Dreikönigszettel
Dreikönigszettel waren am Dreikönigsfest gesegnete Zettel, die mit C+M+B, Gebeten und oft auch mit weiteren Segenswünschen und Sinnsprüchen beschrieben waren.
In Süddeutschland und Österreich waren Dreikönigszettel als Hausschutz verbreitet; sie konnten in diesem Fall anstelle der üblichen, mit geweihter Kreide geschriebenen Sternsingersegen an den Häusern angebracht werden. Oft wurden sie aber, ähnlich wie Breverl, am Körper getragen oder zusammen mit anderen Devotionalien aufbewahrt.
Bekannt sind auch Dreikönigszettel auf der Rückseite oder im Rahmen von Gemälden, die dort zum Schutz bei Transporten angebracht wurden. Zum Beispiel finden sich bei 73 Werken von Rosalba Carriera in der Gemäldegalerie Alte Meister Dresden diese Markierungen auf 29 Exemplaren.
Andere geschriebene Segenszettel waren der Agathazettel, Benediktussegen und der Zachariassegen.
- Dreikönigszettel. Kupferstich, Salzburg 1745
- Dreikönigszettel. Kupferstich, München, 18. Jahrhundert
- Bogen mit vier Dreikönigszetteln. Köln, 18. Jahrhundert
- Dreispaltig bedruckter Dreikönigszettel
- Dreikönigszettel auf der Rückseite eines Gemäldes
Literatur
- Lenz Kriss-Rettenbeck: Bilder und Zeichen religiösen Volksglaubens. Callwey, München 1963
- Christoph Kürzeder: Als die Dinge heilig waren. Gelebte Frömmigkeit im Zeitalter des Barock. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1769-4.
- Dominik Wunderlin: Mittel zum Heil. Religiöse Segens- und Schutzzeichen in der Sammlung Dr. Edmund Müller (=Kostbarkeiten aus dem Dolderhaus in Beromünster, Heft 7). Beromünster 2005, ISBN 3-9521775-9-8