Dracholf
Dracholf, auch Drakolf und Dragulph, († 25. Mai 926 in der Donau bei Persenbeug) wurde nach der vernichtenden Niederlage der Bayern gegen die Ungarn im Jahr 907 Bischof von Freising.
Der aus der ostfränkischen Adelssippe der Mattonen stammende Dracholf war vor seiner Ernennung zum Bischof von Freising Abt des Klosters Münsterschwarzach. Von König Konrad I. hatte der Bischof Dracholf den Ort Diebach (Neustadt an der Aisch) geschenkt bekommen. Er war Ratgeber von König Ludwig und von Herzog Arnulf von Bayern. Dracholf wurde Nachfolger des in der Schlacht bei Pressburg gefallenen Bischofs Utto. Am 30. Juli 909 fielen die Ungarn auch in Freising ein, am 4. August verbrannten die Kirchen des hl. Stephanus und des hl. Vitus.
Sein Ruf als „Kirchenschänder“[1] hat wohl mit der wirtschaftlichen Notlage des Bistums nach den Ungarneinfällen zu tun. 926 kam Dracholf auf einem Heereszug gegen die Ungarn im Donaustrudel bei Persenbeug ums Leben.
Literatur
- Kurt Reindel: Drakolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 101 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Dracholf im Personenregister der Germania Sacra online
Einzelnachweise
- Theodor H. Scherg: Das Grafengeschlecht der Mattonen und seine religiösen Stiftungen in Franken, vornehmlich Megingaudshausen im Steigerwald und Schwarzach am Main. In: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden. Mit besonderer Berücksichtigung der Ordensgeschichte und Statistik. Zur bleibenden Erinnerung an das Ordens-Jubiläum gegründet und herausgegeben. Redakteur Dr. P. Maurus Kinter, O.S.B. Stifts-Archivar in Raigern. XXX. Jahrgang, 1909. Druck der Raigerner päpstlichen Benediktiner-Buchdruckerei in Brünn. Im Selbstverlage des Benediktiner- und Cistercienser-Ordens. S. 162–179.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Utto | Bischof von Freising 907–927 | Wolfram |
Ebbo | (Kommendatar-)Abt von Münsterschwarzach 918–926 | (Alapold) |