Dreyeckland
Das Dreyeckland ist eine Region, die im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz bei Basel grenzenüberschreitend das Elsass, die Nordwestschweiz und Südbaden umfasst: sie verbindet neben den vor allem mit der alemannischen Mundart gemeinsamen Kultur- und benachbarten Wirtschaftsräumen (z. B. Weinbau) auch eine ähnliche Umwelt, Natur und Landschaft. Hier sind vor allem die prägenden drei verschiedenen Bergkuppen namens „Belchen“ zu nennen, die ein astronomisches System, das „Belchendreieck“ bilden: Elsässer, Schwarzwälder sowie Schweizer Belchen (Belchenflue). Mit dem „Kleinen“ (Kahler Wasen, Petit Ballon) und „Großen“ Belchen (Grand Ballon, höchster Berg der Vogesen) bilden die nun fünf Bergkuppen das „Belchen-System“. Zu den ebenfalls grenzüberschreitend prägenden Bergen mit dazu noch ähnlichem Namen zählen zusätzlich zwei „Blauen“: der „Hochblauen“ bei Badenweiler, Hausberg des Markgräflerlands sowie der Blauen des schweizerischen Jura.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerungen in diesen drei Landesteilen entwickelte sich auf dem Hintergrund der anderen Gemeinsamkeiten seit Beginn der 1970er-Jahre verstärkt durch eine gemeinsame Umwelt- und Anti-Atomkraft-Bewegung, vor allem beim Kampf und Widerstand gegen die links und rechts des Flusses am Hoch- und Oberrhein geplanten, aber nur teilweise gebauten Kernkraftwerke Beznau (CH), Fessenheim (F, Elsass), Kaiseraugst (CH), Schwörstadt (D, „KKW Hochrhein“) sowie Wyhl (D, „KKW Süd“, Kaiserstuhl).
Das freie Radio Dreyeckland ist aus dieser Anti-Atomkraft-Bewegung zunächst als Piratensender Radio Verte Fessenheim entstanden und nunmehr als ältestes nicht-kommerzielles privates Radio Deutschlands seit 1977 in Betrieb.
Seit vielen Jahren arbeitet man in einem Europa der Regionen in den verschiedenen Landesteilen an einem regionalpolitischen Zusammenwachsen, um eine möglichst abgestimmte und gemeinsame Wirtschafts-, Struktur- und Umweltpolitik zu gestalten, z. B. in der Oberrheinkonferenz, bei der Regio Basiliensis und der RegioTriRhena, im Trinationalen Eurodistrict Basel sowie bei der Trinationalen Metropolregion Oberrhein.
Konkrete Ausflüsse sind z. B.
- die grenzüberschreitende Ausrichtung der Internationalen Bauausstellung 2020 (IBA) in Basel (CH) mit einem im März 2015 erstmals öffentlich präsentierten trinationalen Entwicklungskonzept der Städte Basel, Huningue (mit Saint-Louis, F) und Weil am Rhein (D) namens 3Land.[1][2]
sowie viele weitere (Kunst)-Aktionen, Initiativen und Institutionen.[3][4][5]
Siehe auch
Eine entsprechende Region im benachbarten Norden repräsentiert der kommunale deutsch-französische Zweckverband Regio Pamina.
Weblinks
- mitwelt.org: Umweltgeschichte & Regionalgeschichte am Oberrhein in Südbaden, Elsass und Nordschweiz
- Regierungspräsidium Freiburg, rp-freiburg.de: Trinationale Metropolregion Oberrhein
- trion-climate.net: TRION-climate - Netzwerk für Energie und Klima („deutsch-französisch-schweizerisches Netzwerk der Energieakteure in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein“)
- triregio.info: Trinationale elektronische Fahrplanauskunft (zweisprachig deutsch/französisch)
- vorort.bund.net: Trinationale Metropolregion Oberrhein: Wachstum contra Umwelt und Lebensqualität?
Einzelnachweise
- tageswoche.ch, 21. März 2015, Matthias Oppliger: Neue Vision soll «Rheinhattan» ersetzen (Memento des vom 3. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- hafen-stadt.ch: Entwicklungsvision 3Land (Memento des vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- freiheit.florianmehnert.de (17. September 2016)
- truz.org (17. September 2016)
- naturkorridor.org (Memento des vom 17. September 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (17. September 2016)