Drachenköpfe (Pflanzen)

Die Drachenköpfe (Dracocephalum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die etwa 70 Arten kommen hauptsächlich in Asien vor.

Drachenköpfe

Türkischer Drachenkopf (Dracocephalum moldavica), Illustration

Systematik
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Tribus: Mentheae
Untertribus: Nepetinae
Gattung: Drachenköpfe
Wissenschaftlicher Name
Dracocephalum
L.

Beschreibung

Illustration aus Sturm des Nordischen Drachenkopf (Dracocephalum ruyschiana)
Zygomorphe Blüte im Detail des Marokkanischen Drachenkopf (Dracocephalum renati)
Klausen des Felsen-Drachenkopf (Dracocephalum rupestre)

Vegetative Merkmale

Drachenkopf-Arten sind meist ausdauernde, seltener einjährige krautige Pflanzen. Der Stängel ist aufrecht oder niederliegend.[1]

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind an der Stängelbasis lang gestielt, weiter oben sind sie gestielt oder sitzend. Die Blattspreiten sind einfach bis fiederschnittig und gekerbt bis ganzrandig.[1][2]

Generative Merkmale

Die Scheinquirle sind in dichten köpfchenförmigen oder ährigen Blütenständen angeordnet, oder liegen weiter auseinander. Die Tragblätter sind meist scharf gesägt oder stachelig und nur selten ganzrandig.[1]

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind röhrig oder glockig-röhrig verwachsen. Die Kelchröhre ist stark oder leicht gebogen. Der Kelch besitzt 15 Nerven und ist zweilippig. Die fünf Kelchzähne sind fast gleich, manchmal ist der mittlere Zahn der oberen Kelchlippe breiter als die benachbarten Zähne. Die Kante der Einschnitte zwischen den Kelchzähnen ist verdickt. Die blau-lila, rosafarbene, violette oder seltener weiße Krone ist zweilippig. Die fünf Kronblätter sind verwachsen. An der Basis ist die Kronröhre verengt und am Schlund geweitet. Die Oberlippe ist stark oder leicht gebogen. Die Unterlippe ist dreilappig, wobei der mittlere Lappen der größte ist. Es sind vier Staubblätter vorhanden, von denen die beiden hinteren länger als die beiden vorderen sind. Die Staubbeutel sind kahl oder selten behaart. Die Spitze der Griffel ist gleichmäßig zweigeteilt.[1]

Die vier Klausen sind länglich, glatt und manchmal klebrig.[1][2]

Blütenbesuch beim Argun-Drachenkopf (Dracocephalum argunense)

Systematik und Verbreitung

Die Erstveröffentlichung der Gattung Dracocephalum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Band 2, Seite 594–596. Typusart ist Dracocephalum moldavica L.[3] Synonyme für Dracocephalum L. sind Cephaloma Neck., nom. inval., Dracontocephalium Hassk., Fedtschenkiella Kudr., Moldavica Fabr., Ruyschia Fabr. nom. superfl. und Ruyschiana Mill.[4][5]

Die Gattung Dracocephalum gehört zur Untertribus Nepetinae aus der Tribus Mentheae in der Unterfamilie Nepetoideae innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).[4] Nah verwandt ist die Gattung Nepeta L.[1]

Die Gattung Dracocephalum kommt hauptsächlich in alpinen und semiariden Gebieten des gemäßigten Asien vor; daneben sind einige Arten auch in Europa und je eine in Nordamerika und Nordafrika heimisch. In China gibt es etwa 35 Arten.[1]

Nutzung

Einige Arten der Drachenkopf-Arten werden als Zierpflanzen genutzt.[6]

Quellen

Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Lamiaceae Lindley. In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Verbenaceae through Solanaceae. Band 17. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, Dracocephalum Linnaeus, S. 124 (englisch, textgleich online wie gedrucktem Werk Abschnitte Beschreibung und Verbreitung).

Einzelnachweise

  1. Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Lamiaceae Lindley. In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Verbenaceae through Solanaceae. Band 17. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, Dracocephalum Linnaeus, S. 124 (englisch, textgleich online wie gedrucktem Werk Abschnitte Beschreibung und Verbreitung).
  2. Dracocephalum bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  3. Dracocephalum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 16. Januar 2018.
  4. Dracocephalum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  5. Dracocephalum. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 16. Januar 2018..
  6. Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
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