Dovilai

Dovilai (deutsch Dawillen) ist ein Städtchen (lt. miestelis) im litauischen Bezirk Klaipėda. Der Ort ist Zentrum des Amtsbezirks (Seniūnija) Dovilai und gehört zur Rajongemeinde Klaipėda.

Dovilai
Wappen
Wappen
Wappen
Staat: Litauen Litauen
Bezirk: Klaipėda
Rajongemeinde: Klaipėda
Amt: Dovilai
Koordinaten: 55° 41′ N, 21° 21′ O
 
Einwohner (Ort): 1.246 (2011)
Zeitzone: EET (UTC+2)
Postleitzahl: 96011
 
Status: Städtchen
 
Dovilai (Litauen)
Dovilai (Litauen)
Dovilai

Lage

Dovilai liegt im Westen Litauens, im ehemaligen Preußisch Litauen, etwa 12 km östlich von Klaipėda (Memel). Vier Kilometer nordöstlich von Dovilai liegt die Stadt Gargždai. Durch den Ort führt die Nationalstraße 227 von Klaipėda in das Dorf Laugaliai an der Nationalstraße 228. Durch Dovilai fließt der oder die Lašiupis (dt. Leszuppe), ein rechter Nebenfluss der Minija.

Ortsname

Der Name sagt, dass jemand eine Landzuteilung oder Belehnung wünscht. Nehrungskurisch „davin“ = Geschenk, Gabe, litauisch „dovis“ = Schenkung.

Geschichte

Dovilai wurde vor 1540 gegründet. 1785 wurde es als „melirtes Dorf“ bezeichnet. Seit 1872 war der Ort Sitz eines Amtsbezirks im Kreis Memel. Bis 1919 zur preußischen Provinz Ostpreußen und damit zum Deutschen Reich gehörig, wurde es aufgrund des Versailler Vertrags von diesem abgetrennt und als Teil des Memellandes 1923 von Litauen annektiert. 1939 an das Deutsche Reich zurückgegeben, kam Dovilai 1945 zur Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik und wurde Sitz eines Umkreises (lit. apylinkė). Seit 1995 ist der Ort (wieder) Sitz eines Amtsbezirks und bekam als solcher im Jahr 2009 ein Wappen.

JahrEinwohner[1]
18850135
19100283
19700701
19791142
19891188
20011231
20111246
Evangelisch-lutherische Kirche in Dovilai, erbaut 1861/62

Kirche

Dawillen war seit 1854 Kirchspielort. Die evangelisch-lutherische Kirche, ein neugotischer Feldsteinbau mit Backsteingliederung und Fassadentürmchen, wurde am 18. September 1862 geweiht.[2] Ab 1944 wurde die Kirche als Speicher benutzt. Sie wurde nach 1990 restauriert und wird seitdem wieder für evangelische Gottesdienste genutzt. In Dovilai befinden sich mehrere Friedhöfe, u. a. ein Soldatenfriedhof für Russen und Litauer.

Schule

In Dovilai gibt es eine Hauptschule.

Söhne und Töchter des Ortes

Amtsbezirk Dovilai

Seit 1995 besteht die Dovilų seniūnija, die der Rajongemeinde Klaipėda zugeordnet ist. Zum Amtsbezirk gehören neben dem Städtchen Dovilai 30 Dörfer mit insgesamt 4.888 Einwohnern (Stand 2011). Der Amtsbezirk ist in die sechs Unterbezirke (lit. Seniūnaitija) Baičių seniūnaitija, Dovilų seniūnaitija, Ketvergių seniūnaitija, Kiškėnų seniūnaitija, Lėbartų seniūnaitija und Šiūparių seniūnaitija eingeteilt. Zum Amtsbezirk gehören:

Der Amtsbezirk Dovilai im Westen der Rajongemeinde Klaipėda
Ortsnamedeutscher NameUnterbezirk
BaičiaiBaitenBaičiai
BirbinčiaiNausseden-JakobKiškėnai
DovilaiDawillenDovilai
DumpiaiDumpenLėbartai
GalčiaiGaltenKiškėnai
GedminaiGedminnenBaičiai
GelžiniaiGellßinnenŠiūpariai
GrambaviškiaiGrambowischkenKiškėnai
GrikšaiGrikschenBaičiai
JurgiaiJurgenBaičiai
JurjonaiŠiūpariai
KalviaiKalwenKetvergiai
KaspariškiaiKasparischkenLėbartai
KetvergiaiKettwergenKetvergiai
KisiniaiKissinnenBaičiai
KiškėnaiKischken-GörgeKiškėnai
KuliaiKuhlenDovilai
LaistaiLeistenLėbartai
LėbartaiLöbardtenLėbartai
LyveriaiLiewernBaičiai
MargiaiMargenŠiūpariai
MedsėdžiaiŠiūpariai
PiktožiaiPicktaßenŠiūpariai
RimkaiKarlsbergLėbartai
RusliaiRusslenKetvergiai
StučiaiStuttenBaičiai
ŠernaiSchernenKetvergiai
ŠiūpariaiŠiūpariai
ŠnaukštaiSchaugstenBaičiai
ŠvepeliaiSchweppelnLėbartai
ToleikiaiThaleiken-JacobLėbartai

Im Jahr 1996 wurden die Orte Budelkiemis, Lypkiai und Žardė sowie Teile der Orte Laistai, Rimkai und Švepeliai aus dem Amtsbezirk Dovilai in die Stadt Klaipėda umgemeindet.

Literatur

  • Dawillen, Kreis Memel, Ostpreußen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Dawillen (meyersgaz.org)
Commons: Dovilai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählungsdaten
  2. Dawillen Pfarrerliste (GenWiki)
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