auf eine Schulter, dann durch ein Couloir zum Gipfel.
Über den Nordwestgrat
- Ausgangspunkt: Albulapassstrasse (2172 m)
- Via: Richtung Murtel digl Crap Alv, ostwärts im Rasen- und Geröllhang zum Nordwestgrat
- Schwierigkeit: WS, bis Murtel digl Crap Alv als Wanderweg weiss-rot-weiss markiert
- Zeitaufwand: 3½ Stunden (2 Stunden vom Einstieg)
Über den Ostgrat
- Ausgangspunkt: Scharte zwischen den Gipfeln
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: ½ Stunde
Über den Nordwestgrat
- Ausgangspunkt: Albulapassstrasse P. 2203
- Via: Geröllrinne zwischen den Gipfeln
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 2½ – 3 Stunden
Über den Ostgrat
- Ausgangspunkt: Albulapassstrasse ca. 200 m oberhalb von P. 2203.
- Via: Fuorcla Melnetta (2632 m)
- Schwierigkeit: L
- Zeitaufwand: 2 Stunden
Über die Westkante
- Ausgangspunkt: Scharte zwischen den Gipfeln
- Schwierigkeit: ZS
- Zeitaufwand: ½ Stunde
Panorama
Bilder
- Flugaufnahme über Preda von 1954, im Hintergrund der Doppelgipfel des Dschimels (rechts) und der Piz da las Blais
- Der Dschimels (rechts) und der Piz da las Blais, vom Lai da Palpuogna aus fotografiert
- Blick vom Gipfel Richtung Süden zum Piz Ot (für Annotationen der einzelnen Berge aufs Bild klicken)
- Piz Ela, Dschimels und Piz da las Blais, vom Cho d’Valletta aus betrachtet (für Annotationen der einzelnen Berge aufs Bild klicken)
- Blick Richtung Südwesten in die Val Bever (für Annotationen der einzelnen Berge aufs Bild klicken)
- Auch aus der Val Bernina ist der herzförmige Doppelgipfel des Dschimels zu sehen, fotografiert zwischen Pontresina und Morteratsch (für Annotationen der einzelnen Berge aufs Bild klicken)
Literatur
- Eugen Wenzel, Paul Gross: Clubführer, Bündner Alpen. Albula. 2. Auflage. Band VI. Verlag des SAC, 1980, ISBN 3-85902-012-9, S. 125–127.
- Landeskarte der Schweiz, Blatt 1237 Albulapass, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.
Einzelnachweise
- Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 84.
- Berechnetes 360°-Panorama (U. Deuschle; Hinweise) vom Dschimels