Exzessives Schreien im Säuglingsalter

Als exzessives Schreien im Säuglingsalter wird das Verhalten eines Säuglings bezeichnet, der an unstillbaren, dauerhaften Schrei- und Unruheattacken leidet.[2] Umgangssprachlich werden die betroffenen Säuglinge Schreibabys genannt.

Schreiendes Baby
Klassifikation nach ICD-10
R68.1[1] Unspezifische Symptome im Kleinkindalter
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Exzessives Schreien im Säuglingsalter ist häufig: Etwa 16 bis 29 Prozent aller Säuglinge sind in den ersten drei Lebensmonaten betroffen. Bei etwa 8 Prozent besteht das Verhalten über den dritten Monat hinaus.[3][4] Das beschriebene Störungsbild beginnt meist um die zweite Lebenswoche und bildet sich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nach drei bis vier Monaten zurück. Aufgrund des zeitlichen Auftretens und weil Bauchschmerzen durch Blähungen oder Darmkoliken eine häufige Ursache sind, wird das Störungsbild als Dreimonatskolik bezeichnet.[5][6]

Hinsichtlich der Ursachen von exzessivem Schreien bestehen mehrere Möglichkeiten, von denen keine als generell zutreffend gelten kann. Zur Diagnostik gehört neben dem Ausschluss anderer Erkrankungen auch die Erfassung psychosozialer Belastungsfaktoren, die in den Familien von Schreibabys häufig anzutreffen sind.[7] Die therapeutisch wichtigsten Maßnahmen bestehen in der Aufklärung der Eltern sowie der Anleitung zu einer verständnisvollen Eltern-Kind-Interaktion. In der deutschen Kinder- und Jugendpsychiatrie bildet exzessives Schreien neben Schlaf- und Fütterstörungen ein Syndrom, das in den sogenannten Regulationsstörungen im Säuglingsalter erfasst wird.[2]

Definition und Klassifikation

Schreien ist Teil des normalen Verhaltensrepertoires eines Säuglings. Durch Schreien signalisiert der Säugling zum Beispiel, dass er Hunger oder Schmerzen hat, ihm unwohl ist oder dass er Zuwendung braucht. Exzessives Schreien liegt nach der am häufigsten verwendeten Definition dann vor, wenn die sogenannte „Dreierregel“ („rule of threes“) erfüllt ist. Diese besagt, dass das Schreien über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen an mindestens drei Tagen pro Woche mehr als drei Stunden pro Tag auftritt. Neben der Dreierregel wird insbesondere die Unstillbarkeit der Schreiattacken als charakteristisches Merkmal betont. Die subjektiv erlebte Belastung der Säuglinge und Eltern spielt für die Beurteilung der Schwere der Beeinträchtigung („Krankheitswert“) eine wichtige Rolle. Unter anderem hiervon wird das Ausmaß der therapeutischen Bemühungen abhängig gemacht.[8][9]

Die Dreierregel wurde 1954 von Morris Wessel formuliert und später nach ihm benannt („Wessel-criteria“). Obwohl sie die am häufigsten verwendete Definition exzessiven Schreiens ist, wurden in zahlreichen Untersuchungen Variationen dieser Definition verwendet, so dass verschiedene Studien zu unterschiedlichen Aussagen über Häufigkeit und Vorkommen exzessiven Schreiens kommen. Auch die Interpretation von Studien, die die Ursachen des Verhaltens sowie die Effektivität von Behandlungsmaßnahmen untersuchen, wird durch unterschiedliche Definitionen, die den jeweiligen Studien zu Grunde lagen, erschwert.[8]

Ronald Illingworth untersuchte 1954 in einer der frühesten Studien, die sich mit exzessivem Schreien befassten, 50 Säuglinge, die an rhythmisch auftretenden, unstillbaren Schreiattacken ohne erkennbare Ursache litten. Da die Schreiepisoden bis zum Alter von drei Monaten nachließen, sprach er von einer Dreimonatskolik („three months’ colic“). Das Wort „Kolik“ leitet sich aus dem griechischen Wort Kolon ab, das im medizinischen Sprachgebrauch den Darm bezeichnet, und impliziert eine Störung des Magen-Darm-Traktes als Ursache exzessiven Schreiens. Diese Vermutung konnte jedoch im Verlauf der folgenden Jahrzehnte nicht gesichert werden, so dass der Terminus „Dreimonatskolik“ von einigen Autoren als eine mögliche Fehlbezeichnung verstanden wird.[8] Weitere in der medizinischen Literatur und Umgangssprache verwendete Bezeichnungen exzessiven Schreiens sind Säuglingskolik, Trimenonkolik, Schreibaby oder auch Schreikind.

In der deutschen Kinder- und Jugendpsychiatrie wird exzessives Schreien als ein Leitsymptom der Regulationsstörungen im Säuglingsalter verstanden. Regulationsstörungen werden definiert als eine für das Alter oder den Entwicklungsstand des Säuglings außergewöhnliche Schwierigkeit, sein Verhalten in einem, häufig aber in mehreren Interaktions- und Regulationskontexten adäquat zu regulieren. Andere Interaktions- und Regulationskontexte sind beispielsweise Schlafen und Füttern. Die Regulationsstörungen werden nicht als eine Störung des Säuglings allein betrachtet: Die Verhaltensauffälligkeit des Säuglings ist Teil einer Symptomkonstellation, zu der auch eine beeinträchtigte Beziehung zwischen Kind und Eltern und eine Überforderungssituation der Eltern gerechnet werden kann.

In international verwendeten Klassifikationssystemen für Krankheiten wie der ICD-10 ist exzessives Schreien nicht als eigenständige Störung eingeordnet, aber wird unter dem Kapitel "Symptome" aufgeführt. Auch das Klassifikationssystem Zero to Three (DC: 0–3R 2005), das speziell Störungen bei Säuglingen und jungen Kleinkindern erfasst, definiert exzessives Schreien nicht mehr als Krankheit, da die Forschungslage dies nicht rechtfertige.[10]

Am ehesten ist die Einordnung als Anpassungsstörung (F43.2) im ICD-10 möglich.[2]

Häufigkeit, Verlauf und Symptomatik

Abhängig von der jeweiligen Studie sind 8–29 % aller gesunden Säuglinge von exzessivem Schreien betroffen.[11] Die Streuung der Häufigkeit erklärt sich vorwiegend dadurch, dass in den jeweiligen Studien unterschiedliche Definitionen des exzessiven Schreiens verwendet wurden.

Die anfallsartigen, unstillbaren Schrei- und Unruheepisoden beginnen meist um die zweite Lebenswoche und nehmen etwa bis zur sechsten Lebenswoche an Intensität und Häufigkeit zu. In der Regel bildet sich die Symptomatik danach bis zum Ende des dritten Lebensmonats weitgehend zurück. Bei etwa 4 % aller Schreibabys bleibt sie bis zum sechsten Monat bestehen, in seltenen Fällen auch länger. Exzessives Schreien gilt bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren als ein Risikofaktor für die Entwicklung weiterer Verhaltensauffälligkeiten im späteren Kindesalter.[12]

Das Schreien tritt gehäuft in den Abendstunden auf; häufig ist bei kurzen Tagschlafphasen (die meist weniger als 30 Minuten dauern) eine gegen die Abendstunden zunehmende Übermüdung und Überreizung des Säuglings zu beobachten. Weitere Symptome, die zusätzlich auftreten können, sind ein geblähter Bauch, eine rötliche Verfärbung der Haut und eine Erhöhung der Muskulaturspannung. Typischerweise läuft dabei das Gesicht des Säuglings rot an, der Rumpf wird nach hinten überstreckt und Arme und Beine mit erhöhter Muskelspannung angewinkelt. Beruhigungshilfen wie das Abdunkeln des Zimmers, Schnuller und Spieluhren zeigen keine Wirkung.[2]

Aus kinder- und jugendpsychiatrischer Sicht wird neben der Verhaltensauffälligkeit des Säuglings auch die Beeinträchtigung der Eltern sowie der Eltern-Kind-Interaktion als symptomatisch angesehen. So konstatiert Mechthild Papoušek, Leiterin der Forschungs- und Beratungsstelle „Frühentwicklung und Kommunikation“ am Kinderzentrum München, eine alterstypische Symptomtrias, die bei allen Regulationsstörungen im Säuglingsalter zu beobachten sei. Die Störung betrifft also mehrere unterschiedliche Bereiche:

  1. Verhaltensauffälligkeit(en) des Kindes (beispielsweise das exzessive Schreien);
  2. Überforderung der Mutter oder beider Eltern im Umgang mit dem „schwierigen“ Säugling und
  3. dysfunktionale Interaktionsmuster (durch das auffällige Verhalten des Kindes ist die soziale Interaktion und die Kommunikation der Eltern mit dem Kind betroffen, was zunehmend die Beziehung zu dem Kind belasten kann).[13][14]

Diagnose

Wichtig ist ein ausführliches Patientengespräch, das die körperliche, psychische und soziale Vorgeschichte und Situation des Säuglings und seiner Eltern beleuchten soll. Hier können Informationen bezüglich der Mutter-Kind-Interaktion, der familiären Situation sowie bezüglich des Vorliegens spezifischer Ressourcen und Belastungs- und Risikofaktoren erhoben werden. Da exzessives Schreien sowohl Ursache als auch Folge einer Kindesmisshandlung sein kann, wird Therapeuten in den entsprechenden Leitlinien zum Störungsbild empfohlen, auf Hinweise hierfür zu achten.

Da das Symptom Schreien durch krankhafte Organveränderungen verursacht sein kann, müssen verschiedene Krankheiten ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose eines exzessiven Schreiens im Säuglingsalter gestellt werden darf. Bei dem Störungsbild handelt es sich daher um eine Ausschlussdiagnose. Krankheiten, die als Ursache anhaltenden Schreiens in Frage kommen, sind beispielsweise Infektionen der Atemwege, Mittelohrentzündungen und Infektionen der Harnwege. Auch verschiedene Krankheiten des Magen-Darm-Traktes wie die Refluxkrankheit, eine Darmentzündung, Verstopfung sowie eine Einstülpung des Darms können dazu führen, dass der Säugling unentwegt schreit. Zu den Magen-Darm-Krankheiten ist auch die schwer zu diagnostizierende Kuhmilchproteinintoleranz (nicht zu verwechseln mit Laktoseintoleranz) zu zählen: Unspezifische Hinweise, die diesen Verdacht begründen, sind beispielsweise schleimig-blutige Durchfälle, Erbrechen und Austrocknung. Die auf dem Markt erhältlichen Tests zur Diagnose einer Kuhmilchproteinunverträglichkeit sind aufgrund mangelnder Genauigkeit nicht empfehlenswert. Entscheidend für die Diagnose einer Kuhmilchproteinunverträglichkeit ist die Anamnese, der Verlauf der Beschwerden nach Vermeiden aller kuhmilchhaltigen Nahrungsbestandteile sowie das Wiederauftreten der Symptomatik nach erneutem Verzehr von Kuhmilchbestandteilen.[15]

Weiterhin kommen als Ursache des Schreiens unerkannte Knochenbrüche sowie neurologische Störungen wie eine frühkindliche Hirnschädigung oder verschiedene genetische Syndrome in Frage. Insgesamt können die genannten Krankheiten bei 5–10 % der Säuglinge diagnostiziert werden, die mit dem Symptom exzessiven Schreiens auffallen.[15]

Verhaltensprotokolle dienen nicht nur der Dokumentation von Schrei- und Unruhephasen, sondern sollen auch Schlafphasen, Art und Weise, in der die Eltern die Babys zu beruhigen versuchen, und spielerische Interaktionen erfassen. Beispiele für Verhaltensprotokolle sind Schrei- und Schlaftagebuch sowie Fütter- und Ernährungsprotokolle. Diese können Aufschluss über die Schlafphasen und die Regelmäßigkeit des Tagesablaufes geben. Eine Verhaltensbeobachtung in unterschiedlichen Kontexten (Füttersituation, Spiel, Beruhigungssituation, Trennungssituation und Wiedersehen) vervollständigt die Diagnostik.[2] Die Verhaltensbeobachtung kann Aufschluss über nicht sinnvolle Beruhigungshilfen oder eine Störung in der Mutter-Kind-Beziehung geben.

Ursachen

Die Ursache exzessiven Schreiens ist unbekannt. In der medizinischen Literatur wird eine Reihe körperlicher, psychischer und sozialer Faktoren diskutiert, ohne dass ein allgemein akzeptiertes ursächliches Modell existiert. Viele Autoren betonen die Bedeutung des Zusammenspiels mehrerer Faktoren. Zudem wird darauf hingewiesen, dass sich einzelne Faktoren wechselseitig verstärken können.

Normales und exzessives Schreiverhalten

Alle Säuglinge schreien in den ersten Lebensmonaten. Eine Gesamtdauer von bis zu 60 Minuten am Tag gilt als normal. In den ersten drei Lebensmonaten schreien Säuglinge durchschnittlich etwa 7–29 Minuten innerhalb von 24 Stunden. Diese Zahl nimmt mit zunehmendem Lebensalter ab, wie der Bindungsforscher Martin Dornes, Autor des Buches Der kompetente Säugling im Rahmen seiner umfangreichen Säuglings- und Kleinkindforschungen mitteilte.[12]

Während die Häufigkeit von Schreiattacken bei Säuglingen mit normalem Schreiverhalten und solchen mit exzessivem Schreiverhalten gleich ist, sind die Schreiepisoden der letzteren länger.[16] Sie lassen sich zudem weniger gut durch elterliches Beruhigungsverhalten wie das Tragen am Körper beruhigen.[17] Einigen Autoren zufolge könnte exzessives Schreien eine Extremvariante normalen Schreiverhaltens sein.[18][19] Gleichzeitig wird vorgeschlagen, exzessives Schreien unabhängig von der Frage der Normalität als ein Symptom aufzufassen, welches die Interaktion von Säugling und Bezugspersonen in jedem Falle beeinflusst.[20]

Psychische und soziale Faktoren

Die Eltern-Kind-Beziehung ist geprägt durch eine komplexe nonverbale Kommunikation, die sich auf Mimik, Laute und Berührungen stützt. Der Säugling kommuniziert schon sehr früh mit seiner Umgebung und teilt seine grundlegenden Bedürfnisse mit. Die Bezugspersonen reagieren zumeist instinktiv auf diese Äußerungen. Dabei stimmen sie ihre Antworten auf die Befindlichkeit des Kindes ab. Hierbei unterstützen sie den Säugling dabei, seine selbstregulatorischen Fähigkeiten zu entwickeln und auf den Entwicklungsstand bezogene Einschränkungen dieser Fähigkeit auszugleichen. Mechthild Papoušek bezeichnet in diesem Zusammenhang das Verhalten der Eltern als intuitive Elternschaft. Gelingt diese präverbale Kommunikation, fühlen sich die Eltern in ihrem Tun bestärkt und sicher. Misslingt sie, haben Eltern hingegen oft unbegründete Schuldgefühle, wenn sie das Kind nicht beruhigen können.[21]

Die Eltern-Kind-Interaktion kann durch vergleichsweise geringe Abweichungen gestört werden. Diese Abweichungen sind sehr individuell und treten in vielfältiger Form auf. So signalisiert der Säugling zum Beispiel durch Abwenden des Kopfes, dass ihn die dargebotenen Reize momentan überfordern. Die Eltern können diese Geste als Ablehnung, Desinteresse oder dergleichen fehlinterpretieren. In dieser Konstellation können sie versuchen, die vermutete Ablehnung aufzuheben, indem sie den Blickkontakt wiederherstellen oder das Spiel mit dem Kind intensivieren. Damit überfordern sie das Kind vermehrt.[22] Folge ist eine Situation, in der die Anspannung und Überforderung von Eltern und Kind sich durch ihre Handlungen wechselseitig verstärken und dadurch eskalieren können.[21][23] Erschwerend kann hier ein als schwierig einzustufendes, angeborenes Temperament des Säuglings hinzukommen. Ist die Fähigkeit des Säuglings, Reize aufzunehmen oder sich schnell zu beruhigen, nur in geringem Ausmaß vorhanden, kann dies das Schreien hervorrufen oder begünstigen.[13][24]

Familiäre Belastung

Häufig finden sich in den Familien von Schreibabys psychosoziale, organische und pränatale Belastungsfaktoren. Diese Faktoren können sowohl die Eltern als auch den Säugling allein und die Familie als Ganzes betreffen. In Frage kommen Krankheiten, Paarkonflikte der Eltern, Konflikte mit den Herkunftsfamilien, Armut oder ein alleinerziehender Elternteil, Ängste, Depressionen sowie soziale Isolation und eingeschränkte Ressourcen im Rahmen einer psychischen Störung der Mutter als Hauptbezugsperson des Kindes. Auch ein Zusammenhang zwischen kindlichem Schreiverhalten und dem durch das Adult Attachment Interview messbaren Bindungstyp der Mutter ist feststellbar,[25] und biographische Faktoren wie emotional belastende oder traumatische Bindungs- und Beziehungserfahrungen können in der Beziehung zum eigenen Kind zum Ausdruck kommen.[26] Diese Faktoren können die Eltern-Kind-Interaktion belasten und unmittelbar und mittelbar die Überforderung der Eltern verstärken. (Siehe auch: Trauma und Bindung und Mehrgenerationale Psychotraumatologie nach Franz Ruppert.)

Pränataler Stress wird als Risikofaktor für exzessives Schreien im 3. bis 6. Lebensmonat betrachtet.[27][28] Die Wirkung pränatalen Stresses ist bei Müttern, die vor der Geburt eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung haben, geringer.[29]

Umgekehrt gibt es Hinweise, dass das Schreien des Säuglings auch zu Problemen in der Partnerschaft führen kann. So nahm in einer Studie unter Paaren, die zum ersten Mal Eltern wurden, die Zufriedenheit mit der Partnerschaft nach der Geburt stärker bei denjenigen ab, deren Kind viel schrie.[30][31] In seltenen Fällen kommt es zu einer gefährlichen Überreaktion, bei der ein Elternteil versucht, das Kind durch Schütteln zum Schweigen zu bringen, wobei das Baby ein Schütteltrauma erleidet.

Psychoanalytische Deutungsversuche

Psychoanalytische Theorien sehen eine Ursache in einer abweichenden Interaktion zwischen den Bezugspersonen und dem Säugling sowohl in einer ungünstigen, lebensgeschichtlichen Konstellation bei den Eltern als auch ungünstige Temperamentsfaktoren bei den Kindern begründet. Die Bezugspersonen haben dabei einen höheren Einfluss auf die Interaktion. Die Ursache wird hauptsächlich in bewussten und unbewussten Bedeutungszuschreibungen durch elterliche Projektionen gesehen.[32]

Verhaltenstherapeutische Deutungsversuche

Verhaltenstherapeutische Erklärungsmodelle vermuten als Ursache von Regulationsstörungen bei Säuglingen die Entstehung negativer Wechselseitigkeit (Interaktion) in den sozialen Austauschprozessen zwischen Eltern und Kind. Das Symptom des exzessiven Schreiens kann unterschiedliche Ursachen haben. Vor allem werden Temperamentsfaktoren diskutiert. Diese treffen auf blockierte intuitive Kompetenzen der Eltern. In einer solchen, eher ungünstigen Konstellation, kann es zu eskalierenden Kommunikation und Beziehungsstörungen kommen. Aber auch psychodynamische Faktoren können die Kommunikation belasten.[13]

Es wurde auch vermutet, dass viele Kinder bereits mit einer Prädisposition zu emotionalen Überreaktionen geboren werden. In einer Studie wurde jedoch gezeigt, dass dieses Temperament des Kindes durch Erziehung stark beeinflussbar ist. Hierbei war das Ausüben von Autorität und somit Konsequenz positiv mit der Fähigkeit der Kinder korreliert, zu lernen, mit beunruhigenden Reizen fertigzuwerden.[33]

Organische Faktoren

Körperliche Faktoren wirken auf verschiedenen Ebenen auf den Säugling und die Eltern-Kind-Interaktion. Zum einen müssen andere zu Grunde liegende Krankheiten ausgeschlossen werden, die das Symptom exzessiven Schreiens verursachen können. Gleichzeitig können andere Erkrankungen sowohl des Kindes als auch der Mutter Belastungsfaktoren darstellen, die exzessives Schreien begünstigen und verstärken. Organische Ursachen werden darüber hinaus auch als unabhängige Faktoren diskutiert, die direkt eine Störung der Funktion des Magen-Darm-Traktes bewirken sollen.

In den ersten sechs Lebensmonaten verdoppeln Säuglinge ihr Körpergewicht. Diese Phase intensiven Wachstums ist von einer starken Aktivität des kindlichen Darms geprägt und setzt dessen optimales Funktionieren voraus.[34] Eine gestörte Anpassung der Funktion des kindlichen Magen-Darm-Traktes könnte auf zwei unterschiedliche Weisen zu krampfartigen Schmerzen führen: zum einen könnten verstärkte Bewegungen des kindlichen Darms (Peristaltik) direkt Krämpfe verursachen; zum anderen könnten zu langsame Darmbewegungen eine schmerzhafte Auftreibung des Darms durch Gase (Blähungen) bewirken. Daneben wird als weitere Ursache das Ess- und Trinkverhalten des Säuglings diskutiert: so könnten eine zu hohe Trinkgeschwindigkeit, zu große Nahrungsmengen und das Schlucken von Luft während des Essens (Aerophagie), die Ansammlung von Gasen im Darm begünstigen.[15] Ursache einer gestörten Magen-Darm-Funktion könnte außerdem eine Störung des kindlichen Stoffwechsels im Zusammenhang mit Passivrauchen sein. So ließ sich ein statistischer Zusammenhang (Korrelation) zwischen exzessivem Schreien des Babys und Nikotinkonsum der Eltern nachweisen. Bei Säuglingen mit Dreimonatskoliken wurden zudem teilweise erhöhte Werte für das im Magen-Darm-Trakt wirksame Hormon Motilin gefunden. Da weiterhin eine Korrelation erhöhter Motilinkonzentrationen mit Nikotinkonsum besteht, wird aufgrund dieser Befunde ein Zusammenhang von mütterlichem Nikotinkonsum während der Schwangerschaft und Passivrauchen mit der Entstehung kolikartiger Beschwerden diskutiert.[34] Die These, dass Koliken die Ursache für die Schreistörung sind, unterstützt auch eine neue Studie, welche die Darmflora von Säuglingen untersucht hat. Die Säuglinge, die durch vermehrtes Schreien auffällig wurden, hatten auch vermehrt Proteobacteria im Stuhl. Zu diesen gehören auch Gasbildner, welche schmerzhafte Blähungen auslösen könnten.[35] Eine Studie wies auf Vitamin-B12-Mangel während der Schwangerschaft als einen möglichen Risikofaktor.[36]

Als weitere begünstigende Ursachen werden genetische und aufgrund pränataler Belastung erworbene konstitutionelle Faktoren diskutiert. Einige Autoren sprechen von Auffälligkeiten in der neuromotorischen Entwicklung, die auf eine Unreife der Organisation des Gehirns schließen lässt.[23][37]

Therapie und Prognose

Die therapeutischen Maßnahmen in den Praxen der Kinder- und Jugendärzte, in denen aufgrund der Vorsorgeuntersuchungen eine niedrigschwellige und zeitnahe Behandlung möglich ist, in den Schreiambulanzen wie beispielsweise im Familienzentrum an der Fachhochschule Potsdam[38] – und in den Familientageskliniken zielen neben der Behandlung des exzessiven Schreiens selbst auf die Entlastung der Eltern und die Unterstützung einer für Eltern und Kind tragfähigen Beziehung. Aufklärung, Hinweise auf hilfreiche Verhaltensmaßnahmen und Psycho- und Familientherapie stehen im Vordergrund der therapeutischen Maßnahmen. Die Art und Intensität der jeweiligen Behandlungsmaßnahmen ist dabei vom individuellen Fall abhängig und soll die in der Diagnostik erfassten Belastungsfaktoren und Ressourcen der Familie berücksichtigen. Eine medikamentöse Therapie wird nicht empfohlen. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Säuglinge bildet sich das Störungsbild nach drei bis sechs Monaten zurück.[2]

Studien zufolge kann exzessives Schreien im Säuglingsalter die Eltern-Kind-Beziehung belasten und mit Störungen von Verhalten und Emotionen im Kleinkindalter einhergehen. Eine frühe Intervention, die darauf zielt, die Eltern-Kind-Kommunikation zu verbessern und Eltern in die Lage zu versetzen, ihr Kind besser beruhigen zu können, wird daher als ein Mittel der Prävention von Verhaltens- und Emotionsstörungen im Kleinkindalter angesehen.[39]

Beratung, Verhaltensmaßnahmen und Psychotherapie

Die Eltern-Kind-Beratung und Eltern-Kind-Psychotherapie sind wirksame Mittel zur Behandlung. Bei der Beratung gilt die hauptsächliche Aufmerksamkeit der Eltern-Kind-Interaktion, also dem sozialen Wechselspiel zwischen dem Kind und seinen Eltern. In den meisten Fällen wird eine Eltern-Kind-Beratung mit einer bis fünf Beratungssitzungen als ausreichend angesehen. Dabei werden die Eltern hinsichtlich des Entwicklungsstandes des Kindes beraten und ihnen Alternativen in der Interpretation kindlicher Signale geboten. Dies soll die intuitiven Fähigkeiten der Eltern stärken. Eine angemessene Beratung kann daneben in der Aufarbeitung eventuell bestehender elterlicher Schuldgefühle helfen. Auch die Hebamme kann in der Wochenbettbetreuung um Rat gefragt werden.[40]

Daneben hat sich die Reduktion von Reizen als wirksam erwiesen. Hilfreich ist es auch, kindliche Übermüdung zu vermeiden und den Tagesablauf für das Kind vorhersehbar zu strukturieren, mit regelmäßigen Schlafphasen am Tag und gemeinsamen Spielen und Dialogen in den Wachphasen.[2][12] Wichtig sind außerdem kurze Auszeiten (Time-out-Phasen) für die primäre Bezugsperson bei starker Überlastung. In kritischen Phasen mit großer Anspannung, Erschöpfung oder aufsteigender Wut wird den Eltern empfohlen, das Kind zunächst an einem sicheren Ort abzulegen, selbst im Nebenraum zur Ruhe zu kommen und erst anschließend das Kind zu beruhigen.[2]

Bei schwereren Störungen, etwa wenn das Schreien über das Alter von drei Monaten hinausgeht und weitere Störungen in anderen Interaktionsbereichen wie Schlafen und Füttern bestehen oder sich entwickeln, ist eine Eltern-Kind-Psychotherapie angezeigt. Diese ist auch angezeigt, wenn Interaktionsmuster (wechselseitige Verhaltensweisen) vorliegen, die auf eine Fehlanpassung der Eltern auf das Störungsbild schließen lassen. Hierunter fallen beispielsweise Handlungen der Eltern, die den Säugling beruhigen sollen, jedoch letztlich unwillkürlich dazu führen, dass das Schreien des Säuglings und die Überforderung der Eltern aufrechterhalten und verstärkt werden.

Eine Psychotherapie ist ebenfalls gerechtfertigt, wenn deutliche Belastungen und Störungen der Eltern-Kind-Beziehungen feststellbar sind. Psychische Störungen der Mutter wie beispielsweise eine Postnatale Depression sind ebenso Indikationen für eine Psychotherapie. Diese kann eine psychoanalytische, bindungstheoretische, verhaltenstherapeutische oder systemisch-familientherapeutische Ausrichtung haben. Psychoanalytisch begründete Behandlungsansätze gehen davon aus, dass die Interaktion der Eltern mit dem Kind durch eine Klärung der projektiven Bedeutungszuschreibungen gegenüber dem Kind verbessert werden können. Dabei können auch die lebensgeschichtlichen Erfahrungen der Eltern miteinbezogen werden. Aber auch direkte Beratung und Unterstützung in den unterschiedlichen Interaktionssituationen können als Maßnahme herangezogen werden.[32] In der Verhaltenstherapie wird die Interaktion unterstützt, und den Eltern dabei geholfen, ihre intuitiven Fähigkeiten umzusetzen.[13] Diese Form der Intervention beansprucht in den meisten Fällen bis zu zehn Sitzungen. Die Psychotherapie oder Beratung kann durch Videoaufnahmen, die in bestimmten Spielszenen von Eltern und Kindern gemacht werden, unterstützt werden.[14][41] Diese dienen im Nachhinein als Grundlage für die Beratung hinsichtlich der Interaktion und ermöglichen den Eltern sehr anschaulich ein Verständnis für die gegenseitigen Reaktionen zwischen ihnen und ihrem Kind.

Eine stationäre Psychotherapie beinhaltet die Aufnahme der Mutter und des Kindes in ein Krankenhaus und ist hauptsächlich bei psychischen Erkrankungen der Bezugspersonen angezeigt. Bei besonders schweren psychosozialen Belastungssituationen, schweren psychischen Störungen der Bezugspersonen und bestehendem Risiko einer Kindesmisshandlung kann die vorübergehende Herausnahme des Kindes aus der Familie notwendig sein. In einem solchen Fall ist es wichtig, den Beziehungsaufbau zwischen der Mutter oder den Eltern und dem Kind oder den leiblichen Eltern, den Pflegeeltern sowie dem Kind therapeutisch zu begleiten.[2]

Ist die Familie psychosozial schwer belastet, kann es sinnvoll sein, familienentlastende Dienste wie Kinderkrankenpflege oder Kinderbetreuung einzurichten. Auch sozialpädagogische Familienhilfe kann eine Unterstützung in verschiedenen psychosozial belastenden Situationen sein.

Die generelle Wirksamkeit der Psychotherapie früher Regulationsstörungen ist belegt.[2][12][42] Neben den anerkannten psychotherapeutischen Verfahren, der Verhaltenstherapie und der Psychoanalyse, wird auch auf die Bedeutung einer systemisch-familientherapeutischen Sichtweise hingewiesen.[2][43] Schwierigkeiten bei der Evaluation ergeben sich durch die hohen Spontanremissionen, also das entwicklungsbedingte Verschwinden der Symptomatik mit zunehmendem Alter.[12][44]

Bei Säuglingen, die aufgrund frühkindlicher Hirnschädigungen an exzessivem Schreien litten, ließ sich durch Pucken im Vergleich zur Massage die Schreidauer deutlich verringern.[45][46] Pucken in Verbindung mit einer Tagesstrukturierung reduzierte ebenfalls die Schreiphasen. Hier zeigte sich, dass bis zur achten Lebenswoche das Pucken eine zusätzliche Verminderung der Schreiphasen bewirkte, über dieses Alter hinaus jedoch nicht.[47] In einer weiteren Studie an gesunden, 6–16 Wochen alten Säuglingen zeigte sich, dass Pucken die Dauer tiefer Schlafphasen verlängerte und die Häufigkeit spontanen Aufwachens verringerte.[48] Als mögliche unerwünschte Wirkung des Puckens wird die Entwicklung einer Fehlbildung des Hüftgelenks durch ein zu enges Umwickeln der Beine des Säuglings genannt.[46]

In den letzten Jahren werden auch alternativmedizinische Verfahren wie die Chiropraktik, die Cranio-Sacral-Therapie oder Osteopathie als Behandlung diskutiert. Jedoch ist deren Nutzen fraglich.[2]

Medikamente

Die Wirksamkeit zweier Medikamente zur Behandlung von Dreimonatskoliken wurde in mehreren Studien untersucht.

Dicyclomin, ein Wirkstoff aus der Gruppe der Anticholinergika, entfaltet seine Wirkung über Rezeptoren des vegetativen Nervensystems. Es hemmt die Aktivität des als Parasympathicus bezeichneten Anteils des vegetativen Nervensystems und führt so zu einer verminderten Darmtätigkeit. Zwar bestätigten zwei systematische Übersichtsarbeiten über mehrere kontrollierte Studien eine spezifische Wirkung des Mittels auf Schreiphasen und Schreidauer, zugleich zeigten sich jedoch leichte Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, weiche Stühle, Verstopfung und selten schwere Nebenwirkungen wie Atemstörungen und epileptische Anfälle. Deswegen wird Dicyclomin zur Behandlung der Dreimonatskolik nicht empfohlen. Dicyclomin ist in Deutschland nicht erhältlich und hat in den USA und Kanada für die entscheidende Altersgruppe unter sechs Monaten keine Zulassung.[49][50]

Bei der zweiten, in mehreren Studien untersuchten Substanz handelt es sich um Simeticon. Dieser Wirkstoff verringert die Oberflächenspannung des Nahrungsbreis im Darmtrakt und soll bei Blähungen den Abgang der Gase beschleunigen. Zwei systematische Übersichtsarbeiten, die drei kontrollierte Studien bewerteten, stellten keine spezifische Wirksamkeit von Simeticon gegenüber dem Placebo fest. Daher wird der Wirkstoff zur Behandlung von Dreimonatskoliken nicht empfohlen.[49][50]

Eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigt, dass die tägliche Gabe von Probiotika die Dauer der täglichen Säuglingskoliken verringern kann.[51] Scheinbar verbessere dies die Darmflora, die bei sogenannten Schreibabys bei Bifidobacteria und Lactobacilli oft nur niedrige Konzentrationen aufweist. Allerdings wurde diese Studie von dem Probiotik-Hersteller BioGaia finanziert. Eine frühere Metaanalyse kommt eher zu einem verhaltenen Ergebnis bezüglich der Wirksamkeit von Probiotika, auch wenn manchmal gewisse Effekte erkennbar waren. Diese Studie weist auf mehrere Interessenskonflikte hin. U.a. erhält einer der Autoren Gelder von Nestlé.[52] Kritisch gesehen wird vor allem das Fehlen von Studien über den Langzeiteffekt der Probiotika.

Weiterführende Literatur

  • Mechthild Papoušek, Michael Schieche, Harald Wurmser (Hrsg.): Regulationsstörungen der frühen Kindheit. 3. Auflage. Huber, Bern 2007, ISBN 978-3-456-84036-9.
  • Christiane Ludwig-Körner: Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-525-40560-4.

Siehe auch

Wikibooks: Babybuch: Schreien – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

  1. Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln, 2019, S. 786
  2. Dt.Ges.f. Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie u. a. (Hrsg.): Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter. 3. überarbeitete Auflage. Deutscher Ärzte Verlag, 2007, ISBN 978-3-7691-0492-9, S. 357–378.
  3. I St James-Roberts, T. Halil: Infant crying patterns in the first year: normal community and clinical findings. In: J Child Psychol Psychiatry, 1991, 32(6), S. 951–368.
  4. L. Lehtonen, T. Korhonen, H. Korvenranta (): Temperament and sleeping pattern in infantile colic during the first year of life. In: J Dev Behav Pediatr, 1994.
  5. Bauchkrämpfe (Koliken). Swissmom.
  6. Drei-Monats-Koliken (Babykoliken, Kolik, Schreibaby). Netdoctor.at
  7. M. Ziegler, R. Wollwerth de Chuquisengo, M. Papoušek: Exzessives Schreien im Säuglingsalter. In: M. Papoušek, M. Schieche, H. Wurmser (Hrsg.): Regulationsstörungen der frühen Kindheit. Frühe Risiken und Hilfen im Entwicklungskontext der Eltern-Kind-Beziehungen. Huber, Bern 2004, S. 111–143.
  8. Martin Herman, Audrey Le: The Crying Infant. In: Emerg Med Clin N Am., 2007, 25, S. 1137–1159. PMID 17950139
  9. Michael J. Lentze, Jürgen Schaub, Franz J. Schulte (Hrsg.): Pädiatrie. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-71895-6
  10. B. Herpertz-Dahlmann, F. Resch, M. Schulte-Markwort, A. Warnke (Hrsg.): Entwicklungspsychiatrie. Schattauer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7945-2358-0
  11. N. von Hofacker et al.: Rätsel der Säuglingskoliken. In: Monatsschrift Kinderheilkunde, 1999, 147, S. 244–253.
  12. Martin Dornes: Die emotionale Welt des Kindes. 5. Auflage. Fischer, Frankfurt a. M., 2000, ISBN 978-3-596-14715-1
  13. F. Mattejat (Hrsg.) (2003): W. Hiller, E. Leibing, F. Leichsenring, S. K. D. Sulz: Das große Lehrbuch der Psychotherapie: Lehrbuch der Psychotherapie, Bd. 4 : Verhaltenstherapie mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien: Bd. 4. München: CIP-Medien.
  14. N. v. Hofacker, M. Papoušek: Disorders of excessive crying, feeding, and sleeping: The Munich Interdisciplinary Research and Intervention Program. In: Infant Mental Health Journal. Band 19, Nr. 2, 1998, S. 180–201, doi:10.1002/(SICI)1097-0355(199822)19:2<180::AID-IMHJ7>3.0.CO;2-S.
  15. Reinhold Kerbl, Ronald Kurz, Reinhard Roos: Checkliste Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-139103-2
  16. Ronald G. Barr: Colic and crying syndromes in infants. In: Pediatrics, 1998 Nov, 102 (5 Suppl. E), S. 1282–1286. PMID 9794970
  17. Ronald G. Barr u. a.: Carrying as colic “therapy”: a randomized controlled trial. In: Pediatrics, 1991, 87(5), S. 623–630. PMID 2020506
  18. Remo H. Largo: Behavioral and developmental manifestations: disorders or normal variations? Monatsschr Kinderheilkd. 1993 Sep;141(9):698–703. PMID 7692243
  19. William R. Treem: Infant colic. A pediatric gastroenterologist’s perspective. In: Pediatr Clin North Am., 1994 Oct, 41(5), S. 1121–1138. PMID 7936776
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