Dschamal ad-Din al-Afghani

Muhammad ibn Safdar al-Husaini (arabisch محمد بن صفدر الحسيني, DMG Muḥammad b. Ṣafdar al-Ḥusainī; geboren 1838 in Asadabad, Iran; gestorben 1897 in Istanbul, Osmanisches Reich), bekannt als Sayyed Dschamal ad-Din Asadabadi (persisch سيد جمال الدين اسدآبادى, DMG Sayyed Ǧamāl ad-Dīn-e Asad-Ābādī)[1] oder Dschamal ad-Din al-Afghani bzw. international Jamal al-Din al-Afghani (arabisch جمال الدين الأفغاني, DMG Ǧamāl ad-Dīn al-Afġānī), war ein afghanischer[2][3] oder iranischer Rechtsgelehrter und islamischer Reformer.

Dschamal ad-Din al-Afghani, 1883

Er war der Gründer der „islamischen Moderne“,[4] ein politischer Aktivist und islamischer Theoretiker in Iran, Afghanistan, Ägypten, Indien und im Osmanischen Reich des 19. Jahrhunderts. Er gilt u. a. als Vordenker des Panislamismus und Antikolonialismus, als liberaler Reformtheologe und Modernist, aber auch als einer der geistigen Begründer des Politischen Islams und der Salafismus-Bewegung des späten 19. und 20. Jahrhunderts, die eine Rückbesinnung auf einen „unverfälschten“ Islam forderte.[5]

Leben

Herkunft und frühe Jahre

Obwohl viele ältere Quellen die Stadt Asadābād in der afghanischen Provinz Kunar als al-Afghanis Herkunft angeben,[6][7][8][9] beweisen Analysen seiner Biografie und der erhaltenen, zeitgenössischen Berichte über ihn (besonders Schriften, die er 1891 hinterließ), dass er aus der gleichnamigen Stadt im Westen Irans, in der Nähe der Stadt Hamadān stammte und seine Kindheit und Jugend in Iran verbrachte.[10][11][12] In seinen frühen Jahren hielt er sich wahrscheinlich auch in Istanbul auf, obwohl es dafür keine sicheren Belege gibt. Seinen religiösen und politischen Unterricht erhielt er zuerst in seiner Heimat, später in Qazvin (ab ca. 1848) sowie Teheran (ab ca. 1850) und anschließend (ab ca. 1852) in den Zentren der schiitischen Lehre im Irak.[11] Er unternahm auch die Wallfahrt nach Mekka und ging 1866 nach Afghanistan, wo er schnell zu einem wichtigen Berater des Emirs Dost Mohammed wurde. Von dessen Sohn Muhammad Azam wurde er als Minister eingestellt. Als dieser gestürzt wurde, gelang es ihm nicht, unter dem neuen Emir Schir Ali eine ähnliche Position zu erlangen. Er wurde des Landes verwiesen und verließ 1868 Kabul. Nach verschiedenen Zwischenstationen (die britische Kolonie Indien, Ägypten) ging er 1870 nach Istanbul, wo er schnell Anschluss an reformerische (siehe Tanzimat) einflussreiche Kreise fand. Eine Rede am Darülfünun, in der er unter Rektor Hasan Tahsini die Philosophie und das von ihm als Handwerk dargestellte Prophetentum als Seelen der menschlichen Gesellschaft verglich, erregte jedoch solches Missfallen bei den Ulema, dass er Istanbul verlassen musste.

Den Namen „al-Afghānī“ trug er, um der Verfolgung durch die Regierung Nāser ad-Din Schahs zu entkommen.[11] Einer seiner Rivalen, asch-Schaich Abū l-Hudā, nannte ihn Mutaʾafghin (arabisch; deutsch: „der sich als Afghane ausgibt“, obwohl er iranischer Abstammung aus Māzandarān gewesen sein soll). Damit haben seine Zeitgenossen und Gegner seine schiitischen Neigungen nachzuweisen versucht, obwohl er seine politischen Aktivitäten und Lehrtätigkeit in sunnitisch geprägten Ländern seiner Zeit entfaltete und somit eine „afghanische Abstammung“ in seinen Schriften betonte.[13] In der Zeitschrift al-ʿUrwa al-Wuthqā, die er mit dem ägyptischen Gelehrten Muhammad Abduh in Paris herausgab, nennt er sich in deren letzten Ausgabe als Ǧamāl ad-Dīn al-Afġānī.[14] In seinem handschriftlichen Aufnahmegesuch an die Großloge in Kairo (siehe unten) stellt er sich als Ǧamāl ad-Dīn al-Kābulī vor. Besonders in früheren Schriften und in solchen, die er in Afghanistan verfasste, nannte er sich „al-Istānbulī“ und gelegentlich „ar-Rūmī“ („der Rhomäer bzw. Anatolier“). Den Berichten eines indischen Regierungsbeamten in Afghanistan zufolge, war ihm das Land fremd und er habe Persisch gesprochen „wie ein Iraner“.[11]

Kairoer Jahre

Er reiste daraufhin 1871 nach Kairo, wo er einige Anhänger für seine Ideen fand, darunter Muhammad Abduh, den Vertreter der islamischen Reformbewegung in Ägypten. Da sich die Anzahl seiner Anhänger stetig vergrößerte, wurde er von der britischen Obrigkeit bald als potentielles Problem für die Ruhe in der britischen Kolonie angesehen. Er wollte jeden Dogmatismus sowie Nachahmung bekannter Werke verwerfen und strebte politische Aktionen an. In dieser Zeit befreundete er sich auch mit dem ungarischen Orientalisten Ignaz Goldziher, der während seines Aufenthaltes in Kairo als erster Europäer zum Studium an der al-Azhar-Universität zugelassen wurde.[15]

1876 trat er der Freimaurerloge „Stern des Ostens“ (arabisch كوكب الشرق, DMG Kaukab aš-šarq) in Ägypten bei, welche zur angelsächsischen Großloge gehörte. In seinem Schreiben an die Loge, in dem er um Aufnahme bat, erklärte er diesen Wunsch damit, dass er sich den humanitären Zielen der Freimaurerei verpflichtet fühle. Er wurde in dieser Loge Meister vom Stuhl, legte aber die Hammerführung nieder, als er einsah, dass seine politischen Bestrebungen nicht von den Brüdern getragen wurden. Sein Nachfolger wurde Abduh. Al-Afghānī etablierte eine unabhängige, nationale Loge, in welcher politisches Engagement, wie bei den romanischen Logen, erlaubt war und die sich in der Folgezeit dem Groß-Orient von Frankreich anschloss. Mustafā ʿAbd ar-Rāziq (gest.1947) beschreibt kurz diese Tätigkeit von Al-Afghānī im Vorwort des Nachdruckes der Zeitschrift Al-ʿUrwa al-wuṯqā und weist darauf hin, dass al-Afghānī in der von ihm gegründeten und geleiteten Loge mit um die 300 Mitgliedern seine Schüler und Anhänger hatte, denen er neben Rhetorik den Freiheitsgedanken und die Prinzipien der Grundrechte und Grundfreiheiten erörterte.[16]

Beim Chediven Taufiq Pascha (gest. 1892) vorgeladen, schlug er ihm die Beteiligung des Volkes nach dem Schura-System sowie eine Wahl von Volksvertretern vor. Seine Bemühungen zielten neben der Einigung und Konsolidierung der moslemischen Nationen darauf ab, die staatlichen Institutionen dahin zu entwickeln, dass Ägypten und die anderen islamischen Länder sich von der Administration der Briten entledigen würden. Hierzu sah er die Einführung einer Verfassung vor, welche die Willkür der Regierenden eingeschränkt hätte. Deswegen wurde er 1879 von Muhammad Tawfiq Pascha des Landes verwiesen. Aufgrund seiner philosophischen Lehren war er den religiösen Konservativen an der Azhar ohnehin eine Persona non grata.[17]

Aufnahmegesuch al-Afghānī's in eine Loge von Kairo

Handgeschriebenes Aufnahmegesuch al-Afghanis an die Loge in Kairo

„Ǧamāl ad-Dīn al-Kābulī, Lehrer der Philosophie in Kairo – Gott möge es beschützen –, dem siebenunddreißig Jahre von seinem Leben beschert wurden, sagt: Ich bitte die Brüder der Reinheit und rufe die Freunde der Treue, ich meine (damit) die Herren der heiligen Vereinigung der Freimaurer ohne Makel und Tadel, dass sie mir die Gnade erweisen und mich beehren, mich in diese rechtschaffene Vereinigung aufzunehmen und in diesen vorzüglichen Klub einzugliedern.
Hochachtungsvoll
Donnerstag, am 22. Rabīʿ II. 1292
(Unterschrift)“

Aufenthalte in Europa und Afghanis Briefwechsel mit Renan

1882 verließ Afghani Indien und zog nach Europa, wo er 1883 seinen berühmten Briefwechsel mit dem französischen Philosophen Ernest Renan über den Zustand des Islam und der islamischen Zivilisation diskutierte. In Antwort auf Renans Behauptung, der Islam stehe Entwicklung oder der Moderne gegenüber im Widerspruch, kritisierte Afghani Renans Diskurs. Er selbst stand dem gegenwärtigen Stand des Islam kritisch gegenüber, den er als von Uneinigkeit, Aberglauben und fehlender Bildung verfälscht sah, er lehnte aber jede Verallgemeinerung ab und beteuerte die vollkommene Kompatibilität des wahren Islam der Vorväter und der Moderne. Renan zeigte sich von Afghanis Ausführungen beeindruckt und bezeichnete Afghani als einen gelehrten Freidenker.[18]

Über seinen Aufenthalt in Großbritannien schrieb Afghani in sein Tagebuch: „I did not see Islam there but Moslems“ (Ich sah dort keinen Islam, aber Muslime). Bald ging er jedoch für längere Zeit nach Paris, wo seine gegen die Kolonialpolitik Großbritanniens gerichtete Tätigkeit auf fruchtbareren Boden fiel als in London.

Späte Jahre

Von London über Teheran gelangte er bis 1889 nach Russland, wo er den Zaren von einem Militärschlag gegen die Briten (vergeblich) zu überzeugen suchte.[18] Es folgten weitere Reisen nach Europa, bis zu seiner Rückkehr in den Iran 1890/91, wo er sich bei Nāser ad-Din Schah, wieder vergebens, für Reformen des Islam aussprach. Nachdem al-Afghānī und seine Anhänger damit drohten, selbst für die Umsetzung ihrer Pläne zu sorgen, wurde er vom Schah ins Exil nach Anatolien geschickt. Über den Irak reiste er zunächst erneut kurz nach London. 1892 folgte er einer Einladung Sultan Abdülhamids II. und gelangte so wieder nach Istanbul. Das zu Beginn gute Verhältnis zum Sultan verschlechterte sich allerdings zusehends durch erhöhten Druck seiner Gegner auf ihn, und sein mehrmaliges Ersuchen nach Ausreiseerlaubnis wurde abgelehnt.

1896 erschoss ein Anhänger al-Afghānīs Nāser ad-Din Schah. Die daraufhin geforderte Auslieferung Afghanis nach Iran wurde durch Sultan Abdülhamid verweigert – offiziell wurde argumentiert, dass Afghani afghanischer Staatsbürger und deshalb nicht auszuliefern sei[19] –, jedoch war der Sultan nun auch endgültig misstrauisch geworden: Al-Afghani verbrachte den Rest seines Lebens zwar in Ehren, jedoch de facto als Gefangener in einem „goldenen Käfig“ in Istanbul.[20]

Dschamāl ad-Dīn al-Afghānī starb 1897 in der Türkei an einem Kiefertumor.[21] Seine Gebeine wurden Ende Dezember 1944 aus der Türkei nach Afghanistan überführt, wo sie 1945 auf dem Hauptcampus der Universität Kabul in einem Mausoleum in Ali-Abad (einem inzwischen in Jamal Mina umbenannten Stadtteil) beigesetzt wurden.[22][23][24]

Bedeutung und Ideologie

Al-Afghānī gilt als einer der bedeutendsten muslimischen Denker und Philosophen der Moderne.[25] Zwei zentrale Themen lassen sich in seiner Ideologie wiederfinden: Islamische Einheit, und der Ruf nach einem reformierten und modernisierten Islam, der sich westliche Technologie und Wissenschaft zu eigen macht, und sich damit gegen westliche politische und wirtschaftliche Abhängigkeit wehrt. Zeit seines Lebens agitierte Afghani gegen die Briten, die Ägypten und Indien kolonialisierten und Muslime unterdrückten. Den Grund für die Schwäche der Muslime sah Afghani in der fehlenden Einigkeit unter den Muslimen, sowie in der orthodoxen Form des Islam, wie er von den Rechtsgelehrten und Philosophen des 19. Jahrhunderts gepredigt wurde. Nach Meinung der Orthodoxie blieben Islam und Moderne, d. h. Wissenschaft und technischer Fortschritt, unvereinbar. Afghani wehrte sich gegen diese Ansicht: der Islam und moderne Technik und Wissen seien selbstverständlich vereinbar, alte Vorstellungen müssten aufgebrochen, der Islam modernisiert werden.[18][26]

Afghani wird oftmals vor allem in seiner Rolle als Vordenker des modernen Panislamismus betrachtet, wird jedoch auch als Vater des Salafismus angesehen.[27] Afghanis Ideen wurden von seinem berühmtesten Schüler Muhammad Abduh, einem liberalen angesehenen Denker, weitergetragen und -entwickelt.[28] Zusammen mit Raschid Rida leitete er das Zeitalter nationalistischer und religiöser Reform in Ägypten ein.

Die wichtigsten Denkfiguren al-Afghanis und Abduhs, welche eine Brücke von ihnen zum heutigen Islamismus schlagen, sind panislamisch. Die Ideen werden laut al-Afghani dann wirksam werden, wenn erstens alle muslimischen Gebiete vom Kolonialismus und der Fremdherrschaft befreit sein werden, zweitens die Muslime zu den reinsten Quellen aus der ersten Zeit des Islams zurückkehren werden und drittens die Muslime sich die Technologie und die sozialen Institutionen des Westens in gezielter Auswahl werden angeeignet haben.

Veröffentlichungen

  • Ergänzung zum Bericht über Geschichte der Afghanen. Ägypten 1901 (original arabisch: تتمة البيان في تاريخ الأفغان Tatimmat al-bayān fī taʾrīḫ al-Afġān. Miṣr (Kairo), 1318 islamisches Mondjahr)[29]
  • رساله نیچریه Ressalah e Naicheria, DMG Risāla-i neyčerīya, ‚Sendschreiben der Naicheris‘.[30] Broschüre Naturalismus bzw. Materialismus in der persischen Sprache (Dari), übersetzt von Muhammad Abduh ins Arabische
    • deutsch: Gamāladdīn al-Afghānī, Untertitel: Widerlegung der Naichari-Sekte. In: Andreas Meier (Hrsg.): Der politische Auftrag des Islam. Programme und Kritik zwischen Fundamentalismus und Reformen. Originalstimmen aus der islamischen Welt. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3-87294-616-1, S. 78–84.

Literatur

  • Muhammad Abdullah: Freimaurerische Spuren im Islam. In: Quatuo Coronati. Jahrbuch. Bayreuth 1983, Nr. 20, S. 167–177.
  • Stephan Conermann: Art. Afghānī, Jamāl ad-Dīn al-. In: Ralf Elger, Friederike Stolleis (Hrsg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte – Alltag – Kultur. C.H. Beck, München, 6., aktualisierte und erweiterte Aufl. 2018, ISBN 978-3-406-70595-3.
  • Werner Ende: Waren Ğamāladdīn al-Afġānī und Muḥammad 'Abduh Agnostiker? In: ZDMG, Supplement 1, 1969, S. 650–659.
  • Marguerite Gavillet: „Unité islamique ou unité nationale? La position de Jamāl ad-Dīn al-Afghānī“ in Simon Jargy (Hrsg.): Islam communautaire (al-Umma). Concept et réalités. Labor et Fides, Genf, 1984. S. 81–92.
  • Farid Hafez: Islamisch-politische Denker. Eine Einführung in die islamisch-politische Ideengeschichte. Peter Lang, Frankfurt 2014, ISBN 3-631-64335-7, S. 91–95.
  • Peter Heine: Terror in Allahs Namen. Extremistische Kräfte im Islam. Herder, Freiburg 2001, ISBN 3-451-05240-7, S. 88–93.
  • Albert Hourani: Arabic Thought in the Liberal Age 1798–1939. Oxford University Press, London 1962, S. 103–129
  • Nikki Keddie: An Islamic Response to Imperialism: Political and Religious Writings of Sayyid Jamal al-Din al-Afghani. University of California Press, Berkeley 1968.
  • Nikki R. Keddie: Sayyid Jamal ad-Din al-Afghani. University of California Press, Berkeley 1972
  • Elie Kedourie: Afghani and 'Abduh. Cass, London 1966
  • A. Albert Kudsi-Zadeh: Afghani and Freemasonry in Egypt. In: Journal of the Asian and Oriental Society. (J.A.O.S.) 92, 1972, S. 25–35
  • Jacob M. Landau: Prolegomena to a Study of Secret Societies in Modern Egypt. In: Middle Eastern Studies. 1, 1965, S. 135–186
  • Pankaj Mishra: Aus den Ruinen des Empires. Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg Asiens. Übers. Michael Bischoff. Schriftenreihe, 1456. Bundeszentrale für politische Bildung BpB, Bonn 2014, ISBN 3-8389-0456-7, S. 61–154: Die seltsame Lehre des …(Lizenz des S. Fischer Verlags)
  • Imad Mustafa: Der politische Islam. Zwischen Muslimbrüdern, Hamas und Hizbollah. Promedia, Wien 2013, ISBN 978-3-85371-360-0
  • Tilman Seidensticker: Islamismus. Geschichte, Vordenker, Organisationen. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66070-2, 2. Aufl. 2015, ISBN 3-406-66069-X, S. 39–44 (Kapitel: Al-Afghani und Raschid Rida)

Siehe auch

Commons: Dschamal ad-Din al-Afghani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Im persischen Sprachgebrauch wird sein Name mit seiner wahrscheinlichen iranischen Geburtsstadt Asad-Ābād in der Provinz Hamadān in Verbindung gebracht (vgl. Encyclopædia Iranica). Außerdem weist der Namenszusatz Sayyid auf seine iranisch-schiitische Abstammung hin.
  2. Nikki R. Keddie, Ibrahim Kalin: "Afghānī, Jamāl al-Dīn". Hrsg.: The Oxford Encyclopedia of Philosophy, Science, and Technology in Islam. Oxford: Oxford University Press. 2014, ISBN 978-0-19-981257-8: „Sayyid Jamāl al-Dīn al-Afghānī [...] Two competing theories have been proposed about Afghānī’s place of birth; questions regarding his nationality and sect have become a source of long-standing controversy. Those who claim that he was Persian and Shīʿī argue that he was born in Hemedan, Iran. Nikki Keddie writes: "both the British Foreign Office and the US Department of State at different times launched independent investigations to determine the question of Afghani's birthplace, and both decided unequivocally that he was Iranian.". There is little evidence to prove this claim, other than the fact that Afghānī’s father spent some time in Iran and that Afghānī was well-versed in traditional Islamic philosophy. The other theory holds that he was born in a village called Asadābād in eastern Afghanistan in a province name Konar which is about 200 km from Kabul, Afghanistan“
  3. I. GOLDZIHER-[J. JOMIER], "DJAMAL AL-DIN AL-AFGHANI". Encyclopedia of Islam, Brill, 2nd ed., 1991, Vol. 2. S. 417. Quote: "DJAMAL AL-DlN AL-AFGHANl, AL-SAYYID MUHAMMAD B. SAFDAR [...] According to his own account he was born at As`adabad near Konar, to the east and in the district of Kabul (Afghanistan) in 1254/1838-9 to a family of the Hanafi school. However, Shi'i writings give his place of birth as Asadabad near Hamadan in Persia; this version claims that he pretended to be of Afghan nationality, in order to escape the despotic power of Persia."
  4. Jamal al-Din al-Afghani Jewish Virtual Library
  5. Pankaj Mishra: Aus den Ruinen des Empires. Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg Asiens, S. 150.
  6. Ignaz Goldziher, J. Jomier: Djamàl al-Dîn al-Afghánî. In: Thierry Bianquis Bearman, Edmund Bosworth, E. J. van Donzel, Wolfhart Heinrichs (Hrsg.): Encyclopedia of Islam. 2. Auflage. Brill, Leiden 1991, ISBN 978-90-04-16121-4, S. 417.
  7. Louay Safi: From Reform to Revolution. In: Intellectual Discourse. Band 3, Nr. 1, 1995 LINK (Memento vom 12. Februar 2007 im Internet Archive)
  8. Historia, Le vent de la révolte souffle au Caire, Baudouin Eschapasse, LINK (Memento vom 29. Januar 2007 im Internet Archive)
  9. Jameel Ahmad, Studying Islam Website, LINK
  10. Britannica Encyclopædia, Online Edition 2007, Afghanistan.
  11. N. R. Keddie: Afḡānī, Jamāl-al-dīn. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. (englisch, iranicaonline.org mit Literaturangaben).
  12. N. R. Keddie, "Sayyid Jamal ad-Din “al-Afghani”: A Political Biography", Berkeley, 1972.
  13. A. Hourani (1962), S. 108.
  14. al-ʿUrwa al-wuṯqā. Dār al-ʿarab. 2. Auflage. Kairo 1958, S. 424.
  15. Martin Kramer: The Jewish Discovery of Islam. (Memento vom 24. Oktober 2009 auf WebCite)
  16. Al-ʿUrwa al-wuthqā. Einleitung, S. 22. Dār al-kitāb al-ʿarabī, o. J.
  17. Al-ʿUrwa al-wuṯqā, Einleitung, S. 22. Dār al-kitāb al-ʿarabī, o. J. Die zweite Auflage des Werkes nunmehr mit dem Untertitel Aṯ-Ṯaura at-taḥrīrīya al-kubrā (wörtlich: „Die große Befreiungsrevolution“) erschien im Januar 1958 bei Dār al-ʿarab, lil-Bustānī (Kairo) mit Hinweis auf die erste Auflage vom 23. Juli (!) 1957. Das Vorwort dieser Ausgabe (S. 1–36) verfasste der ägyptische Philosoph Ṭaha ʿAbd al-Bāqī Surūr (1897–1962), dem der obige Untertitel der Publikation, ein klarer Hinweis auf die Revolution der Freien Offiziere unter Gamal Abdel Nasser (arabisch جمال عبد الناصر, DMG Ǧamāl ʿAbd an-Nāṣir), zuzuschreiben ist. Der Band wird mit einem Begleitwort Nassers von neun Zeilen eröffnet. Es ist anzumerken, dass diese Auflage, erschienen am 5. Jahrestag der Revolution, lediglich Fragmente aus der Würdigung Muhammad Abduh's aus der Feder von Mustafā ʿAbd ar-Rāziq enthält. Seine Beschreibung des Werdegangs von al-Afghānī und dessen oben erwähnte Kontakte zu Freimaurerlogen fehlen in dieser „Jubiläumsausgabe“ insgesamt.
  18. Nikki Keddie: An Islamic Response to Imperialism: Political and Religious Writings of Sayyid Jamal al-Din al-Afghani. University of California Press, Berkeley, CA 1968.
  19. Nikki Keddie: Sayyid Jamal ad-Din al-Afghani: A Political Biography. University of California Press, Berkeley, CA 1972.
  20. Albert Hourani: Arabic Thought in the Liberal Age 1798–1939. Oxford University Press, London u. a. 1962, S. 112.
  21. Nikki Keddie, 1972.
  22. univillage.de
  23. 2.bp.blogspot.com
  24. iusnews.ir
  25. Imad Mustafa: Der politische Islam. Zwischen Muslimbrüdern, Hamas und Hizbollah. Promedia, Wien 2013, 23.
  26. Elie Kedouri: Afghani and 'Abduh. Cas, London 1996.
  27. Pankaj Mishra: Aus den Ruinen des Empires. Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg Asiens, S. 150.
  28. Nikki R. Keddie: Sayyid Jamal ad-Din al-Afghani. University of California Press, Berkeley 1972.
  29. archive.org
  30. Bei der „Naichari-Sekte“ (persisch نيچرى, DMG Neyčerī, abgeleitet von englisch nature) handelt es sich um Sayyid Ahmad Khan und seine Aligarh-Bewegung, der die moderne Naturwissenschaft für mit dem Islam vereinbar hielt und daher die Naturgesetze (engl. nature laws) für wahr. Dagegen sieht der traditionelle Islam in der Natur Gott selbst am Werk, der das alles jederzeit auch ganz anders machen könnte.
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